0:0 „verloren“ – Vorstandsmitglied Dukic weg – Spende: Wenn der Fußball zur Nebensache wird




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder Sport Club – FC Iserlohn 0:0.  Was war da an diesem Sonntag los im und rund um das Holzwickeder Montanhydraulik-Stadion? Der Fußball schrieb an diesem Tag mal nicht die Schlagzeilen. Mit 0:0 endete vor 124 Zuschauern ein ganz schwaches Spiel, welches man bei Dauerregen nicht unbedingt sehen musste. Viel interessanter waren die Begleitumstände dieses Spieltages.

Daniel Dukic tritt nach nur drei Monaten zurück

Pressesprecher und zuständig für das Scouting: Das waren die Aufgaben von Daniel Dukic, der seit Anfang 2023 beim Holzwickeder tätig war. Bei Westfalia Wickede, dann beim TuS Bövinghausen waren die Tätigkeitsfelder bei Dukic, der nun nach extrem kurzer Tätigkeit das Handtuch warf. Mit „persönlichen Gründen“ begründete er sein Ende beim HSC. „Wir haben seit Ende vergangener Woche lange geredet, Argumente ausgetauscht und sind am Ende überein gekommen, uns zu trennen“, erklärte HSC-Vorstandssprecher Marc Hoffmann gegenüber sku.

Marketing und Kommunikation – HSC überdenkt Aufteilung und will Personalentscheidung kurzfristig bekanntgeben

Wie geht es weiter? „Wir befinden uns in Gesprächen mit Kandidaten, die als Nachfolger in Frage kommen. Gerne sollten diese Personen aus dem engen Umfeld des Vereins kommen, denn das wäre ideal“, so Hoffmann. Auch könne er sich sehr gut vorstellen, dass man den Aufgabenbereich „Marketing und Kommunikation“ aufteile. „Wir werden kurzfristig eine Entscheidung kommunizieren“, kündigte Marc Hoffmann gegenüber sku an.

Spende von Polygon Vatro an die Bürgerstiftung Holzwickede

Vor dem Spiel gegen den FC Iserlohn übergab Polygon Vatro eine vierstellige Spende an die Bürgerstiftung Holzwickede. Denn gerade mit den Holzwickeder Fußballern verbindet das im sauerländischen Olpe beheimatete, international renommierte Unternehmen für Trocknungs- und Sanierungstechnik viel in Sachen Integration von Sportlern. Schließlich gab Vatro seinerzeit einer Reihe von bekannten Spielern aus Bosnien-Herzegowina, die vor dem Anfang der 2000er Jahre in ihrer Heimat ausgebrochenen Krieg in den Westen geflohen waren und in Deutschland eine neue menschliche und sportliche Zukunft suchten, die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ziele zu verwirklichen. Die Weichen dazu stellte Ingo Peter, der Trainer der damaligen Holzwickeder Spielvereinigung (HSV), die sich später mit der SG Holzwickede zum HSC vereinigte. Peter war bei Polygonvatro beschäftigt und stieß bei seinem Chef Andreas Weber auf offene Ohren, als er anregte, mehreren der höherklassigen, aus Bosnien-Herzegowina stammenden Akteuren Arbeitsstellen in dem Unternehmen anzubieten. Als Aktive schlossen sich die Geflüchteten dann dem Holzwickeder Verein an, mit dem Ingo Peter selbst 1976 die Deutsche Amateurmeisterschaft gewonnen hatte und die Blau-Weißen später zweimal zum Aufstieg führte.

Bildzeile: Damjan Ilic scheitert mit einem Kopfball an der Abwehr des FC Iserlohn.

Ach ja – dann gab es noch das 0:0

Fußball wurde am Sonntag auch noch gespielt. Die Szenen des alles andere als sehenswerten Spiels sind schnell erzählt: Schuss Moritz Müller, Parade Daniel Dresen (12.). Elfmeter Andreas Spais nach Foul des Ex-Holzwickeder Sascha Ernst: Daniel Dresen hält das ganz schwache Schüsschen problemlos. Pass Moritz Müller auf den komplett blank stehenden Pjer Radojcic in der Mitte: Der ballert das Leder völlig unbedrängt in den grauen Himmel (45.). 79. Minute: Andreas Spais passt zu Dondre Robinson, der mit Seitfallzug um Zentimeter verpasst.

