Nichts für schwache Nerven: Zwei Westfalenliga-Tickets schon verteilt – drei sind noch offen




Fußball: Der Abstiegskampf in der Oberliga Westfalen wird zu einem Foto-Finish. Westfalia Herne als Tabellenletzter und der TuS Haltern als Vorletzter haben das Ticket für die Westfalenliga bereits gebucht. Drei weitere Fahrkarten für den Weg in die sechste Liga, den keiner antreten will, sind noch zu verteilen.

Nun sicher: Es gibt nur fünf Absteiger aus der Oberliga

Eine halbwegs gute Nachricht gibt es für den HSC. Da mit Lotte nur ein Team aus der Regionalliga in die Oberliga Westfalen absteigt, gibt es auch „nur“ fünf Absteiger aus der Oberliga.

HSC mit viertem Spiel in Folge ohne Niederlage 

Auch nach dem verdienten 2:0-Auswärtserfolg in Herne hat der Holzwickeder SC zwar nach dem vierten Spiel in Folge ohne Niederlage den psychologischen Aspekt auf seiner Seite. Doch was die Punkte und vor allem die Tore betrifft, hat der HSC als Drittletzter aktuell immer noch nicht die besten Karten. Das Nachholspiel vom ersten Spieltag der Abstiegsrunde, das an diesem Donnerstag, 19. Mai, ab 19.30 Uhr in Vreden ausgetragen wird, hat daher erneut Endspielcharakter. Ein Punkt nutzt den Holzwickedern wenig bis gar nichts. Es muss gewonnen werden. Das vor allem vor dem Hintergrund, dass der HSC am kommenden Sonntag aufgrund der ungeraden Mannschaftszahl in der Abstiegsrunde spielfrei ist und dann zusehen muss, wie die Konkurrenten fleißíg punktet.

Dominik Buchwald beobachtete Vreden – HSC muss Schwächen abstellen und am Positiven arbeiten

Dass der 2:0-Erfolg durch den Elfmeter von Andreas Spais (9.) und Andres Gerardo Gmoez Dimas (32.) hochverdient war, musste auch Hernes Trainer Danny Voß und die wenigen Fans, die Herne noch aufbieten konnte, nach dem Spiel zugeben. Doch das HSC-Trainerteam mit Benjamin Hartlieb, Hamza El Hamid und Dominik Buchwald war nach Abpfiff schon in der Analyse des nächsten Gegners Vreden. Die Spielvereinigung aus der 23.000-Einwohner zählenden Stadt im westlichen Münsterland, Kreis Borken, unweit der holländischen Grenze hat mit dem überraschenden aber verdienten 2:1-Auswärtserfolg bei der SG Finnentrop-Bamenohl nicht nur die Tabellenspitze der Abstiegsrunde erklommen, sondern sich auch rechnerisch gerettet. Die Tore erzielten Nicolas Ostenkötter (67.) und Carlo Korthals (77.) – das Anschlusstor vom Finnentroper Moritz Thöne in der 88. Minute kam zu spät. Doch wer darauf hofft, dass der Gastgeber zu viel gefeiert hat und die Aufgabe nicht mehr so recht ernst nimmt, der wird irren. Trainer Engin Yavuzaslan kündigte an, das Match sehr ernst und seriös anzugehen und gar nicht erst den Verdacht aufkommen zu lassen, jemanden im Abstiegskampf zu „bevorzugen“. Hoffnung macht das Ergebnis des Hinspiels. Ein klares Foul an Torhüter Kevin Beinsen wurde damals nicht gegeben, daraus entstand der 1:0-Endstand. Ansoinsten aber hatte der HSC auch damals vieles bis alles im Griff und hätte mindestens einen Punkt verdient gehabt. Doch ein Zähler nützt dieses Mal nichts.

Bildzeile: Lucas Arenz fehlt berufsbedingt dem HSC am Donnerstag in Vreden.

Verbessern muss sich beim HSC gegenüber dem Spiel in Herne in jedem Fall eine häufigere Seitenverlagerung und mehr Gewinne und keinesfalls Ballverluste in der neutralen Zone. Aich „vorne“ muss geknipst werden. Sicher fehlen wird der beruflich verhinderte Lucas Arenz. Angeschlagen sind Robin Schultze, Damian Ilic und Keeper Kevin Beinsen.

Der späten Anstoßzeit geschuldet: Es wird kein Fanbus eingesetzt

Die Fans des HSC wie auch die Spieler werden mit Privat-Pkw anreisen müssen. Aufgrund der Weite der Anreise und des Anstoßtermins hätte der Bus bereits spätestens um 16 Uhr losfahren müssen – da arbeiten aber einige noch. Es ist halt ein unglücklicher Termin für ein so entscheidendes Nachholspiel. Das wird übrigens von einem Geschwisterpaar geleitet: Hauptschiedsrichterin ist Lea Bramkamp aus Hattingen, die an der Linie von ihrem Bruder Lars und Jens Jeromin unterstützt wird.

Dramatische und komplizierte Tabellensituation in der Abstiegsrunde

Und das ist die aktuelle Tabelle der Abstiegsrunde mit den Teams, die noch um den Abstieg kämpfen:

9. Holzwickeder SC, 28 Punkte, 33 : 62 Tor
8. RSV Meinerzhagen, 28 Punkte, 40 : 57 Tore
7. Hammer SpVg , 31 Punkte, 42 : 54 Tore
6. Vikctoria Clarholz (1. Nichtabstiegsplatz), 31 Punkte, 40 : 43 Tore
5. TuS Ennepetal, 33 Punkte, 48 : 53 Tor

 Weitere Personalien beim HSC geklärt

In der Planung der kommenden Saison konnte die Sportliche Leitung mit Moritz Müller eine ganz wichtige Planstelle schließen. Der Stamm-Rechtsverteidiger ist seit vier Jahren im Club und bereichert weiterhin mit seinen Leistungen das Team, auch nächste Saison, da der Defensivstratege nun verlängerte. Mit zwei weiteren neuen Jungspunden geht es in die nächste Saison: David Karantalis aus der U19 des Hombrucher SV und Kianosh Amiri aus der U19 des TSC Eintracht erhalten ihren Platz im Kader. Karantalis ist Zentraler Spieler, Amiri Offensiv und am Flügel. Mit Torwart und Vereinslegende Kevin Beinsen verlässt aber auch eine wichtige Figur den Club. Er schließt sich  zur neuen Saison seinem Heimatverein FC Herdecke-Ende an, wohlbemerkt als Feldspieler.

Bildzeile: Nach sechs Jahren heißt es nach der Saison Abschied nehmen von HSC-Torhüter Kevin Beinsen. Er gab am Sonntag offiziell seinen Wechsel zum Bezirksligisten FC Herdecke-Ende bekannt – als Feldspieler auf der „6“ oder „8“. Die HSC-Fans (unser Foto in Herne) nahmen es mit großem Bedauern zur Kenntnis.