Vorbereitungsdämpfer für den HSC: 0:1-Niederlage in Nordkirchen und große Sorgen um Keeper Felix Hacker




Fußball, Testspiel FC Nordkirchen – Holzwickeder SC 1:0 (0:0). Der Gewinner des Urlaubsguru- und Hecker-Cups sowie in den bisherigen Testspielen ungeschlagene Holzwickeder SC erlitt am Freitagabend einen ersten Dämpfer in der Vorbereitung. Beim Aufsteiger in die Westfalenliga 1, dem FC Nordkirchen, unterlag der HSC mit 0:1.

Kein Beinbruch angesichts einer bisher guten Vorbereitung? Vielleicht doch. Denn viel mehr als der berühmte „Schuss vor den Bug“ macht Trainer Benjamin Hartlieb eine womöglich schwere Bein- oder Fußverletzung von Torhüter Felix Hacker Sorgen. Nach einem Pressschlag bei einer Rettungstat in der 70. Minute musste der Neuzugang vom BSV Menden behandelt werden und spielte anschließend unter Schmerzen weiter. Wenige Zeigerumdrehungen weiter musste Hacker gegen den im Strafraum durchgebrochenen Luca Frenzel aus seinem Kasten eilen, bekam aber keinen Druck und kein Tempo hin und holte Frenzel mit den Händen von den Beinen. Klare Sache, Elfmeter, den Luca Frenzel auch höchstpersönlich selber und überaus sicher gegen den sichtbar angeschlagenen Hacker zum Tor des Tages verwandelte (73.). „Sollte sich die Verletzung von Felix als schwere Verletzung herausstellen oder gar ein Bruch sein, dann ist das für mein Team angesichts des nahenden Saisonstarts am 13. August beim Lüner SV ein totales Desaster. Mal ganz abgesehen davon, was das auch für ihn außerhalb des Sports bedeutet“, war Hartlieb entsetzt. Jetzt heißt es Daumendrücken für den Keeper, der zuletzt immer stärker wurde und ein sicherer Rückhalt war.

Bildzeile: Die Spielpausen und -unterbrechungen nutzte HSC-Cheftrainer Benjamin Hartlieb, seine Mannen immer neu einzustellen, zu ordnen, Anweisungen zu geben und Impulse zu setzen.

Spiel wurde auf Kunstrasen verlegt

Kurzfristig war das Spiel aufgrund der Witterung vom Rasenplatz auf den benachbarten Kunstrasenplatz verlegt worden. Weiterer Vorteil dort: Es gab eine Flutlichtanlage, so dass das Spiel später angepfiffen werden konnte. Eben westfälisch urgemütlich und ohne Hektik… Auch der Besuch war alles andere als schlecht für ein Testspiel – man trifft sich, man kennt sich.

Der Gastgeber aus dem Münsterland hatte mit personellen Problemen zu kämpfen: Nahezu die gesamte etatmäßige Offensivabteilung meldete sich vor der Begegnung aus Verletzungs- oder Urlaubsgründen ab. Dennoch machten es sich gleich elf Auswechselspieler auf der FCN Bank bequem. Beim HSC nahmen zunächst fünf Kicker auf der Bank Platz – man war ohne zweiten Keeper angereist.

Dem FC Nordkirchen merkte man, trotz der Personalnot das Selbstbewusstsein aufgrund der sportlichen Erfolge an. In der Spielzeit 2008/09 war man Meister der A-Liga, 21/22 Meister der Bezirksliga, und 22/23 Zweiter in der Landesliga. Im Entscheidungsspiel um den Westfalenliga-Aufstieg setzte man sich gegen den Hombrucher SV mit 1:0 durch – wodurch auch die Hombrucher später durch einen Sieg noch in die Westfalenliga 2 kamen. Und so legten die Schwarz-Weißen auch gleich los. Lars Wannigmann war nach fünf Minuten komplett frei vor Keeper Felix Hacker, konnte den Ball aber nicht richtig unter Kontrolle bekommen und zielte daneben. Der HSC kam schwer ins Spiel und konnte erst nach zehn Minuten durch einen Freistoß von Pjer Radojcic das erste Mal aufhorchen lassen – allerdings flog das Leder knapp am Tor vorbei. Tim Kortenbusch fand in FCN-Keeper Philipp Sandhowe seinen Meister (23.).

