21 Punkte Rückstand auf den FCB – und doch war der HSC nah am Dreier gegen den Tabellenführer




Fußball, Westfalenliga 2, Holzwickeder SC – FC Brünninghausen 1:1 (0:1). Warum kickt der HSC nicht immer so? Was sind die wirklichen Gründe, warum der HSC bei einer, zugegebenerweise guten eigenen Leistung am Sonntag, gegen den aktuellen Spitzenreiter am Ende des Jahre 21 Zähler Rückstand auf eben jenes Brünninghausener Team hat? Das sind Fragen, die sich die Verantwortlichen des Holzwickeder SC am Ende des Jahres 2022 stellen müssen. Die exakt nur 153 Zuschauer sahen gegen das Team „an der Sonne“, den FC Brünninghausen, ein sehr gutes Match der eigenen Mannschaft – und fragten sich doch am Ende, warum die eigene Elf nicht „da oben“ steht oder zumindest in Reichweite. So geht man mit fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz relativ sorgenfrei in die Winterpause – mehr aber auch nicht. Und noch einmal: enttäuschende 153 Zuschauer: Das besagt sehr viel.

Doch zum Spiel. Der HSC war noch gar nicht richtig auf dem Platz, als Dietrich Liskunov auf den komplett zentral blank stehenden Florian Gondrum passte, der, sichtlich überrascht, mit den halbhoch-geschlagenen Pass nicht anzufangen wusste und das sichere 1:0 für den FCB verpasste. Der HSC hielt dagegen: Ein Schuss von Connor McLeod wurde geblockt (8.). Tim Kortenbusch kam nach einer Linksflanke zu spät (16.). Die Abwehr der Dortmunder wackelte bedenklich.

HSC bestimmte erste Hälfte – doch dann patzte Keeper Torben Simon

Und doch war es der FCB aus Brünninghausen, der das erste richtige Ausrufezeichen setzte. Patrick Trawinski setzte sich auf der linken Seite wunderbar durch und flankte. Doch was tat HSC-Keeper Torben Simon? Statt die Flanke sicher herunterzupflücken, sauste seine Faust am Leder vorbei. Der nun alles andere als groß gewachsene Dietrich Liskunov sagte artig „Danke“ und köpfte zur Führung ein (34.). Das war aus Sicht des HSC ungerecht, ja komplett unverdient. Dazu passte auch jene Szene in der ersten Minute der Nachspielzeit, als Andres Gerardo Gomez Dimas an Brünninghausens Keeper Leon Broda scheiterte – das war eine hundertprozentige Chance.

In den zweiten 45 Minuten gab es nicht mehr so viele berichtenswerte Szenen – bis auf die 64. Minute. Der eingewechselte Andreas Spais passte auf Moritz Müller, der den Ausgleich erzielte (60.). Die HSC-Anhänger hatten den Torschrei schon auf den Lippen, als Philipp Gödde mit dem Kopf scheiterte (68.). Übrigens Gödde: Der ehemalige Drittligaspieler gewann 100 Prozent aller Kopfbälle in der Defensive als auch in der Offensive und zeigte eines seiner besten Saisonspiele.

Bildzeile: Aufmerksame Beobachter des 1:1 waren der ehemalige Sportliche Leiter des HSC, Tim Harbott (links) sowie der aktuelle Sportliche Leiter, Karl-Friedrich Lösbrock.

Es blieb beim 1:1. Der HSC rückte auf Platz sieben vor – der FC Brünninghausen bleibt Tabellenführer. Am Ende gab es „Shake Hands“ zwischen zwei Teams, die sich respektieren und die fair gegeneinander spielten.

Mit nun 19 Punkten steht der HSC auf Tabellenplatz sieben.

Der Punkt reichte dem Holzwickeder Sport Club, um in der Tabelle aufzusteigen. Mit nun 19 Punkten steht die Mannschaft von Coach Benjamin Hartlieb auf Platz sieben. Der Gastgeber verbuchte insgesamt fünf Siege, vier Remis und sieben Niederlagen. Zwei Unentschieden und drei Niederlagen aus den letzten fünf Spielen: Der Holzwickeder Sport Club muss wieder in die Siegerspur kommen und einfach mal wieder gewinnen.

Nach 16 Spieltagen und nur zwei Niederlagen stehen für den FC Brünninghausen 40 Zähler zu Buche. Offensiv konnte deDortmundern in der Westfalenliga Herren Staffel 2 kaum jemand das Wasser reichen, was die 34 geschossenen Treffer nachhaltig dokumentieren. Mit vier Siegen in Folge ist der FC Brünninghausen so etwas wie die „Mannschaft der Stunde“.

Der Holzwickeder Sport Club verabschiedet sich dann erst einmal in die Winterpause und ist das nächste Mal am 12. Februar 2023 beim SV Sodingen wieder gefordert.

Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Zum Abschluss des Jahres war das eine sehr gute Leistung. Das war echter neuer „Holzwickeder Style“. Leider haben wir uns nicht mit einem Dreier belohnt. Es war eine wirklich herausragende Mannschaftsleistung. Wir beenden das Jahr mit einem guten Gefühl.
Rafik Halim (Brünninghausen): Holzwickede hat eine starke erste Hälfte gezeigt. Sie hatten viel mehr Ballbesitz. Aber wie es so oft im Fußball ist: Plötzlich führt die Mannschaft, die es eigentlich nicht unbedingt verdient hat. Das waren nun mal wir. Man muss auch sagen, dass der HSC fast seine komplette Mannschaft dabei hatte. Tim Kortenbusch oder Andrea Gerardo Gomez Dimas, das sind alles Spieler, die ich auch gerne bei uns sehen würde. Fassen wir es zusammen: Am Ende ist das 1:1 ein gerechtes Ergebnis.

HSC: Torben Simon, Moritz Müller, Til Busemann, Patrick Fischer, Philipp Gödde, Andres Gerado Gomez Dimas (89. Kianosh Amiri), Muhammed Cakir, Eduardo Hiller (78. Maurice Majewski), Tim Kortenbusch (59. Tim Kortenbusch), Dean Müssel, Connor McLeod.
Brünninghausen: Leon Broda, Niklas Malchrowitz, Sebastian Kruse, Florian Gondrum, Lukas Ziegelmeier, Kevin Brümmer (87. Simon Rudnik), Patrick Trawinski (78. Wiliam Valenti), Dietrich Liskunov (90.+1 Amin Azzofri), Onur Tekin, Pascal Wieczorek, Dominik Deppe.
Tore: 0:1 Liskunov (34.), 1:1 Müller (60.).
Zuschauer: 153
Schiedsrichter: Benno Verhaag (FC Gütersloh).

Bildzeile: Gegen den FC Brünninghausen zeigte Philipp Gödde eine Top-Leistung: Er
gewann jedes Kopfballduell in der Defensive wie auch in der Offensive.