Fahne oben – doch HSC-Siegtreffer zum 2:1 gegen den SSV in der 88. Minute zählt – am Ende ein etwas glücklicher Erfolg




Fußball, Krombacher Kreispokal, 2. Runde: SSV Mühlhausen-Uelzen – Holzwickeder SC 1:2 (1:0). Westfalenligist Holzwickeder SC hat die dritte Runde und damit das Achtelfinale im Krombacher Kreispokal erreicht. Auswärtsgegner ist am Donnerstag, 24. August, so die vorläufige Ansetzung, TIU Rünthe. Der B-Ligist setzte sich am Sonntag gegen den TuS Uentrop mit 7:6 nach Elfmeterschießen durch.

Es war ein ganz hartes Stück Arbeit, dass der Sechstligist im HSI-Sportpark ableisten musste. Doch enge Spiele zwischen beiden Kontrahenten haben ja bereits Tradition. Viele der rund 100 Zuschauer hatten sich bereits auf ein Elfmeterschießen vorbereitet, als die 88. Minute die Entscheidung brachte. Der eingewechselte Tim Kortenbusch war mit dem Kopf zur Stelle und netzte zum 2:1-Siegtreffer für Holzwickede ein. Die Fahne des Linienrichters ging sofort nach oben – doch der 35-jährige Unparteiische Lukas Sauer, ehemals der höchstklassig pfeifende Schiri im Kreis, gab „grünes Licht“ für das goldene Tor des Tages. Mühlhausens Coach Marc Woller, Ex-Trainer des Holzwickeder SC, fand’s gelinde gesagt schwer diskussionswürdig, komplett falsch. „Da wurde geschubst, es lag eine Abseitsposition vor, der Linienrichter hat die Fahne gehoben. Für meine Jungs ist diese Entscheidung des Hauptschiedsrichters echt schade.“

Bildzeile: Wenn das keine kompakte Abwehr des SSV ist: Klar in der Überzahl sind die “Roten” in dieser Szene gegen die HSC-Offensive.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Bezirksligist ein wirklich überzeugendes Spiel abgeliefert. Geradezu symbolisch das aggressiv-rote Trikot des Heimvereins. Da wurde seitens des SSV gekämpft, gepresst und auch spielerisch überzeugt. „Es war wohl unser bestes Spiel in der Vorbereitung“, meinte Woller. Die Abwesenheit von Hiller, Gödde und Müller merkte man den HSC schon an. Gute Angriffssituationen waren Mangelware. Nennenswert in den ersten 45 Minuten war eine gelungener Vorarbeit von Andreas Spais und Pass auf Isam El Aallali, doch der scheiterte am guten SSV-Keeper Robin Mesewinkel-Risse (40.). In der 43. Minute forderte Pjer Radojcic Elfmeter, als er gelegt wurde. Stattdessen gab es einen weiten Pass nach vorne. Luca Alexander Klose sagte artig „danke“ und schoss ins lange Eck des HSC-Tores zum überraschenden 1:0 für den SSV ein (43.). Das war auch der Halbzeitstand.

In der zweiten Hälfte dominierte klar der HSC. Der SSV kam nicht mehr richtig über die Mittellinie und war vollauf mit Abwehrmaßnahmen beschäftigt. Der 1:1-Ausgleich durch Joao Filipe da Silva Macedo war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Und dann kam eben jene beschriebene 88. Minute mit dem Kopfballtor durch Tim Kortenbusch.

Am Ende stand ein etwas glücklicher Sieg des HSC, der aber aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte nicht ganz unverdient war.

Trainerstimmen
Marc Woller (SSV): Das war unsere beste Leistung in der Vorbereitung. Wir haben gegen einen sehr guten Gegner gespielt, der seine Sache auch gut gemacht hat. Wir haben gehofft, das 1:0 über die Linie zu bringen. Für meine Jungs ist die Schiedsrichter-Entscheidung und die daraus resultierende Niederlage wirklich schade. Wir haben in den letzten Tagen und Wochen hart im taktischen und spielerischen Bereich gearbeitet. Wir finden uns. Aber wir müssen viel weiterarbeiten – und das über viele weitere Wochen. Für das erste Meisterschaftsspiel in der kommenden Woche gegen Massen fühlen wir uns gerüstet.
Benjamin Hartlieb (HSC): Das war, erwartungsgemäß, ein echter Pokalfight. Der SSV hat das heute sehr gut gemacht. Beim 0:1 waren wir sehr unaufmerksam. Das war nicht gut. In der zweiten Halbzeit waren wir sehr dominant, sodass der Sieg am Ende auch verdient ist. Ich möchte ein Lob an Mühlhausen-Uelzen aussprechen: Es war ein wichtiges Spiel für uns zum Abschluss der Vorbereitung. Der SSV war ein echter Gradmesser.

SSV Mühlhausen-Uelzen: Robin Mesewinkel-Risse, Philip Lewald, Torben Gretzinger, Luca Alexander Klose (86. Stephen Hutmacher), Furkan Cengiz, Furkan Kücükyagci, Mustafa Akdeniz, David Samuel Kampa, Mücahit Kücükyagci, Kevin Marcel Weiß, Islam Kücükyagci.
HSC: Leon Chrobok, Til Busemann (65. Maurice Majewski), Maximilian Wolff (74. Dylan Pires), Andreas Spais, Pjer Radojcic (65. Amarilnto Kourti). Jan Nielinger, Isam El Aallali (46. Kortenbusch), Muhammed Doganalp Cakir, Joao Filipe da Silva Macedo (80. Moritz Keil), Dean Müsse, Connor McLeod
Tore: 1:0 Klose (43.), 1:1 da Silva Macedo (72.), 1:2 Kortenbusch (88.)
Schiedsrichter: Lukas Sauer (TuRa Bergkamen)
Zuschauer: 100.

Entwarnung für HSC-Keeper Felix Hacker: „nur“ eine schwere Fußprellung

Befürchtet worden war sogar ein Bein- oder Fußbruch – doch nach Untersuchungen stellte sich die Verletzung von HSC-Keeper Felix Hacker aus dem Freitagsspiel gegen Nordkirchen (0:1) „nur“ als schwere Prellung heraus. Zum Pokalspiel gegen Mühlhausen kam er sogar ohne Krücken. „Wir hoffen auf einen Einsatz am kommenden Sonntag im ersten Meisterschaftsspiel beim Lüner SV“, hofft der Sportliche Leiter Karl-Friedrich Lösbrock.

Bildzeile: HSC-Torjäger Andreas Spais (il.) blieb ohne Torerfolg – leistete aber wertvolle Vorarbeiten. Hier im Zweikampf gegen Mühlhausens Florian Knafla.