Nach Gala-Vorstellung reiche Ernte gegen Spitzenreiter TuS Erndtebrück – HSC marschiert




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – TuS Erndtebrück 4:1 (2:0). Eine absolute Gala-Vorstellung lieferte der Holzwickeder SC im Top-Spiel gegen Spitzenreiter TuS Erndtebrück ab. Die Siegerländer, die bislang erst zehn Gegentreffer einstecken mussten, bekamen gleich vier weitere Tore auf ihr „Negativkonto“ gutgeschrieben – und waren damit noch bestens verdient. „Es war das beste Spiel während meiner Zeit als HSC-Cheftrainer“, jubelte Benjamin Hartlieb und lag damit vollauf richtig.

HSC ließ TuS Erndtebrück nie zum Zuge kommen

Für einen Sieg kam der Spitzenreiter aus dem 120 Kilometer entfernten Örtchen an der hessischen Grenze eigentlich niemals in Frage. So schick-elegant die weinroten Trikots auch aussahen – entscheidend war auf dem tiefen, rutschigen Platz des Montanhydraulik-Stadions. Es war sichtbar nicht das Geläuf des Gastes, der überhauopt nicht awesend erschien. Ganz anders der HSC. Von Beginn an stimmten Körpersprache und Engagement. Die 287 Zuschauer, die es mit dem Gastgeber hielten, durften gleich in der elften Minute jubeln. Dylan Pires eroberte einen katastrophalen Querpass in der gefährlichen Zone, passte auf Maurice Majewski und der erzielte humorlos die frühe Führung (11.). Fortan war der HSC dominant, presste früh und ließ den Gegner nicht ins Spiel kommen. Der TuS zeigte erstmals in der 44. Minute seine Bereitschaft an, am Spiel teilzunehmen. Doch den Schuss parierte HSC-Keeper Felix Hacker toll. Überhaupt hätte das Tor nicht gezählt, da Schiri Justin Hegerding zuvor ein Handspiel gesehen hatte. Stattdessen kam es noch bitterer für den Gast: In der zweiten Minute der Nachspielzeit setzre sich Dylan Pires erneut durch und machte es dieses Mal selbst: Sein Schuss ging zum vorentscheidenden 2:0 ins lange Eck, unhaltbar für TuS-Keeper Jonas Brammen (45.+2).

Da Silva Macedo machte es wie einst Eduardo Hiller…

In der zweiten Hälfte erreichte die Stimmung im Stadion trotz Lautsprecherprobleme ungeahnte Höhepunkte, als Joao Felipa da Silva Macedo, der ganz stark auftrumpfte, einen Ball im Mittelfeld eroberte und aus 40 Metern mal „einfach“ abzog und mit dem Heber Jonas Brammen im Erndtebrücker Kasten komplett überraschte – 3:0 (56.). Das Tor war eine nahezu exakte Kopie des Treffers von Eduardo Hiller zum 3:0 gegen Wanne-Eickel.

Auch nach dem Anschlusstreffer durch Elmin Heric wackelte der HSC nicht

Für das 1:3 aus Sicht des TuS Erndtebrück zeichnete Torjäger Elmin Heric verantwortlich (57.). Es hätte noch mal spannend werden können. Doch dieser HSC wackelte auch nach dem frühen Gegentor nicht. Im Gegenteil. Dylan Pires wurde klar im Strafraum gefoult – Schiri Justin Hegerding wollte sich nicht für den fälligen Strafstoß entscheiden (65.). Eine mehr als fragwürdige Entscheidung. Andreas Spais schraubte das Ergebnis mit einem großartigen Drehschuss aus rund 25 Metern in der 77. Minute auf den Endstand von 4:1. Es hätte noch bitterer für die Gäste kommen können. Nach einer Ecke wuchtete Damjan Ilic das Leder per Kopf an den Pfosten (83.). Der eingewechselte Maximilian Wolff zielte um Zentimeter daneben (89.). In der dritten Minute der Nachspielzeit konnte auch der ins Spiel gekommene Tim Kortenbusch mit einem Heber nicht ein weiteres Tor erzielen. So blieb es beim hochverdienten 4:1-Sieg des HSC.

