Abstiegs-Endspiel an der niederländischen Grenze für den HSC beim Team des „blau-gelben Wahnsinns“




Fußball, Oberliga: SpVgg Vreden – Holzwickeder SC (Donnerstag, 19. Mai, 19.30 Uhr, Hamaland-Stadion, Ottensteiner Straße 64, Vreden). „Blau-Gelber Wahnsinn“ und „Diese Leistung verdient Schulterklopfen“ – so feierte die SpVgg Vreden am Sonntag den vorzeitigen Oberliga-Klassenerhalt mit 38 Punkten. Der insgesamt verdiente 2:1-Erfolg bei der SG Finnentrop/Bamenohl reichte zum Klassenerhalt und machte die rund dreistündige Rückfahrt aus dem Sauerland an die holländische Grenze im westlichen Münsterland zu einer feuchtfröhlichen Angelegenheit.

Doch auf freudetrunkene Vredener, die die letzten Spiele locker angehen, braucht der Holzwickeder SC am Donnerstag im Nachholspiel des ersten Spieltags im Hamaland-Stadion erst gar nicht erst zu hoffen. Der Trainer des Tabellenersten der Oberliga-Abstiegsrunde, Engin Yavuzaslan, kündigte an, die Spielzeit 21/22 seriös zu Ende spielen zu wollen. Etwaige Hilfen für andere Clubs sind nicht zu erwarten. Zudem wolle man sich voeigenem Publikum mit guten Leistungen aus der Saison verabschieden. Am Klassenerhalt hat Yavuzaslan immer geglaubt, „auch wenn uns viele das nicht zugetraut haben“.

Zur Erinnerung: Das Hinspiel hatte die SpVgg Vreden in der heimischen Kunstrasen-Arena mit 1:0 gewonnen – sehr umstritten, da dem Tor von Niklas Niehuis in der 38. Minute ein klares Foul an HSC-Keeper Kevin Beinsen vorangegangen war. In der zweiten Hälfte des Spiels im vergangenen Oktober gelang es Holzwickede dann nicht, noch den Ausgleich zu erzielen. Und genau das deutet schon auf eine Stärke des Gastgebers hin. Die Mannschaft ist gnadenlos effizient, hat aber als Tabellenführer mit 36:48 ein sehr negatives Torverhältnis. 36 Treffer – das sind auch nur drei mehr, als der HSC erzielt hat. Ein Torfestival ist am Donnerstagabend also nicht zu erwarten.

Auf Seiten Vredens nimmt es Nicolas Ostenkötter mit bereits fünf in der Abstiegsrunden erzielten Treffern mit dem Toreschießen am ernsten. Große Hoffnung setzt der HSC auf den in den letzten Wochen läuferisch, kämpferisch und spielerisch immer besser werdenden Matthieu Bengsch (drei Tore) und vor allem auf den Dauerläufer und ständigen Unruheherd in gegnerischen Strafräumen, Andres Gerardo Gomez Dimas. Nach seiner Verletzungspause ist auch mit Philipp Gödde im Sturm aufgrund seiner Routine unbedingt wieder zu rechnen. Und in der Defensive: Damian Ilic wurde nach seiner blutenden Kopfverletzung aus dem Herner Spiel im Krankenhaus genäht. Er sollte wieder zur Verfügung stehen. Robin Schultze dürfte trotz Nasenverletzung auflaufen – zur Not halt mit der „Maurice Majewski-Gedächtnismaske“. Fraglich ist noch mit Schulterverletzung Kevin Beinsen. Ersetzen könnte ihn Torben Simon – der aber befindet sich gerade in einem besonderen Meisterschaftskampf. Der 18-jährige absolviert aktuell seine praktischen Sportprüfungen im Abitur. Und da gilt es 12,1 Sekunden auf hundert Meter für eine angestrebte „1“ zu sprinten. Was gibt es da für eine bessere Vorbereitung als einen Abstiegs-Krimi. Fehlen wird der beruflich verhinderte Lucas Arenz. Das tut dem HSC schon weh, da Arenz gerade jetzt zum Saison-Finale“ immer mehr ein „Leader“ auf dem Platz geworden ist. Nicht auf dem Feld dabei sein wird auch Henri Böcker (Zehbruch).

Ohne „Wenn“ und „Aber“: Nur ein Sieg hilft dem HSC weiter

Ein Remis wäre wohl zu wenig, insbesondere, da der HSC am kommenden Sonntag spielfrei ist und die Konkurrenten fleißig punkten werden. Gewinnt der HSC, wäre man mit dann 31 Zählern punktemäßig wieder „dran“, hat aber noch das schlechtere und nicht mehr aufholbare Torverhältnis als zusätzliche Hypothek. Mit einem Dreier würde man sich zwei weitere Endspiele erkämpfen: Am Sonntag, 29. Mai, beim SC Preußen Münster II und am Pfingstmontag, 6. Juni, um 15 Uhr im letzten Heimspiel gegen die SG Finnentrop/Bamenohl. Dazwischen liegt am Donnerstag, 26. Mai (Himmelfahrt), übrigens noch das Kreispokalendspiel in Kaiserau gegen den Landesligisten SG Bockum-Hövel (17 Uhr).

Geschwisterpaar leitet das Abstiegs-Endspiel

Lea Bramkamp aus Hattingen heißt die Unparteiische, die mit der Leitung des Spiels beauftragt wurde. An der Linie wird neben Jens Jeromin auch ihr Bruder Lars Bramkamp stehen. Der pfiff übrigens das 0:1 in der Hinrunde an gleicher Stelle.

Matthias Göke verlässt den HSC und wechselt zu TuRa Bergkamen

Gleich vier Klassen tiefer zieht es Matthias Göke. Der Defensivspieler läuft in der kommenden Spielzeit 22/23 für den A-Ligisten TuRa Bergkamen auf. Göke war vom Lüner SV zum HSC gekommen, konnte sich aber, auch verletzungsbedingt, keinen Stammplatz erkämpfen.

Bildzeile: Rund 230 Kilometer, oder drei Stunden hin und zurück addiert, muss der HSC am Donnerstag nach Vreden an- und abreisen. Es gilt, Revanche für das 0:1 aus der Hinrunde im Hamaland-Stadion zu nehmen (unser Foto). Holzwickede muss gewinnen, um noch Chancen auf den Klassenerhalt in der Oberliga Westfalen zu erhalten.