Keine Punkte in Dresden




Handball: Ohne Punkte im Gepäck musste der ASV Hamm-Westfalen, der wie erwartet ohne die verletzten Spieler Sören Südmeier und Markus Fuchs antrat, am Mittwochabend die Rückreise aus Dresden antreten. Im dritten Spiel innerhalb von acht Tagen blieben die erneut aufopferungsvoll kämpfenden Westfalen vor 789 Zuschauern in der Dresdener Ballsportarena insgesamt unter ihren Möglichkeiten und unterlagen verdient mit 28:33 (15:18).

Etwas mehr als sieben Minuten brauchten die Gäste, um richtig ins Spiel zu finden. Die Gastgeber erspielten sich bis dahin eine 7:2-Führung, dem Rückstand liefen die Westfalen in der Folge hinterher. Zwar fand Michael Lerscht, der personell im Tor und im Rückraum umstellte, die richtigen Hebel, doch bis zur Pause kam der ASV aber nicht näher als bis auf 15:18 heran. Immer dann, wenn sich die Chance auf eine weitere Verkürzung des Rückstands bot, agierten die Gäste entweder glücklos oder leisteten sich offensiv ärgerliche Ballverluste.

In den zweiten Abschnitt startete der ASV dann aber extrem schwungvoll. Jan von Boenigk, der mit elf Treffern bester Werfer der Partie war, verkürzte auf 16:18. Wenig später bot sich Fabian Huesmann die Gelegenheit, von seiner Außenposition auf ein Tor Rückstand zu verkürzen. Aber der Kapitän scheiterte, dafür erhöhte Dresden mit zwei Toren in Folge bis zur 35. Minute auf 20:16.

Wieder mussten die Gäste neu anlaufen – und gaben weiterhin alles. Aber es blieb dabei, das Offensivspiel des ASV war zu fehlerbehaftet, um die Hausherren ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Auch Dani Baijens, der gegen Coburg wenige Tage zuvor noch der Matchwinner war, waren die Strapazen der zurückliegenden Tage anzumerken. So setzte Michael Lerscht im weiteren Spielverlauf im Rückraum auf verschiedene Formationen – keine brachte dabei aber die erhoffte Stabilität im Angriffsspiel.

Dennoch gaben sich die Gäste nicht auf. Zehn Minuten vor dem Ende hatte sich der ASV noch einmal mit drei Treffern in Folge auf 22:25 herangekämpft, HC-Trainer Rico Göde sah sich zur Auszeit genötigt. Im Tor entschärfte Felix Storbeck vor allem alle flachen Würfe, auch die Abwehr stand in dieser Phase sicher und ließ sechs Minuten keinen Gegentreffer zu. Bis zur 56. Minute blieben die Gäste auf Tuchfühlung, wie gegen Coburg schien beim Stand von 26:28 viereinhalb Minuten vor dem Ende doch noch etwas möglich. Aber Dresden profitierte in dieser Phase von einer harten Zwei-Minuten-Entscheidung durch die Unparteiischen gegen Marian Orlowski, die selbst auf Dresdener Seite so eingeordnet wurde. So gelang des dem HC, in Überzahl durch zwei Tore von Sebastian Greß erneut auf 30:26 davonzuziehen. Die Gäste erhöhten das Risiko, wechselten den siebten Feldspieler ein – allerdings mit der Folge, dass der Sieg der Gastgeber dann noch etwas höher ausfiel.

Tabellarisch hat sich für den ASV wenig verändert. Die Westfalen bleiben auf dem dritten Rang und direkter Verfolger der HSG Nordhorn-Lingen, die ihrerseits in Bietigheim mit 23:30 leer ausging. Wenig Zeit zur Regeneration bleibt nicht für die Mannschaft von Michael Lerscht, bereits am Samstag geht es in der WESTPRESS arena gegen den Ex-Klub des ASV-Trainers, den TuS Ferndorf. Anwurf ist um 19:15 Uhr, Karten gibt es noch im Vorverkauf und an der Abendkasse. Der Zutritt erfolgt nach 3G-Regel.

HC Elbflorenz Dresden – ASV Hamm-Westfalen 33:28 (18:15).
HCE: Mohs, Huhnstock – Zobel, Emanuel (3), Dierberg (7/3), Buschmann, Dumcius (5), Kretschmer (4/1), Stavast, Gress (7), Vanco, Klepp (1), Schulz (1), Quade (4), Niestroj
ASV: Bozic, Storbeck – Genz (1), Huesmann (8/3), Brosch (2), Reimann, Engelhardt, Jurisic, Pretzewofsky (2), Schöße, Orlowski (2), Meschke, Baijens, Mikita (1), von Boenigk (11), Wieling (1)
Zuschauer: 789
Schiedsrichter: Sascha Standke und Steven Heine.

Bildzeile: Jan von Boenigk war mit elf Treffern bester Werfer in der Partie in Dresden / Foto ASV.