Extrem krasse Enttäuschung und Wut: HSC blamiert sich beim Schlusslicht – da nutzt auch Hoppe-Comeback nichts




Fußball, Westfalenliga 2: Hombrucher SV – Holzwickeder SC 1 0 (0:0). Das Tor des Tages passte mal so richtig zum Auftritt des Holzwickeder SC als Ex-Spitzenreiter beim nun ehemaligen Schlusslicht Hombrucher SV. Nach einer Ecke des Hombrucher SV versenkte Jan Nielinger das Leder per Kopfball ins eigene Netz zum 1:0-Endstand (65.). Bei der anschließenden Pressekonferenz machte Benjamin Hartlieb aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Was bleibt, ist eine extrem krasse Enttäuschung, Ernüchterung und auch Wut“, sprach der HSC-Chefcoach Klartext nach einem 95minütigen, diskussionswürdigen Auftritt seiner Truppe auf dem Kunstrasenplatz an der Deutsch-Luxemburger-Straße.

Der HSC kann Ausrutscher der Kontrahenten einfach nicht nutzen

Der HSC konnte die erneuten Ausrutscher vieler Kontrahenten nicht nutzen und sich an der Tabellenspitze absetzen. So steht man nun an zweiter Stelle punktgleich mit Spitzenreiter Concordia Wiemelhausen und jeder fragt sich wohl: Warum? Warum steht man da eigentlich noch? Neun Spieltage war man ungeschlagen – und jetzt gegen einen Gegner, der in der Winterpause sogar ernsthaft einen Rückzug aus der Liga erwogen hatte, so zu verlieren? Es bleiben viele Fragen.

Comeback für Nils Hoppe nach 73 Minuten

Zum Spiel. Die erste personelle Überraschung gab es gleich zu Beginn. Aufgrund personeller Knappheit musste Nils Hoppe wieder für die Erste seine Fußballschuhe schnüren. Er kam in der 73. Minute für Stürmer Andreas Spais ins Spiel. Ausrichten konnte Hoppe – nichts. Viel zu schwach waren die Angriffsbemühungen des HSC.

HSC mit vielen Top-Chancen in erster Hälfte – doch Offensive ist derzeit nur ein harmloses Stürmchen

Dabei gab es durchaus zarte Annäherungen des HSC in den ersten 45 Minuten ans Hombrucher Tor. Andreas Spais zog ab – Jan Hennig im Hombrucher Kasten hielt (13.). Dylan Pires versuchte es mit einem Fallrückzieher – drüber (21.). Maurice Majewski hielt drauf und hatte ebenfalls kein Glück (31.). In der 34. Minute dann Riesenglück für den HSC, als die Dortmunder die Latte trafen und dann gleich zweimal am überragenden Keeper Felix Hacker scheiterten. Dann wurde es vogelwild. Til Busemann erlaubte sich eine Kerze, aus der beinahe eine Top-Chance für Hombruch entstanden wäre. In der 38. Minute dann die nächste und letzte Chance für den Holzwickeder SC: Andreas Spais setzte sich schön durch, passte auf Dylan Pires, doch der zog um Zentimeter vorbei. Das war es mit Halbzeit eins – und eigentlich auch mit Halbzeit zwei.

Bildzeile: Dylan Pires (re.) erzielte bislang acht Tore – und damit die meisten für den Holzwickeder SC. Dennoch ist seine Tor-Gesamtausbeute sehr ausbaufähig. Gegen Hombruch enttäuschte auch er.

Langweiliges Spiel konnte eigentlch nur 0:0 ausgehen – doch dann stellte Nielingers Eigentor alles auf den Kopf

Was der HSC da in den zweiten 45 Minuten auf dem Platz abzog, war wenig bis gar nichts. Da auch Hombruch nicht viel für ein schönes Spiel beitrug, konnte es eigentlich nur 0:0 ausgehen – oder eben durch ein Eigentor entschieden werden. Dafür sorgte dann Jan Nielinger – und für lange Gesichter beim Gast aus Holzwickede.

Lange Ungeschlagenen-Serie ist beendet – am Samstag zuhause gegen Meinerzhagen ist Wiedergutmachung angesagt

Zwölf Siege, zwei Remis und sieben Niederlagen hat der Holzwickeder Sport Club derzeit auf dem Konto. Den bitteren Geschmack einer Niederlage erlebte der Holzwickeder Sport Club seit einiger Zeit nicht mehr. Exakt neun Spiele ist es her. Zweiter ist man nun. Am Samstag, 23. März, geht es um 15 Uhr im vorgezogenen Spiel der Westfalenliga 2 gegen den RSV Meinerzhagen. Ohne „Wenn“ und „Aber“: Es ist Wiedergutmachung angesagt. Diese Leistung in Hombruch war komplett inakzeptabel – vor allem angesichts einer doch großen Fanschar.

Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Vorweg: Es war ein verdienter Sieg für Hombruch. Wir haben alles nicht hinbekommen, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben und zu einem Sieg auch zwingend erforderlich ist: Energie, Laufbereitschaft, Zielstrebigkeit, Aggressivität. Wir haben es nicht geschafft, den Gegner zu bearbeiten. Es gab keine Bereitschaft, den inneren Schweinehund zu besiegen. All das ist sehr enttäuschend und ernüchternd. Was bleibt, ist extrem krasse Enttäuschung auch auch Wut.
Frank Eigenwillig (Hombruch): Mit den ersten 30 Minuten meiner Mannschaft bin ich nicht zufrieden. Dann aber haben wir es geschafft, den Gegner auf unser Niveau zu ziehen – und es hat geklappt. Wir haben gewiss nicht immer die Qualität, aber die Leidenschaft stimmt. Zum Tor: Wir haben zuletzt Standards trainiert – und nun nach einer Ecke gewonnen, wenn auch durch ein Eigentor durch Jan Nielinger. Das Standard-Training hat sich also gelohnt.

Hombruch: Jan Hennig, Mohamed Cissé (88. David Tornby Pagel), Kai Jonda, Robin Vargues Martins (60. Tim Schrade), Soner Aydin (77. Daniel Boakye Ansah), Jannik Tipkemper, Arthur Stanley Feldbrugge, Fabian Vaegues Martins (90.+2 Stefan Bienewald), Benedikt Buchholz, Ivan Matviichuk, Kangkyeom Kim (81. Karrem Aichi)
HSC: Felix Hacker, Moritz Müller, Til Busemann, Andreas Spais (73. Nils Hoppe), Serhat Uzun (66. Branko Vasic), Jan Nielinger, Joao Felipe da Silva Macedo (46. Finn Jona Heinings), Maurice Majewski, Dean Müsse, Dylan Pires, Connor McLeod
Tore 1 : 0 Nielinger (Eigentor, 65.)
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Justus Rehermann (SV Haarbrück/Jakobsberg, Kreis Höxter).

Bildzeile: Jan Nielinger erkämopft sich hier das Leder. Da nutzt auch die spektakuläre Flugeinlage von Hombruchs Kangkyemon Kim nichts. Nielinger wurde dennoch Pechvogel des Spiels: Nach einer Hombrucher Ecke landete sein Kopfball im eigenen Tor (65.).