Bildzeile: Jubel beim HSC über das 4:1 gegen Spitzenreiter TuS Erndtebück.

Ein Punkt Rückstand auf den Dritten Wiemelhausen und zwei Zähler auf TuS Erndtebrück    

Der Holzwickeder SC steht nach Abschluss der Hinrunde mit neun Siegen und sechs Niederlagen und keinem Unentschieden auf dem dritten Rang. Auf den Zweiten, die Überraschungsmannschaft von Concordia Wiemelhausen, beträgt der Abstand gerade ein Pünktchen. Zu Erndtebrück sind es zwei Zähler.

Letztes Spiel des Jahres am Sonntag, 03. Dezember, gegen den Lüner SV

Am kommenden Sonntag ist aufgrund des Totensonntags spielfrei. Weiter geht es am Sonntag, 3. Dezember, 14.30 Uhr im Montanhydraulik-Stadion im ersten Spiel der Rückrunde und letzten Spiel des Jahres 2023 gegen den alten Rivalen und im Derby gegen den Lüner SV.

Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Erst einmal herzlichen Dank für die unfassbare Unterstützung aller Fans. Natürlich konnte ich mir in meinen kühnsten Träumen vorstellen, was heute passiert ist, denn ich kenne meine Mannschaft. Dank der guten Vorarbeit meiner Trainerkollegen Damian Grauer und Stefan Wustlich waren wir auf Ernstebrück gut eingestellt. Das Spiel heute war der Perfektion nahe: Das Team war hoch fokussiert, konzentriert und die Tore sind zum richtigen Zeitpunkt gefallen. Zudem hatten wir den Vorteil der Bank: Wir konnten richtig personell nachladen. Seit ich Trainer bin, war es das beste Spiel meiner Mannschaft. Wir sind als Team gewachsen. Heute möchte ich einmal Til Busemann hervorheben, der genau dafür steht. Meine Hinrundenbilanz: Wir sind gut beraten, von Woche zu Woche zu denken. Eines ist mir heute übrigens noch sehr wichtig: Ich möchte den heutigen Sieg Winnie Kirchhoff widmen, der im Krankenhaus liegt. Winnie, alles Gute. Der Erfolg heute gehört dir.
Michael Müller (Erndtebrück): Es war ein verdienter Sieg für den HSC. Dennoch muss ich sagen, dass es drei Eigentore von uns waren. Wir legen uns die drei ersten Tore selber ins Netz. Das waren krasse Fehler im Aufbauspiel, dumme Ballverluste und Pässe. So etwas passiert uns sonst eigentlich nicht. Die Fehler hatten übrigens auch nichts mit dem Platz zu tun.

HSC: Felix Hacker, Moritz Müller, Til Busemann, Pjer Radojcic (86. Maximilian Schettke), Muhammed Doganalp Cakir (76. Maximilian Wolff), Joao Felipe da Silva Macedo (77. Eduardo Hiller), Maurice Majewski (62. Andreas Spais), Dean Müsse, Damjan Ilic, Dylan Pires (809. Tim Kortenbusch), Connor McLeod.
Erndtebrück: Jonas Brammen, Tobias Hombach, Fuad Dodic, Robin Klaas (61. Marc Uvira), Elmin Heric, William Wolzenburg (73. Haitham Eleuch), Elvin Tricic (70. Clemens Tartan), Admir Terzic, Benedikt Brusch, Ahmad Ibrahim
Tore: 1:0 Majewski (11.), 2:0 Pires (45.+2), 3:0 da Silva Macedo (56.), 3:1 Heric.(57.), 4:1 Spais (77.).
Zuschauer: 287.
Schiedsrichter: Justin Hegerding (Lemgo).

Bildzeile:Connor McLeod (r.) schob das HSC-Spiel im mittelfeld immer wieder an. Links beobachtet Dylan Pires die Szene.