
Judo: Großer Erfolg für Uwe Helmich: Bei den Judo-Europameisterschaften in Riga (Lettland) sicherte sich der Athlet des TuS Eichengrün Kamen gemeinsam mit seiner Partnerin Natascha Häseler (JC Schwerte) den Titel in der Disziplin Adapted Nage-no-kata. Es war für beide nicht nur der erste Auftritt auf internationalem Parkett, sondern zugleich eine Premiere in der deutschen Nationalmannschaft und sie krönten sie mit Gold.
Kata im Judo sind festgelegte Bewegungsabfolgen, bei denen zwei Partner miteinander Techniken in höchster Präzision und Abstimmung demonstrieren. Anders als beim klassischen Wettkampf geht es hier nicht um Schnelligkeit oder Kraft, sondern um Präzision, Timing und Harmonie im Zusammenspiel. Die Adapted Nage-no-kata ist eine speziell angepasste Form dieser Übungsform, wobei Wurftechniken in Absprache demonstriert werden müssen. Sie gehört zum sogenannten Adapted Judo, dem Judo für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung. Trotz der integrativen Idee steckt Adapted Judo vielerorts noch in den Anfängen, sowohl strukturell als auch in der öffentlichen Wahrnehmung. In vielen Verbänden und Wettkämpfen fristet es ein Schattendasein, obwohl es sportlich und menschlich ein hohes Maß an Disziplin, Koordination und Vertrauen erfordert.
Umso bedeutsamer ist der Erfolg von Häseler und Helmich: Gegen vier weitere Paare (aus den Niederlanden, Italien, Slowenien und Serbien) setzten sie sich durch und überzeugten die Bewertungsrichter in vielen Wertungskriterien. Ihr Debüt in der Nationalmannschaft wurde damit auf Anhieb vergoldet.
Ein beachtlicher Erfolg, der beweist: Auch abseits des klassischen Wettkampf-Judo entstehen sportliche Höchstleistungen. Es braucht nur mehr Aufmerksamkeit, Unterstützung und Sichtbarkeit. Ein Triumph, der auch zeigt, wie Leidenschaft, Disziplin und Teamarbeit zu Höchstleistungen führen.
Bildzeile: Uwe Helmich und Natascha Häseler triumphierten bei den Judo-Europameisterschaften in Riga / Foto Carlos Ferreira.
