Radojcic-Schuss landet am Pfosten: HSC holt 0:0 beim Westfalenliga-Top-Club TuS Bövinghausen




Fußball: Der Holzwickeder SC bleibt in diesem Jahr ungeschlagen. Nach dem 5:0 beim Schlusslicht der Westfalenliga 2, der SpVg Hagen am vergangenen Sonntag holte sich die Woller-Elf am Mittwochabend mit dem 0:0 beim Spitzenreiter der Westfalenliga 2, dem TuS Bövinghausen. Bei schwierigen äußeren Bedingungen war das ein zumindest kleines Erfolgserlebnis.

Bereits die Anreise war für den Holzwickeder SC nicht einfach: Da die Mannschaft aufgrund gleich zweier Unfälle auf der B1 im Stau stand und etwas später ankam, pfiff Schiedsrichter Christian Naskrent von der SG Lütgendortmund das Spiel erst mit zehnminütiger Verspätung an.

Drei Spiele hatten die Dortmunder bereits absolviert. Dabei gab es ein 2:5 gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV, ein 3 1 gegen den Landesligisten SG Welper und ein 3:4 gegen den Niederrhein-Oberligisten FSV Duisburg. Der HSC hatte am Sonntag mit 5:0 beim Westfalenligisten SpVg Hagen einen guten Auftakt ins Jahr 2022 gefeiert. 50 unentwegte Zuschauer wohnten der Begegnung bei Dauerregen und nasskalten Temperaturen bei.

„So langsam nähern wir uns der Fortsetzung der Saison. Das Spiel gegen den HSC ist noch so ein „halb-halb“, deshalb darf Baris Özbek mit Ausnahme noch mal für uns spielen. Heute werden alle aufs Parkett geschickt und dann ab dem kommenden Wochenende gegen Preußen Münster II und später gegen Westfalia Kinderhaus werden wir sehen, was sich an Personal für die Startformation im ersten Meisterschaftsspiel herauskristallisiert“, sagte TuS-Trainer Sebastian Tyrala vor Spielbeginn.

Klangvoller Namen auf dem rutschigen Kunstrasenplatz

Es liefen klangvolle Namen auf den Kunstrasen an der Provinzialstraße auf. Weltmeister Kevin Großkreutz, Dino Dzaferoski, Marko Onucka, Sebastian Mützel oder eben jener Baris Özbek, immerhin mit Karrierestationen wie Galatasaray Istanbul und Kayserispor stehen für ausgezeichnete Qualität. David Odonkor lief an diesem Abend nicht für Bövinghausen auf – er fehlt ohnehin seit längerem.

Was also würde die Star-Truppe aus Dortmund bieten? Mit fünf Punkten Vorsprung steht man in der Westfalenliga 2 auf dem Spitzenplatz vor dem Tabellenzweiten DSC Wanne-Eickel. Erklärtes Ziel – und an der Vollendung zweifelt eigentlich niemand im großen Fußballlager – ist der Oberliga-Aufstieg.

Matthias Göke mit Debüt im HSC-Dress – Comeback von Mathieu Bengsch

Zwei Spieler waren beim HSC das erste Mal in diesem Jahr bei einem Spiel aktiv auf dem Platz: Mathieu Bengsch feierte nach seiner Armverletzung ein Comeback. Und erstmals lief auch der Neuzugang vom Lüner SV, Matthias Göke für die in „Hoffnungs-Grün“ gekleideten Holzwickeder auf.

Bildzeile: Mathieu Bengsch feierte nach seiner Armverletzung ein Comeback.

Mit dem üblichen 4-1-4-1 startete Bövinghausen, wobei Kevin Großkreutz die „6“ spielte.  Nach einem viertelstündigen Abtasten war es Mathieu Bengsch, der die erste Chance hatte (15.). Doch auch der ganz in Rot gekleidete TuS kam auf Betriebstemperatur und verzeichnete durch einen schönen Pass von Ilias Anan auf Marko Onucka, der dann verzog, eine gute Möglichkeit (17.). In der 34. Minute war es erneut Onucka, der sich schön in Szene setzte, allerdings an HSC-Keeper Torben Simon, scheiterte. Torben Simon war auch beim nächsten Schuss von Onucka der Sieger, als er dessen Schuss zur Ecke klärte (37.).