„Sportler des Jahres 2018 der Gemeinde Hövelhof“ mit ganz eigenartiger Strafstoßauslegung

Um es klar zu sagen: Ja, der HSC hätte aufgrund der Überlegenheit ein Tor und damit den Sieg verdient gehabt, Lucas Kamp aber hieß der Mann auf dem Platz, der etwas dagegen hatte. In der 90. Minute verweigerte er dem HSC einen klaren Elfer, als Tim Kortenbusch klar im Strafraum vo den Beinen geholt wurde. Der „Treffer“ an das Schienbein des Stürmers war lautstark zu hören – nur eben nicht beim „Sportler des Jahres 2018 der Gemeinde Hövelhof“ vom „FC Hövelriege“, dem Unparteiischen Lucas Kamp. Eine klare Fehlentscheidung! Nach dem Spiel gab er auch zu, er hätte es nicht richtig gesehen – und vom Assistenten wäre keine andere Entscheidung gekommen. Schade, da hätte man sich mehr Mut gewünscht.

Sieben Punkte Vorsprung für HSC auf ersten Abstiegsplatz

Sieben Siege, sechs Remis und acht Niederlagen hat der Holzwickeder Sport Club derzeit auf dem Konto. Die Mannschaft von Benjamin Hartlieb befindet sich auf Kurs und holte in den vergangenen fünf Spielen acht Punkte. Mit diesem Unentschieden verpasste der HSC die Chance, sich von einem direkten Konkurrenten abzusetzen. In der Tabelle behält der Holzwickeder Sport Club den siebten Platz.

Arthur Matlik neuer Trainer der HSC B-Junioren

Arthur Matlik (45) übernimmt bis zum Sommer 2023 die B-Jugend des HSC. Bekannterweise stand die U17 seit dem letzten Wochenende nach dem Rücktritt von Marvin Weischer ohne Trainerteam da.

Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Wir haben heute 0:0 verloren. Wir haben sehr konsequent verteidigt, nur in der Offensive zu wenig effizient agiert. Es fehlte besonders in der zweiten Halbzeit die Effizienz. Schade, dass Muhammed Cakir mit Kreislaufproblemen raus musste. Doch Maurice Majewski hat ihn sehr gut ersetzt. In der letzten Minute war es ein klarer Elfmeter für uns. Am Ende war es zu wenig heute. Positiv war, dass die „0“ für uns stand.
Maximilian Borchmann (Iserlohn): Der HSC hat von Beginn an sehr viel Druck ausgeübt. Mit viel Glück sind wir nicht in Rückstand geraten. Nach den beiden frühen verletzungsbedingten Wechsel waren wir zu einem Systemwechsel gezwungen – der uns aber gut getan hat. In der ersten Halbzeit haben wir drei bis vier Szenen schlecht und nicht konsequent ausgespielt. In der zweiten Hälfte hatten wir wenig klare Gelegenheiten. Zu den Elfmetersituationen: Der erste war für mich eher keiner. Den zweiten in der letzten Minute hätte man geben können.

HSC: Leon Chrobok, Moritz Müller, Andreas Spais (80. Tim Kortenbusch), Pjer Radojcic (70. Eduardo Hiller), Muhammed Doganalp Cakir (59. Joao Felipe da Silvo Macedo), Serhat Uzun, Maurice Majewski, Dean Müsse, Damjan Ilic (63. Dondre Julijah Robinson), Connor McLeod.
FC Iserlohn: Daniel Dresen, Anas Lemrini, Anil Pirincoglu (26. Ralf Schneider), Jonas Hollmann, Julian Hunecke (7. Edin Grosonja), Daniel Wieczorek, Marvin Figueira Candido (64. Ayman Mousaoui Annafei), Sascha Ernst, Jeremy Aboagye, Yilnir Tahiri (72. Duncan Uguchukwutemb-Donkwu), David Maximilian Maleika
Tore: keine.
Zuschauer: 124.
Schiedsrichter: Lucas Kamp (FC Hövelriege).

Bildzeile: Moritz Müller scheitert  hier an der Abwehr des FC Iserlohn undIserlohns Keeper Daniel Dresen.