Hoffnung auf „Concordia-Wackler“ – aber HSC-Duell gegen abstiegsbedrohte Wanner Ritt auf der Rasierklinge  




Fußball, Westfalenliga 2: DSC Wanne-Eickel – Holzwickeder Sport Club (Sonntag, 12. Mai, 15.30 Uhr, Kunstrasenplatz des Stadionnebenplatzes, Im Sportpark, Herne). Erneut spielt am Sonntag ein Herner Club Schicksal für den HSC. Das Gastspiel beim altehrwürdigen DSC Wanne-Eickel gleicht einem Ritt auf der Rasierklinge. Verliert der HSC und gewinnt Concordia Wiemelhausen parallel in Erndtebrück, war’s das im Meisterschaftsrennen für die Holzwickeder. Denn seit dieser Woche steht auch fest: Eine Relegation der Tabellenzweiten der Westfalenliga 1 und 2 wird es nicht geben.

„Auch nach Niederlage gegen Horsthausen den Kopf oben halten und auf Wackler von Wiemelhausen hoffen“

HSC-Cheftrainer Benjamin Hartlieb machte bereits nach dem Abpfiff der Pleite gegen Horsthausen am letzten Sonntag (1:3) klar: „Bange machen gilt nicht. Wir werden den Kopf oben halten und versuchen, mit aller Macht drei Punkte in Wanne zu holen. Denn wenn Concordia Wiemelhausen noch mal in dieser Saison wackelt, wollen wir da sein.“ Gleichzeitig nahm Hartlieb aber auch ein wenig Druck aus dem Kessel: „Unsere Zielsetzung war Platz eins bis drei und damit eine bessere Platzierung als 22/23. Das werden wir vermutlich erreichen.“ Dennoch erwartet er einiges von seiner Truppe. „Das Spiel gegen Horsthausen genügte weder für die Jungs noch für das Trainerteam irgendwelchen Oberliga-Ansprüchen. Da muss von allen Seiten eine klare Steigerung her“, so Hartlieb nach der Pleite gegen die Herner Vorstädter vor Wochenfrist.

Traditionsverein DSC Wanne-Eickel schwebt noch in Abstiegsgefahr

Nun geht es wieder in einer Schicksalsbegegnung gegen einen Herner Club – und gegen was für einen. Der ehemalige Zweitligist (1978-1980) hat zwar schon bessere Tage erlebt, doch rangieren die Schwarz-Gelben aktuell nur auf dem elften Rang und drei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz, verfügt aber über eine ordentliche Tordifferenz von nur minus fünf. Interessant ist ein Blick zum Top-Torjäger des Vereins, der auch die Westfalenliga 2-Wertung anführt. Xhino Kadiu hat 19 Tore erzielt und damit nahezu die Hälfte der insgesamt vom DSC erzielten 39 Treffer. Klar, wem da ein Hauptaugenmerk seitens des Gegners gilt. Zum Vergleich: Der beste HSC-Torjäger Dylan Pires hat neunmal eingenetzt.

DSC mit nur einem Sieg aus letzten fünf Spielen

Die Wanne-Eickeler wollen im Spiel gegen den Holzwickeder Sport Club nach drei Spielen ohne Sieg den Abwärtstrend endlich stoppen. Am letzten Spieltag kassierten die Schwarz-Gelben mit 0:1 die insgesamt zehnte Saisonniederlage gegen die SC Neheim. Und die war ganz bitter. In der Nachspielzeit erzielte Alwin Weber das goldene Tor zum 1 0 gegen Wanne und stürzte das Team von Trainer Pascal Beilfuß in ein Tal der Tränen. Die Form der letzten fünf Spiele ließ zu wünschen übrig, sodass die Wanne-Eickel in dieser Zeit nur einmal gewann.

HSC gewann Hinspiel mit 3:0 – letzte Auswärtsniederlage im Jahre 2017

Das Hinspiel in Holzwickede gewann der Holzwickeder SC am 5. November 2023 durch Tote von  Pjer Radojcic, Dylan Pires und Eduardo Hiller mit 3:0. Insgesamt weist der HSC 48 Punkte auf und damit 15 mehr als die Herner auf. Die Spiel-Historie weist bei neun Begegnungen fünf Siege, ein Remis und drei Niederlagen bei 15:15 Toren zugunsten der Holzwickeder auf. Die letzte und einzige Niederlage stammt bereits vom 22. Oktober 2017. 2:0 siegte Wanne damals in der heimischen Arena – also vor sechseinhalb Jahren.

