Aus und vorbei: U23 des Holzwickeder SC beendet das Bezirksliga-Kapitel und zieht sich mit sofortiger Wirkung zurück




Fußball: 21.30 Uhr am Dienstagabend, 29. November: „Aufgrund der anhaltenden Personalprobleme zieht der HSC seine U23 mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb der Bezirksliga Staffel 8 zurück“, lässt der Vorstand des Holzwickeder Sport Clubs per E-Mail verlautbaren.

Es ist vorbei: Der Vorstand des Holzwickeder Sport Clubs zieht nach einer desaströsen Hinrunde mit 13 Niederlagen in 15 Spielen und einem Torverhältnis von 8:59 Toren die Reißleine und meldet die „Zwote“ offiziell vom Spielbetrieb in der Bezirksliga 8 ab. „Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich. Leider standen zuletzt nur noch wenige Spieler von dem ursprünglichen Kader zur Verfügung, deshalb ist dieser Schritt nicht zu verhindern, da der Spielbetrieb so nicht weiter aufrecht gehalten werden kann. Das gilt bereits für das kommende Auswärtsspiel am kommenden Sonntag, 4. Dezember, in Lünen-Alstedde“, so ließ der HSC-Vorstand am Dienstagabend per E-Mail an die Medien verlauten.

Bezirksliga 8 schrumpft immer weiter

Was bedeutet das für die Bezirksliga 8 und die U23 des HSC? Nach dem Rückzug von Viktoria Kirchderne hat nun bereits der zweite Verein zurückgezogen und sucht einen Neuanfang in der A-Liga. Damit ist die Liga auf 14 Vereine geschrumpft. Zwei weitere Absteiger werden nun noch gesucht.

Aktuell alle Kreisligen durch den HSC „besetzt“

Was bedeutet das für den HSC? Der HSC hat nun „sicher“ in der Spielzeit 23/24 einen Verein in der Kreisliga A, nämlich die Zweite. Die Dritte kämpft aktuell um den Abstieg in der Kreisliga B. Die Vierte steht derzeit ziemlich gesichert im Mittelfeld der Kreisliga C. Und die „Fünfte“ wurde am Wochenende Herbstmeister der Kreisliga D und dürfte in die C-Liga aufsteigen.

2. Juni 2016: Grandioser Aufstieg im Fusionsjahr – und jetzt der Abstieg

Wer erinnert sich nicht an jenes Spiel am 2. Juni 2016 vor rund 900 Zuschauern im Bergkamener Nordbergstadion? Mit 6:5 im Elfmeterschießen nach 1 : 1 in regulärer Spielzeit und 2 : 2 in der Verlängerung hatte die HSC-Reserve gewonnen im Fusionsjahr mit dem HSV gewonnen und den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Die Idee lag nah: Man wollte einen möglichst hoch angesiedelten Unterbau für die „Erste“ schaffen und den Junioren wie auch den Top-Spielern der ehemaligen SG Holzwickede eine Perspektive geben. Das zeigt auch ein Blick in die damalige Aufstellung: Mit Marcel Duwe und Mirko Gohr und vielen weiteren Spielern waren Akteure auf dem Platz vertreten, die mehr als Kreisliga A-Niveau hatten und das auch deutlichst zeigten.

Ab 2019/20 begannen die Jahre des stetigen Abstiegskampfes

Das funktionierte auch lange Zeit ordentlich. In der ersten Saison in der Bezirksliga 16/17 gab es einen siebten Platz, 17/18 sogar einen fünften Rang, 18/19 einen sechsten Platz – und dann begannen die Jahre des Abstiegskampfes. 19/20 war es der 14. Platz, 20/21 wiederum der 14. Platz und 21/22 der zwölfte Platz läuteten das Ende fast vorhersehbar ein. Wie sagte es der nun letzte Trainer Claas Hoffmann so passend: „Wir sind eineinhalb Jahre jedes Wochenende im Abstiegskampf und haben immer ein Endspiel. Das hinterlässt Spuren.“ Die Spuren sind nun zementiert – es geht nun bergab in die A-Liga.

Saison 2022/23 der absolute Tiefpunkt

Was in dieser Spielzeit dann passierte, war eigentlich die logische Konsequenz einer fatalen Abwärtsspirale. Die Mannschaft schrumpfte personell von Spiel zu Spiel. Doch daran lag es nicht allein. Das Team war jung, unerfahren. Dazu kamen Spieler, die gar nicht Holzwickede als fußballerische Heimat hatten. Und natürlich nicht zu vergessen: Das Geld liegt bei der HSC-Reserve nun wirklich nicht „auf dem Platz“. Einzig die Chance, „sich zeigen zu können“ – das war einigen Kickern dann am Ende doch zu wenig. Und so ging es abwärts – und zwar rasant. Jedes Wochenende mit einer saftigen Niederlage nach Hause fahren zu müssen – das zehrt an den Nerven aller. 8: 59 Tore in 15 Toren und einen einzigen Sieg gegen Eving: schlechter geht es kaum. Am Ende war es ohne Zweifel die richtige Entscheidung des HSC-Vorstands.

Nun ist der HSC-Vorstand gefragt: Wie stellt man sich sportlich-konzeptionell auf?

 Der aber ist nun nicht aus der Verantwortung heraus: Es gilt nun, sich konzeptionell-sportlich zu formieren. Was will man mit der U23 oder Reserve erreichen? Welchen Zweck hat sie? Wie will man den eigenen Junioren-Nachwuchs binden? Alles berechtigte Fragen, die Sportdirektor Benjamin Hartlieb und die die Sportliche Leitung unter Karl-Friedrich Lösbrock beantworten müssen – und auch werden.

Bildzeile: Die U23 des Holzwickeder SC, hier im letzten Heimspiel gegen Wethmar im hoffnungsvollen Kreis, wird aus der Bezirksliga 8 mit sofortiger Wirkung abgemeldet.