HSC gegen Tabellenletzten Hordel mit Personalsorgen – Gast will endlich „den Bock umstoßen“ 




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – DJK TuS Hordel (Sonntag, 30. Oktober, 15 Uhr, Montanhydraulik-Stadion, Jahnstraße 7, Holzwickede). Am Sonntag sind es exakt 144 Tage, seitdem der damalige Favorit, die DJK TuS Hordel, das Entscheidungsspiel um den Oberliga-Aufstieg beim FC Gievenbeck verloren hatte. In der Spielzeit 22/23 wollten die Bochumer die Scharte auswetzen. Nicht gerade wenige Übungsleiter der anderen Westfalenligisten zählten die Mannen von der Hordeler Heide zu den Favoriten um den Aufstieg in die fünfte Liga. Doch, und das macht den Fußball aus, es kam ganz anders.

Die „Grünen“ tragen aktuell die rote Laterne der Westfalenliga 2, konnten in den letzten sieben Spielen keinen Dreier mehr einfahren, schrammten unter der Woche an einem Pokalaus gegen einen B-Ligisten haarscharf vorbei, wechselten vor 14 Tagen den Trainer aus und unterlagen vor einer Woche zuhause der ebenfalls kriselnden Westfalia aus Herne mit 0:1. Und doch muss im Duell des Vierten (HSC) gegen den 16. (Hordel) der Gastgeber aus Holzwickede hellwach sein und den Dreier unbedingt wollen. Und es gibt klare Hinweise, dass dieses Spiel bei angesagten sommerlichen Temperaturen eine heiße Angelegenheit wird und nicht alles unbedingt für den HSC spricht.

Abschlusstraining des HSC mit sehr überschaubarem Personal

Da wäre das aktuelle Verletzungspech des HSC zu nennen. Beim Abschlusstraining am Donnerstagabend war der Trainingsplatz mit 16 Akteuren, darunter auch bereits der Torwarttrainer und mögliche Ersatzkeeper, Stefan Sablowski, sehr übersichtlich belegt. „Es darf nicht mehr viel passieren“, meinte Sablowski dann auch im Anschluss an die letzte Einheit vor dem Hordel-Match. Das Gute: Es verletzte sich niemand mehr, so dass aufgrund der Breite des Kaders Ausfälle wie Jan Nielinger, Dondre Robinson, Connor McLeod kompensiert werden sollten. Andres Gerardo Gomez Dimas ist angeschlagen, wird aber wohl, wenn auch nicht über die volle Zeit, spielen können.

Insgesamt stehen aktuell für den HSC fünf Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen zu Buche. Mit dem Gewinnen tat sich der Gastgeber zuletzt schwer. In drei Spielen wurde nicht ein Sieg davongetragen. Zuletzt gab es das überaus verdiente 1:1 bei Concordia Wiemelhausen – für die Concordia ein schmeichelhaftes Ergebnis, denn anhand der Chancen in den zweiten 45 Minuten hätte der Sieger Holzwickede heißen müssen.

DJK TuS Hordel – eine echte Wundertüte

Mit dem Gewinnen hatte es Hordel im bisherigen Saisonverlauf nicht so. Ein Sieg, drei Unentschieden und sieben Niederlagen bedeuten eben den letzten Rang. Selbst bei einem Erfolg in der Emscherquellgemeinde würde man die Abstiegsränge nicht verlassen. Ein Grund für die bisherige magere Ausbeute: Die Offensive der Hordeler zeigt sich bislang äußerst abschlussschwach – zehn geschossene Treffer stellen den schlechtesten Ligawert dar.

1: 0-Erfolg im Pokal beim B-Ligisten Märkisch/Hattingen die Trendwende für Hordel? 

Ob dieser Erfolg im Kreispokal wirklich eine Portion Selbstbewusstsein für die DJK gegeben hat? Durch ein frühes Tor in der 2. Minute von Connor Tom Drathen siegte Hordel beim Kreisliga B-Vertreter Märkisch/Hattingen im Bochumer Kreispokal. Wie gesagt: Über 88 Minuten kein weiteres Tor gegen einen Zehnligisten zu erzielen, ist nicht unbedingt eine gute Visitenkarte. Dazu kam, dass man auf der Bank nur zwei Feldspieler und einen Ersatztorwart sitzen hatte.

Frischer Wind mit neuem Trainer Aytac Uzunoglu

Vor 14 Tagen endete ein besonderes Experiment beim TuS Hordel. Nach damals sechs Niederlagen in Folge wurden die beiden Spielertrainer Patrick Polk und Pascal Beilfuß wieder „normale Spieler“. Aytac Uzunoglu, vorher beim Liga-Konkurrenten Obercastrop an der Linie, wurde neuer Cheftrainer. Seine Premiere nach wenigen Tagen ging mit 0:1 gegen Herne verloren – dann aber kam der Pokalsieg gegen Märkisch/Hattingen. „Wir wollen und müssen den Bock endlich umstoßen“, so seine Devise.

Wiedersehen mit Robin Schultze

Helfen soll beim Projekt „Bock umstoßen“ ausgerechnet ein Ex-Holzwickeder. Robin Schultze spielte bereits zweimal beim HSC: Von 2016 bis 2018 und von 2020 bis 2022. Der 32-jährige Rechtsfuß, im Übrigen 2019, damals im Diensten des TuS Haltern in der Regionalliga, wurde zu der Zeit mit einem Marktwert von 50.000 Euro eingeschätzt. Wohl fühlt sich Schultze, der unweit des Stadions an der Hordeler Heide wohnt und liebend gerne mit dem Radel zum Training fährt, im rechten oder zentralen Mittelfeld und als rechter Verteidiger. Neben Holzwickede und Haltern spielte er bei Urania Lütgendortmund und bei Mengede.

Statistik spricht klar für HSC

Sechs Siege, drei Remis und nur eine Niederlage weist die Statistik in den Begegnungen des HSC gegen Hordel aus. Zuletzt gab es am 18. März 2018 ein klares 5:2 für den HSC gegen Hordel.

Schiri aus dem Sauerland

Armin Hurek von den Sportfreunden Sümmern, Kreis Iserlohn, wurde mit der Leitung des Spiels beauftragt. Der Student der Geisteswissenschaften möchte sich mit einer guten Leistung für die Regionalliga empfehlen.

HSC vereinbart Testspiel gegen A-Junioren des Eintracht Dortmund am 2. November

Trotz angespannterer Personalsituation wird der HSC in der kommenden Woche ein Testspiel bestreiten. Dabei treffen die Hartlieb-Mannen am Mittwoch, 2. November, 19.30 Uhr im Montanhydraulik-Stadion auf die A-Junioren des TSC Eintracht Dortmund. Die Dortmunder mit einer traditionell ausgezeichneten Nachwuchsarbeit rangieren auf einem guten vierten Platz in der Westfalenliga. Als Schiedsrichter wurde Thorsten Milde (SV Langschede) angesetzt.

Bildzeile: Robin Schultze (rechts) hier bei einem seiner energischen Vorstöße noch im Dress des Holzwickeder SC in der vergangenen Saison beim Auswärtsspiel in Rheine. Das grüne Trikot trägt er weiterhin – nur heißt sein Fußball-Arbeitgeber nun DJK TuS Hordel.