Privatduell von HSC-Keeper mit TuS-Stürmer Marko Onucka

Auf dem immer rutschiger werdenden Platz war Marko Onucka der TuS-Stürmer, der sich bei seinem Trainer Sebastian Tyrala nachdrücklich empfahl. Sebastian Mützel wollte da nicht nachstehen und schoss links vorbei (39.) und dann hoch über den Kasten (41.). Das „Privat-Duell zwischen dem sehr guten HSC-Torhüter Torben Simon und Marko Onucka ging in der 45. Minute weiter, als Simon sich erneut den Schuss von Onucka „fischte“. Torben Simon zeigte bis zu seiner Auswechslung in der 54. Minute eine Top-Leistung – wie auch schon in Hagen. Ersetzt wurde er, ebenfalls wie in Hagen, durch Henrik Dißelhoff, dem Stamm-Torhüter der HSC A-Junioren.

HSC mit 0:0 zur Halbzeit gut bedient – und zufrieden

Dem HSC sah man an, dass man trotz des guten 5:0 gegen Hagen nicht gerade mit einer Riesenportion Selbstvertrauen ausgestattet war. Dafür lief gegen den Westfalenliga-Ersten nach vorne wenig – und auch ansonsten schienen die Woller-Mannen mit dem 0:0 zur Pause ganz zufrieden. Bövinghausen als ohnehin „gefühlter Oberligist“ hatte ein klares Chancen-Plus. Cedric Conner Golbig im Tor der Bövinghausener, aus der A-Jugend des FC Brünninghausen gekommen, verlebte eine sehr geruhsame erste Hälfte.

Wechsel bremsten Spielfluss erheblich

In der zweiten Hälfte wurde fleißig gewechselt, was nicht sonderlich förderlich für den Spielfluss war. In der 63. Minute blockte HSC-Kapitän Robin Schultze einen Schuss vom eingewechselten Ervin Catic (kam von RW Erfurt) in letzter Sekunde aus kurzer Distanz vor dem Tor ab. In der 68. Minute war es erneut Ervin Catic, der um wenige Zentimeter aus seiner Sicht rechts vorbeizielte. Das war eine Riesenchance und denkbar knapp, Dißelhoff im HSC-Tor wäre geschlagen gewesen.

Der Regen plätscherte so vor sich hin – und das Spiel auch

Philipp Rößler zog bei immer stärker werdendem Regen aus 20 Metern ab – Henrik Dißelhoff war noch mit den Fingerspitzen am Ball und lenkte das Leder um den Pfosten. Es war wirklich nichts für Fußballgenießer, was sich da in den zweiten 45 Minuten abspielte. Der Regen wurde immer stärker, das Spiel nicht gerade besser.

Pjer Radojcic mit tollem Pfostenschuss

Und doch setzte der HSC ein klares Ausrufezeichen. Pjer Radojcic, in der Winterpause vom TuS gekommen, zog gegen seine ehemaligen Kollegen einfach mal ab – und traf den Pfosten (74.). Im Gegenzug rettete Henrik Dißelhoff für den HSC mit toller Flugparade (75.).

Bestnoten für beide HSC-Torhüter Torben Simon und Henrik Dißelhoff

Fazit: Das Ergebnis von 0 : 0 gegen den künftigen Oberligisten klingt okay. Tatsächlich aber hat der HSC spielerisch nicht viel angeboten. Der Pfostenschuss von Pjer Radojcic war die größte Chance des Spiels für den Holzwickeder SC. Beste Spieler beim HSC waren die beiden Torhüter Torben Simon und später Henrik Dißelhoff, die das Remis festhielten. Die klareren Tormöglichkeiten hatte der TuS. Dennoch: Beide Trainer werden aus diesem torlosen Remis die richtigen Schlüsse ziehen.

HSC am Sonntag beim SV Herbern

Das nächste Testspiel bestreitet der HSC am Sonntag, 23. Januar, um 14.30 Uhr beim Tabellen-13. der Landesliga 4, dem SV Herbern. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz „Am Siegenweg“ in Ascheberg.

Bövinghausen: Golbig, Haar, Anan, Dzaferoski, Onucka, Mützel, Großkreutz, Rößler, Ramadan, Schmeling, Özbek. Eingewechselt: Heric, Gjorgyievski, Catic, Momo, Watanabe.
HSC: Simon, Delija, Gödde, Bengsch, Schultze, You, Göke, Majewski, Ivancic, Radojcic, Arenz. Eingewechselt: Illic, Busemann, Schmidt, Jusufi, Dißelhoff (TW).
Tore: Fehlanzeige.
Schiedsrichter: Christian Naskrent (SG Lütgendortmund).
Zuschauer: 50

Bildzeile: Philipp Gödde hielt beim Test in Bövinghausen 90 Minuten durch, nachdem er zuvor in Hagen nach überstandener Verletzung eingewechselt wurde.