„Ästhetisches Tor“ des HSC fand keine Anerkennung

In der 28. Minute dann der schönste Angriff des HSC. Maurice Majewski setzte sich auf der rechten Seite wunderbar durch und passte auf Connor McLeod. Der sah Andreas Spais, der zum vermeintlichen 1:0 einschob. Doch Schiri Niklas Berlinghoff (Dortmund) sah eine Abseitsposition und winkte ab. „Das war ein toller Angriff gekrönt mit einem ästhetischen Tor. Das hätte eine Anerkennung verdient gehabt“, kommentierte HSC-Cheftrainer Benjamin Hartlieb an der Seitenlinie. Es war nicht der Tag des Andreas Spais: In der 31. Minute wehrte Philipp Sandhowe seinen Schuss mit den Fäusten ab. In der 40. Minute war es wieder Spais – und erneut war Sandhowe Sieger im Duell Stürmer gegen Torhüter. Mit einem 0:0 ging es in die Pause. Man merkte dem FCN schon die fehlenden Fachkräfte für die Offensive an.

In der zweiten Hälfte wurden die Münsterländer stärker. Nils Venneker versuchte es mit einem Kopfball – und setzte das Leder um Zentimeter über die Latte des HSC-Tores. Dann rettete Felix Hacker gleich in drei Situationen mit dem später verletzten Fuß. Und dann kam der Pressschlag und daraufhin der Strafstoß nach Hacker-Foul zum goldenen Tor.

Und doch hatte der HSC noch die eine allerletzte Chance. In der 76. Minute ballerte Maurice Majewski die Kugel an den rechten Pfosten – es wäre der gar nicht mal so unverdiente Ausgleich gewesen. So blieb es bei der 0:1-Niederlage für den HSC. Die Freitagabendwünsche gelten nun Felix Hacker in der Hoffnung, dass er sich nicht schwer verletzt hat.

Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Sollte sich die Verletzung von Felix Hacker als schwer erweisen, gar ein Bein- oder Fußbruch sein, dann wäre das ein totales Desaster für uns. Wir alle drücken Felix ganz fest die Daumen und wünschen ihm schnell gute Besserung und eine baldige Genesung. Mit dem Spiel selber bin ich trotz der Niederlage zufrieden. Wir hatten Probleme, ins Match zu kommen, hatten dann aber nach gut einer Viertelstunde eine klare Spielkontrolle. Wir haben leider viele gute Torchancen nicht genutzt.
Mario Plechaty (Nordkirchen): Mir fehlten ganz wichtige Spieler in der Offensive. Die anderen haben es aber sehr gut gemacht. Es war ein sehr gutes Spiel mit hohem Tempo und vielen Umschaltmomenten bei uns. Kompliment auch an den HSC. Sie haben uns alles abverlangt. Wir haben uns vor dem Spiel vorgenommen, immer wieder mit Nadelstichen den HSC zu ärgern. Das ist uns ja auch gut gelungen. Es freut mich auch, dass wir zu „0“ gespielt haben. Wir spielen ja am ersten Spieltag gleich zuhause gegen den SC Peckeloh, die erst in der Oberliga-Relegation gegen Brünninghausen mit 0:2 verloren haben. Da müssen wir in der Defensive kompakt und richtig stehen, daher war das zu „0“ heute ganz wichtig.

Nordkirchen: Philipp Sandhowe, Robin Cordes, Nils Venneker, Lukas Bregenhorn, Luca-Herrmann Gennermann, Luca Frenzel, Damiel Jonas Seidel, Nico Plechaty, Linus Hensler, Lars Wannigmann, Mikail-Ismail Bayir. Eingewechselt: Lars Rustige, Daniel von der Ley, Philipp Schürmann, Amer Masic, Fynn Lukas Rottmann, Leon Lücke, Luca Pascal Dombrowski, Daniel Jänicke, Philo Gremme.
HSC: Feix Hacker, Andreas Spais, Moritz Keil, Philipp Gödde, Pjer Radojcic, Jan Nielinger, Muhammed Doganalp Cakir, Maurice Majewski, Tim Kortenbusch, Dylan Pires, Connor McLeod. Eingewechselt: Til Busemann, Maximilian Wolff, Isam El Aallali, Amarilndo Kourti
Tor: 1:0 Frenzel (73.) Strafstoß.
Schiedsrichter: Niklas Berlinghoff (Dortmund).
Zuschauer: 50

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Bildzeile: Maurice Majewski zeigte im Dress des HSC eine ausgezeichnete Partie – trotz der am Ende 0:1-Niederlage beim Westfalenliga-Aufsteiger FC Nordkirchen.