Das Duell geht auf dem Nebenplatz auf Kunstrasen über die Bühne

Gespielt wird übrigens nicht auf dem Rasenplatz der Eickeler-Arena im Sportpark. Dort gab es umfassende Baumaßnahmen, Bombenfunde und -vermutungen, die noch immer nicht abgeschlossen sind. So geht es auf den Nebenplatz – einen Kunstrasenplatz. Leicht ist es da nicht zu spielen, denn der DSC ist die viertbeste Heimmannschaft. Da wird sich das zweitstärkste Auswärtsteam (HSC) strecken müssen.

Auch wenn der HSC erst mal selber Leistungen auf den Kunstrasenplatz bringen muss, so richtet sich drei Spieltage vor Schluss der Blick auf die ärgsten Konkurrenten, die aber allesamt zeitlich früher beginnen. Concordia Wiemelhausen muss beim ehemaligen Regionalligisten und wiedererstarkten TuS Erndtebrück antreten. Der Tabellendritte, Wacker Obercastrop tritt zuhause gegen Schlusslicht SC Neheim an.

Spielerisches Feuerwerk auf den Plätzen – und da kann der Schiri gut mitreden

Lars Sielemann vom Gelsenkirchener Verein SV Heßler 06 wird die Begegnung des HSC in Wanne-Eickel leiten. Beruflich ist er derzeit „Risk Engineer“ (und kennt sich damit mit Risiken und gefährlichen Situationen bestens aus) und davor war er laut eigenem Social Media-Eintrag Pyrotechniker. Der Mann kennt sich also mit Feuerwerken bestens aus.

Bildzeile: Finn Jona Heinings (re.) kam von Westfalia Wickede zum Holzwickeder SC. Zur neuen Spielzeit wechselt er am 1. Juli 2024 zum Bezirksligisten Kirchhörder SC.

Finn Jona Heinings wechselt zum Kirchhörder SC

Ein weiterer Wechsel nach Pjer Radojcic, Moritz Müller und Dylan Pires wurde jetzt bekannt. Finn Jona Heinings zieht es zur neuen Spielzeit zum Bezirksligisten Kirchhörder SC. Heinings war von Westfalia Wickede zum HSC gewechselt, kam aber nach guten ersten Wochen mit ganz starken Standards wie Ecken in den letzten Monaten nicht mehr auf große Spielzeiten.

Darum platzt die Hoffnung auf eine Relegation

Wer aus den sechstklassigen Westfalenligen 1 und 2 in die Oberliga aufsteigen will, der muss Meister werden. Die jeweiligen Tabellenzweiten werden keine Relegationsspiele bestreiten dürfen. Der Grund ist eine wahre Kaskade von Abstiegen – und beginnt in der Dritten Liga mit dem Abstieg des MSV Duisburg in die Regionalliga. In der Regionalliga gibt es statt drei nun vier Absteiger in die Oberligen. Das sind gesichert bereits die SSVg Velbert, der FC Wegberg-Beeck und RW Ahlen. Der SV Lippstadt ist rechnerisch noch nicht ganz abgestiegen, muss aber in zwei Spielen sechs Punkte und 23 Tore auf den SC Paderborn II wettmachen – nahezu eine Unmöglichkeit, auch wenn Lippstadt und Paderborn noch aufeinandertreffen. Lippstadt spielt aber auch noch gegen Wiedenbrück – und auch da hängen die Trauben ganz hoch – viel zu hoch.

Bildzeile: Mit 3:0 siegte der Holzwickeder SC im Hinspiel im heimischen Montanhydraulik-Stadion hoch gegen den DSC Wanne-Eickel. Hier klärt Abwehrspieler Dean Müsse (re.) vor einem anstürmenden Wanner Spieler. Im Hintergrund beobachtet Philipp Gödde die Szene.