Duell der alten Rivalen und Tormaschinen an altehrwürdiger Stätte – Verlierer versinkt im grauen Mittelmaß




Fußball, Westfalenliga 2: FC Iserlohn – Holzwickeder SC (Sonntag, 10. September, 15 Uhr, Kunstrasen Willi-Vieler-Stadion, Schleddestraße 20, Iserlohn-Oestrich). Wenn der FC Iserlohn auf den HSC trifft, ist immer etwas los. Nicht anders wird es am Sonntag sein, wenn beide Teams im Willi-Vieler-Stadion, auch bekannt als Schleddestadion, aufeinandertreffen. Dieses Mal stehen sich die Teams als Vierter mit sieben Punkten (Iserlohn) gegen den Siebten mit sechs Zählern (Holzwickede) gegenüber. Angesichts dieser Tabellensituation ist verlieren verboten, will man sich nicht im grauen Mittelmaß der Tabelle einsortieren. HSC-Trainer Damian Grauer, der den urlaubenden Benjamin Hartlieb erneut vertritt, hat es erkannt und ließ verlauten, dass er mit der aktuellen Punkteausbeute nicht zufrieden sei.

Beide Clubs haben in der bisherigen Spielzeit für jede Menge Unterhaltungswert gesorgt. Bereits elf Mal, aktuell der Ligarekord, traf der FCI. Der HSC ließ sich mit neun „Buden“ in der Offensive ebenfalls nicht lumpen. In beiden Mannschaften hat ein Spieler bereits vier Mal eingenetzt: Joel Westheide auf Seiten des FCI und Andreas Spais beim HSC. Mit einem Schnitt von über zwei Toren pro Spiel setzen die alten Rivalen also auf Offensive. Sieben Gegentreffer auf beiden Seiten zeigen allerdings auch die Schwächen auf.

FCI und HSC in der laufenden Spielzeit mit guter Torausbeute

Für hohen Unterhaltungswert war in den bisherigen Spielen der Iserlohner stets gesorgt, mehr Tore als der FCI (11) markierte nämlich niemand in der Westfalenliga 2.

In der Tabelle sind die Mannschaften in der gleichen Region unterwegs, nachdem die bisherige Saison der beiden Teams vergleichbar verlief. Mit zwei Siegen weist die Bilanz des Teams von Damian Grauer genauso viele Erfolge wie Niederlagen auf. Folgerichtig findet man sich im Tabellenmittelfeld wieder. Der FC Iserlohn förderte aus den bisherigen Spielen zwei Siege, ein Remis und eine Pleite zutage.

Ein weiterer, tiefer Blick in die Statistik sieht den Holzwickeder Sport Club vorne.  So siegte der HSC in den letzten 13 Spielen fünf Mal, der FCI zwei Mal. Sechs Mal gab es keinen Sieger. Bei der Tordifferenz aus den 13 Begegnungen hat der HSC mit 18:11-Treffern die Nase weit vorne. Zuletzt stand man sich am 26. März diesen Jahres gegenüber: Torlos endete die Begegnung im Montanhydraulik-Stadion. In der Hinrunde war Holzwickede hoch mit 4:1 beim FC Iserlohn siegreich gewesen-

Zwei Vereine und ein Stadion mit großer Tradition und alter Rivalität

Dieses Mal wird allerdings im Willi-Vieler-Stadion in Iserlohn-Oestrich gespielt. Da werden Erinnerungen wach. Hier duellierten sich in den 80er und frühen 90er Jahre die damaligen Vereine Sportfreunde Oestrich und Spielvereinigung Holzwickede. Diese Rivalität fand ihren Höhepunkt in der Spielzeit 92/93, als ein Entscheidungsspiel im Mendener Huckenohl-Stadion über den Aufstieg entscheiden musste. Durch ein Tor von Michael Schmitt in der 88. Minute siegte der HSV vor rund 5.000 Fans mit 1:0 gegen den damaligen Top-Favoriten. Heute ist das Geschichte, denn beide Teams haben fusioniert: Aus den Sportfreunden Oestrich und dem TuS Iserlohn wurde der FC Iserlohn (2012). Die Spielvereinigung Holzwickede ging mit der SG Holzwickede zusammen und hieß fortan Holzwickeder Sport Club (2015). Und auch das Schledde-Stadion ist nicht mehr das „alte“. Seit 2012 heißt es Willi-Vieler-Stadion und verfügt heute über einen Kunstrasenplatz. Der FC Iserlohn spielt im Hemberg-Stadion, das aber am Sonntag aus Sanierungsgründen und Rasenregeneration nicht zur Verfügung steht.

HSC wieder mit Bastelstunde für die Abwehrformation

Während der Iserlohner Trainer Maximilian Borchmann über einen Riesenkader verfügt, der allerdings mit knapp 21 Jahren auch sehr jung ist, ist für HSC-Trainer Damian Grauer basteln angesagt. So fehlen in der Defensive Philipp Gödde (Handbruch) und nun auch Dean Müsse (Urlaub). Dafür kehrt Damjan Ilic zurück. Somit könnte auch Jan Nielinger wieder in der Startformation stehen. Einen Platz hätte auch Eduardo Hiller in der Startformation verdient. Nach seiner späten Einwechslung im Spiel gegen Schüren (1:2) wurde das Spiel ein anderes, kontrollierter, zielstrebiger. Der FC Iserlohn tritt übrigens mit der Empfehlung eines 2:1 im Sauerland-Derby beim SC Neheim an.

Unparteiischer vom SC Berchum-Garenfeld

Auch der Schiedsrichter hat eine überschaubare Anreise. Björn Martin pfeift für den SC Berchum-Garenfeld. Der 34-jährige ist seit 2005 Unparteiischer. In der vergangenen Spielzeit leitete er das 0:1 des HSC zuhause gegen Sodingen.

Bildzeile: Hart umkämpft sind die Duelle zwischen Iserlohn und Holzwickede schon immer gewesen. Da wird auch mal gerne (ganz unauffällig) die Hand zur Hilfe genommen.