Königsborner Damen werden mit einer Leistungssteigerung in Halbzeit zwei ihrer Favoritenrolle gerecht




Handball, Oberliga Frauen, Vorrunde 2: HC TuRa Bergkamen – Königsborner SV 20:26 (12:11). Favorit Königsborner SV wurde nach einer stärkeren 2. Halbzeit seiner Rolle gerecht und gewann das Derby vor guter Kulisse am Ende doch deutlich. Danach sah es zur Halbzeit noch nicht aus, denn da hatte TuRa noch knapp mit 12:11 die Nase vorne. Nach der Pause wendete sich das Blatt, der KSV wurde stärker und legte den Grundstein zum Sieg in der Anfangs-Viertelstunde mit einem 7:3-Lauf.

Bergkamens beste Werferin Vanessa Rohlf – sie traf wieder zweistellig – eröffnete nach knapp zwei Minuten den Torreigen. Sie wurde später in Manndeckung genommen, zudem am Kopf getroffen, was ihr augenscheinlich nicht gut bekam und ihr Wirken hemmte. Erst vier Minuten später gelang Aileen Axtmann an alter Wirkungsstätte der 1:1-Ausgleich. Es blieb eng, wobei die Gastgeberinnen bis zur 20. Minute immer knapp vorne lagen. Celine Pelz gelang mit dem 7:6 erstmals eine Königsborner Führung. Doch TuRa antwortete und Lisa Kneller sorgte für das 10:8. Rohlf gar für das 11:8. Jona Krollmann mit drei Toren in Folge stellte das 12:11-Halbzeitergebnis her.

Zu Beginn der zweiten Hälfte war Königsborn besser im Spiel. Hanna Wrede markierte den 13:13-Ausgleich (37.) und eine Minute später stellte Axtmann mit dem 14:13 die Weichen zum Sieg. Denn: der KSV traf und traf. Krollmann brachte ihr Team 21:15 in Führung (55.), während bei den TuRanerinnen mehr und mehr die Treffsicherheit nachließ und sich die Fehlerquote häufte. Den Schlusspunkt zum 26:20-Endstand setzte schließlich Melanie Webers. Königsborner Jubeltänze beschlossen das Derby. Das brachte dem Gast den vierten Saisonsieg und Tabellenplatz zwei ein. TuRa dagegen trägt weiter die Rote Laterne mit nur einem Zähler.

Trainerstimmen
Andre Brandt (TuRa): Abwehrtechnisch war das schon vernünftig, damit kann man leben. Wir haben offensiv und aggressiv verteidigt, vor allem in Halbzeit eins. Knackpunkt waren die ersten 20 Minuten in Halbzeit zwei. Da machten wir nur drei Tore. Der Zug zum Tor fehlte, Freie wurden vergeben. Wir haben einfach zu viele Chancen, die wir uns rausgespielt hatten, nicht im Königsborner Tor unterbringen können. Pfosten, Latte waren dabei, drei, vier Freie. Das nutzte Königsborn aus, zog mit der 1. und 2. Welle von der 31. bis zur 50. Minute entscheidend davon. Nächste Woche gegen Halden da muss mehr von uns kommen.
Dirk Nordberg (KSV): Die Halle war sehr warm, wir wollten viel Tempo machen in der Hoffnung, dass TuRa dann nach der Pause schwächer wurde. So kam es auch und wir lagen am Ende verdient vorne. Wir haben uns anfänglich schwer getan, waren zu unruhig, zu nervös in dem Derby. Wir haben immer wieder versucht zu stabilisieren, das hat 1. Halbzeit nicht so geklappt. 2. Halbzeit wurde es besser. Bei Bergkamen merkte man, dass die Kräfte schwanden. Das Tempo, das wir gespielt haben, hat am Ende gereicht. Wir haben Bergkamen eigentlich noch zu lange am Leben gelassen. Da hätten wir noch konsequenter sein müssen.

TuRa: Schöße, Misiok; Weinert, Jaworski 2, Seuthe, Pronobis, Hitz, Rohlf 10, Ritter 1, Brühl, Holtsträter 2, Saarbeck, Rui, Kneller 4, Wolff, Neumann 1.
KSV: Röttger, Kristan; Liese, Webers 1, Julius, Nordberg 5, Fahn, Wrede 6, Krogull 1, Axtmann 4, Albrecht LC 1, Pelz 1, Köppel, Grünzig 1, Krollmann.

Bildzeile: Die Bergkamener Deckung kann hier einen Königsborner Angriff blocken. Szene aus einer stärkeren 1. Halbzeit. Nach der Pause konnten sich die KSV-Damen mehr und mehr durchsetzen und waren am Ende der verdiente 26:20-Derbysieger.