HSC in bester Gesellschaft: Bis auf Hammer SpVg verlieren alle Oberliga-Absteiger




Fußball: Es war kein guter erster Spieltag für die Oberliga-Absteiger. Der Holzwickeder SC unterlag in einem Torfestival mit 3:4 beim letztjährigen Westfalenliga-Dritten FC Brünninghausen. Westfalia Herne ging beim SV Sodingen mit 1:4 unter. Gegen Sodingen absolviert der HSC am kommenden Sonntag sein erstes Heimspiel. Der RSV Meinerzhagen wurde von YEG Hassel mit 3:0 vom Platz gefegt. Haltern musste sich in der Westfalenliga 1 der SpVg Erkenschwick mit 1:3 geschlagen geben. Einzig die Hammer Spielvereinigung holte einen Dreier – und der fiel mit 5:2 in der Westfalenliga 1 zuhause gegen RW Deuten überaus klar aus.

Die Altmeister Kevin Brümmer und Florian Gondrum schlugen zu

Beim HSC ist in der Woche Analyse des 3:4 in Brünninghausen angesagt. Bis zur 48. Minute und einem Doppelpack von Andreas Spais hatte Holzwickede 2:0 völlig verdient geführt. Kaum jemand der 130 Zuschauer glaubte da an eine Wiederauferstehung der seit fünf Jahren (!) gegen den HSC sieglosen FCB.

Denn nur weitere drei Minuten später entfachte Neuzugang Kevin Brümmer mit seinem ersten Tor im Brünninghausen-Trikot neue Hoffnung am Hombruchsfeld. Und was dann in den letzten 20 Minuten der Partie passierte, hatten wahrscheinlich nur die wenigsten Anwesenden nach dem Zwei-Tore-Rückenstand noch für möglich gehalten.

Doch dann kam das Unfassbare: in 33 Minuten musste HSC Keeper Torben Simon gleich viermal hinter sich greifen. Kevin Brümmer, der schon unzählige Male gegen den HSC noch im Dress des ASC Dortmund 09 getroffen hatte, stellte in der 51. Minute den Anschluss her. Und man sah es: Der HSC verlor komplett den Zugriff zum Spiel. Es wurde nicht mehr nach hinten gearbeitet, Gegner wurden „luftig, wenn überhaupt gedeckt“ und dazu kamen individuelle Unpässlichkeiten. Folgerichtig sorgte Dietrich Liskunov in der 70. Minute für den vielumjubelten Ausgleich. Ehe Kevin Brümmer sechs Zeigerumdrehungen später mit seinem zweiten Tor an diesem Tag für die Führung sorgte. Und selbst das war nicht genug, denn Spielertrainer Florian Gondrum traf in der 81. Minute mit einem schönen Schlenzer sogar noch zum 4:2. Florian Gondrum: Der „Lange“ zählt den HSC ebenso zu seinen Lieblingsgegner, wenn es ums Toreschiepen geht. Die Partie war gedreht! Fünf Minuten vor Schluss kam der HSC noch einmal mit einem tollen Freistoßtor des eingewechselten Ex-Brackeler Finn Jona Heinings auf 3:4 heran – doch das war schon der Endstand.

Torschütze Gondrum attestiert seiner Mannschaft im Anschluss einen „schwierigen Start“ in das Spiel und fasst danach seine Gefühlswelt nach dem 0:2 zusammen: „Man nimmt sich natürlich einiges vor für die 2. Halbzeit, weil die erste nicht zufriedenstellend war. Und dann fangen wir uns kurz nach der Pause das 0:2. Doch statt aufzugeben haben wir trotz der Temperaturen auf das Gaspedal gedrückt!“.

„Wir konnten das Spiel drehen, auch wenn es am Ende noch mal spannend wurde“, fasst Gondrum weiter zusammen und stellt zum Abschluss beiden Teams ein verdient gutes Zeugnis aus: „Beide Mannschaften haben alles gegeben. Viel Leidenschaft und schöne Tore auf beiden Seiten mit dem besseren Ende für uns. Ich denke die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen. Kompliment an beide Mannschaften!“, so der Spielertrainer.

HSC mit viel mehr Rotationsmöglichkeiten

Und was nimmt nun der HSC mit? Personell kann man noch nachlegen. Die Amerikaner Dondre Julijah Robinson für den Sturm und Christopher McGhan als „Sechser“ standen gar nicht im Kader – auch nicht bei der U23. Jan Nielinger, Neuzugang von Westfalia Wickede und durchaus überzeugend in den letzten Spielen, drückte bis zum Ende die Bank. Da saß auch erst sein Ex-Wickeder Vereinskollege Finn Jona Heinings, der dann aber doch in die Begegnung kam. Verletzungsbedingt oder noch im Aufbautraining befindlich kamen auch Eduardo Hiller, Philipp Gödde, Pjer Radojcic und Branco Vasic, der monatelang ausfallen wird, nicht zum Zuge.

Trainerkritik: „Teils zu naiv und teils zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive, trotz der drei Tore“

Doch auch trotz der wirklich guten ersten 48 Minuten sah Trainer Hamza El Hamdi noch ein Haar in der Suppe. „Wir hätten zur Pause schon 3:0 führen können, ja vielleicht sogar müssen.“ Ab der 48. Minute war man dann, wie er zugab, in vielen Minuten und Szenen „zu naiv“. All das wird nun kritisch aufgearbeitet. Viel Zeit bleibt nicht, da am Sonntag, 21. August, 15 Uhr, der Tabellenerste SV Sodingen ins Montanhydraulik-Stadion. Die Sodinger sind in guter Frühform – was nicht nur der 4:1-Erfolg im Auftakt gegen Westfalia Herne beweist. Wobei Herne nach wie vor rund 21 „Neue“ integrieren muss und einen nahezu kompletten Umbruch in der Sommerpause vorgenommen hatte.

Bildzeile: Das 3:4 im Auftaktspiel der neuen Westfalenliga-Saison gegen den FC Brünninghausen (unser Foto) war aus Sicht des HSC unnötig – aber Teil eines Lernprozesses.