Laura Nolte vor großer Kulisse in Winterberg geehrt – Sauerländer, Unnaer, Dortmunder und Holzwickeder stolz auf „Lady in Pink“  




Wintersport: Sie alle können stolz auf „ihre“ Olympiasiegerin Laura Nolte sein. Winterberger, da sie für die Farben des BSC Winterberg durch die Eisröhren der Welt rast, Unnaer, weil sie dort geboren wurde und ihre Eltern wohnen, Dortmunder, ihrem Wohnort und Holzwickeder, weil dort ihr Großvater großen Anteil an der Gestaltung des Freibads „Schöne Flöte“ hatte und sie dort sehr häufig ist.

Am Samstagnachmittag wurde die 23-jährige Zweierbob-Olympiasiegerin und Vierte der Olympischen Spiele im Mono-Bob im neu gestalteten Aktiv- und Vitalpark von Winterberg für ihre Erfolge geehrt. Rund 300 Gäste, darunter der CDU-Fraktionsvorsitzende Friedhelm Merz, der SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Weikert, Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann, Landrat Dr. Karl Schneider, der Interimsvorsitzenden des BSC Winterberg Werner Adam, der Präsident des Landessportbundes NRW Stefan Klett, der Vorsitzende der Sportstiftung NRW Dr. Ingo Wolf, der Präsident des NWBSV Winfried Stork, der Bürgermeister von Olsberg Wolfgang Fischer und der stellvertretende Bürgermeister von Schmallenberg Dietmar Albers zählten zu den Ehrengästen. Doch es kam auch eine kleine Abordnung aus Holzwickede, unter anderem mit Friedhelm Klemp und Dr. Michael Golek, die unter den Gästen waren.

Bildzeile: Paul Senske interviewte Laura Nolte (re.). Rund 300 Besucher nahmen am Empfangder Sauerländer Olympioniken am Samstag in Winterberg teil.

„Wintersportsieger werden im Sommer gemacht“

Winterberg, Mailand, Kanarische Inseln: Das sind die nächsten, durchaus angenehmen Stationen von Zweierbob-Olympiasiegerin Laura Nolte. Anschließend geht es direkt in die Vorbereitung zur Wintersaison 22/23. Das Gute vorweg: Ihre Anschieberin im Zweierbob, Deborah Levy, wird weiterhin bis 2026 „an Bord“ bleiben. Die 24-jährige Levy wurde in Dillenburg geboren und sammelte ihre ersten sportlichen Erfolge als Leichtathletin. Heute zählt sie zu den weltbesten Anschieberinnen. Sie lebt in Frankfurt und ist Lehramtsstudentin. In Winterberg am Samstag war sie aufgrund eines positiven Corona-Tests leider nicht dabei. Sie war dennoch live zugeschaltet und erinnerte sich: „Im Dezember 2019 gab es den ersten Europacup-Sieg, ein Jahr zuvor den ersten Erfolg im Selektionsrennen in Winterberg.“ Den ersten Weltcup-Sieg gab es dann in La Plagne 2020. Und nun gab es den Olympiasieg, den größten Erfolg, den ein Sportler heute erringen kann.

Nach der Ehrung in Winterberg geht es recht angenehm und verdient weiter. Es geht in den Urlaub nach Mailand und dann auf die Kanarischen Inseln. Danach aber wird es direkt wieder ernst. Wintersportsieger werden im Sommer gemacht,“ sagt Nolte und kündigt „harte Zeiten“ für sich an.

Fahrerisches Talent und Athletik ist das eine – Technik das andere

Was macht eine Top-Bob-Athletin während der vermeintlichen „Sommerpause“? Sprints, Krafttraining und Anschub-Übungen stehen auf dem Programm der 23-jährigen Studentin der Wirtschaftspsychologie. Dazu kommt „technische Arbeit“. „Wir geben Hinweise zu den Kufen, versuchen auch ständig Hinweise zu technischen Verbesserungen zu geben“, so Nolte. Denn eines ist klar: Gerade beim Bobfahren geht es um Hundertstel und gar Tausendstel Sekunden. Dafür ist nicht allein der Pilot oder die Pilotin verantwortlich, sondern nicht gerade unerheblich das Material.

Was können wir alle von Laura Nolte erwarten?

23 Jahre – das ist im Vergleich zu den internationalen Konkurrenten ein junges Alter. In Kombination mit Anschieberin Deborah Levy ist da seit zwei Jahren ein Duo erwachsen, das viel für die Zukunft erwarten lässt. Den nächsten ganz großen Erfolg könnte es 2024 geben. Die Bob-WM wurde nach Winterberg vergeben – und ein Heimerfolg wäre eine großartige Sache für Laura Nolte und alle Fans aus dem Sauerland und Ruhrgebiet. Und nicht zu vergessen die nächsten Olympischen Spiele 2026, die vom 6. bis 22. Februar, in Mailand und Cortina d’Ampezzo stattfinden werden. Auch hier wird der Sieg im Frauen-Zweierbob nur über Laura Nolte führen.

Bildzeile: Den verdienten Applaus gab es für die Sauerländr Olympioniken, darunterOlympiasiegerin Laura Nolte, von rund 300 Zuschauern beim Empfang amSamstag in Winterberg.

Sauerland – das Olympia-Herz schlägt für das Sauerland  

Insgesamt gab es für das Sauerland zwei Goldmedaillen durch Laura Nolte und Hannah Neise im Skeleton. Außerdem freuen sich alle Bob- und Schlittensportfans über eine weitere Silbermedaille im Viererbob von Christopher Weber und eine Bronzemedaille im Zweierbob von Matthias Sommer. Alle Medaillengewinner gehören dem BSC Winterberg an. Weitere Spitzenplatzierungen mit zwei vierten (Laura Nolte im Monobob und Matthias Sommer im Viererbob) sowie zwei achten Plätzen von Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) und Alexander Gassner (BSC Winterberg) im Skeleton wurden am Samstag gewürdigt. „Wir möchten mit diesem Empfang natürlich unseren erfolgreichen Spitzenathletinnen und -athleten sowie den Trainern und Funktionären herzlich gratulieren. Wir möchten aber auch ein Zeichen setzen, in dem wir verdeutlichen, dass der Sport immer ein wichtiger Teil des Weltfriedens ist und er dabei helfen kann, Gräben zuzuschütten und Konflikte zu überwinden. Wir alle verurteilen diesen grausamen Krieg und möchten deshalb ganz bewusst ein Signal für Menschlichkeit und Respekt senden“, so Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann.

Sauerland auf Platz 17 im Gesamt-Medaillenspiegel

Übrigens: Wäre das Sauerland als teilnehmende Nation bei den Olympischen Spielen gewertet worden, hätte man in der Gesamt-Medaillenwertung den 17. Rang belegt. Was mehr als beachtlich ist!

Bildzeile: Laura Nolte (Mitte), Olympiasiegerin im Zweierbob, wurde am Samstag in Winterberg geehrt.