TuRa-Damen verspielen in den letzten zehn Minuten einen Vier-Tore-Vorsprung – 26:27




Handball, Oberliga-Abstiegsrunde Frauen: HC TuRa Bergkamen – HSV Minden-Nord 26:27 (14:14).  So knapp wie die TuRa-Damen in der Vorwoche in Veri 26:25 gewonnen haben, so knapp verloren sie am Samstag Zuhause gegen Minden-Nord – nämlich mit einem Tor. Nach 60 Minuten hieß es in der Friedrichsberg-Sporthalle 26:27. Eine Niederlage und der Verlust von zwei wichtigen Punkten im Abstiegskampf.

Beim Anpfiff und dem Blick auf die Aufstellung der TuRa-Damen wurde schnell klar, dass einige Leistungsträgerinnen – Jackenkroll, Meier, Ritter, Kneller- fehlten und so die Aufgabe der TuRanerinnen erschweren würde. Doch nach einer Niederlage sah es im gesamten Spielverlauf eigentlich nicht aus. Denn: Die Rumpftruppe des HC TuRa war stets auf Augenhöhe mit dem Gast. Das drückte sich auch am jeweiligen Spielstand aus. Keine Mannschaft konnte sich in Halbzeit eins und auch zwei entscheidend absetzen. Bis zur 50. Minute, da erzielte Magdalena Pronobis das 25:21. Man hatte den Sieg vor Augen.

Doch es kam anders: TuRa-Haupttorschützin Vanessa Rolf wurde zunehmend in Manndeckung genommen und so ihre Kreise eingeengt. Dafür sprang dann Carina Neumann mit acht Treffern ein. Doch auch ihre Tore reichten am Ende nicht aus. Es wurden in den Schlussminuten beste Chancen ausgelassen. Gegenstöße, frei Würfe fanden nicht ihr Ziel. Das rächte sich, Minden holte auf und kam 30 Sekunden vor der Schlusssirene zum 27. Treffer, dem Siegtreffer. TuRa nahm noch einmal eine Auszeit, doch die Chance zum Ausgleichstreffer ergab sich nicht mehr. So wurde ein Spiel verloren, in dem eigentlich mehr drin gewesen ist.
Torfolge: 1:0, 4:3, 9:7, 11:13, 14:14 – 17:17, 22:20, 25:21, 25:25, 25:26, 26:27.

TuRa-Trainer Andre Brandt: Ein Unentschieden wäre nach dem Spielverlauf das gerechtere Ergebnis gewesen, auch ein Sieg war möglich. Nach 50 Minuten führten wir 25:21, hatten alles im Griff, kriegten den Zugriff in der Abwehr, kriegten unsere Möglichkeiten vorne. Danach machten wir aber nur noch ein Tor und am Ende haben wir 26:27 verloren. Das Spiel darf man in den letzten zehn Minuten so nicht mehr aus der Hand geben. Bis dahin war es über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel. Beide Teams konnten sich nicht so richtig absetzen. Bei dem Vier-Tore-Vorsprung habe ich gedacht, dass wir Minden jetzt geknackt hätten, aber das war leider nicht der Fall. Ein, zwei unglückliche Entscheidungen, unglückliche Würfe. Wir hatten eine Dreier-Serie, die wir alle nicht rein machten. Bei ein bisschen mehr Wurfglück hätten wir auch gewonnen. Wurf- und Entscheidungsglück haben letztlich gefehlt. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir konnten nur eine Rumpftruppe aufbieten, es haben viele gefehlt, aber wir haben trotzdem bis zum Schluss mitgehalten. Wir haben jetzt eine Osterpause, hoffentlich kommen da einige Spielerinnen wieder zurück.

TuRa: Schöße, Montag; Schulze-Frieling, Weinert 1, Pronobis 3, Rohlf 6, Brühl, Holtsträter, Saarbeck, Rui 4, Görgens, Neumann 8.

Bildzeile: Carina Neumann (Mitte) war mit acht Toren erfolgreichste Torschützin der TuRa-Damen.