
Fußball, Entscheidungsspiel Aufstieg Kreisliga A zur Bezirksliga: TuS Wiescherhöfen – Rot-Weiß Unna 6:4 (1:2, 3:3, 3:3) nach Verlängerung und Elfmeterschießen. So ist halt Fußball – ein Ergebnissport. Bis zum Entscheidungsspiel gegen Wiescherhöfen blieben die Rot-Weißen in dieser Saison ungeschlagen. Diese beeindruckende Ergebnis-Serie riss (leider) am Pfingstsamstag im Kamener Jahnstadion vor rund 1400 Zuschauern. Unglücklicherweise im Elfmeterschießen musste man die erste Niederlage bitter auskosten – mit Folgen. Denn: Der Aufstieg zur Bezirksliga blieb im ersten Anlauf verwehrt. Der TuS Wiescherhöfen dagegen schaffte es.
Bildzeile: Rund 1.400 Zuschauer verfolgten das Entscheidungsspiel zwischen RW Unna und TuS Wiescherhöfen im Kamener Jahnstadion.
Dabei sah es bis zur 49. Minute nach einem Sieg der Unnaer aus. Durch Tore von Niclas Beckerling, Jannes Krupka und Jasper Böhne führte man 3:1 bei einem Gegentreffer von Andre Lorengel. Doch der Vorsprung reichte nicht, erneut Lorengel und Patrick Fischer in der sechsten Minute der Nachspielzeit glichen zum 3:3 aus. Zuvor hatte Mansour Yousofi die früzeitige Entscheidung verpasst – zwei Mal lief alleine auf das Wiescherhöfener Tor zu, scheiterte im Abschluss. Das rächte sich später.
In der Verlängerung blieben weitere Treffer aus hüben wie drüben und es hieß weiter 3:3, sodass das Elfmeterschießen die Entscheidung herbeiführen musste. Hier scheiterten Nicklas Beckerling, Robin Czaja und Phil Hoffmann auf Seiten von RWU, für Wiescherhöfen dagegen trafen Patrick Fischer, Dominik Laskowski und Malte Strickmann. Das bedeutete den 6:4-Sieg und Aufstieg.
RW Unna hat am 12. (Zuhause) und 15. Juni die Chance im zweiten Anlauf bei Eintracht Erle (Kreis Recklinghausen), doch noch den Aufstieg feiern zu können.
Bildzeile: Der Unnaer Robin Czaja (Mitte) kann hier den Ball behaupten. Er scheiterte allerdings im Elfmeterschießen.
Stimmen zum Spiel
Marc Schmitt (Trainer RWU): Wir führten 3:1 und mussten dann drei Mal verletzungsbedingt wechseln auf Positionen, die wir nicht 1:1 ersetzen können. Da wurde es etwas unrunder. In der Phase, wo wir Dominik Neugebauer rausnehmen mussten, fiel das 2:3. Dann muss mir einer mal erklären, warum wir sieben Minuten in der 2. Halbzeit nachspielen mussten, wo es keine Unterbrechungen gab. Das habe ich nicht verstanden. In der 95. Minute fiel das 3:3 nach einem Fehler unsererseits, der so nicht passieren darf. Das Elfmeterschießen ist halt Glücksache. Jetzt müssen wir einen zweiten Anlauf nehmen. Über den Gegner Erle muss ich mich noch schlau machen.
Marco Behrendt (Trainer TuS): Wir sind überglücklich. Wir waren über 70 Minuten die bessere Mannschaft, aktiver mit Ball. RWU war immer gefährlich mit ihren schnellen Außen, wir haben es nach dem 1:3 brutal gemacht und sind super zurück gekommen. Auch im Elfmeterschießen haben wir es gut hinbekommen. Jetzt wird gefeiert.
Tim Richter (Vorsitzender RWU): Die Enttäuschung ist natürlich groß. Ein Spiel mit so vielen Wendungen. Anfangs war Wiescherhöfen besser im Spiel. Wir schafften es, trotzdem in Führung zu gehen, konnten sie nicht behaupten. Wir schafften es nicht, den Deckel drauf zu machen. Beim 3:1 hatten wir noch genügend Möglichkeiten. Die 2. Halbzeit ging an Wiescherhöfen. Wenn man sich nach dem 1:3 so zurückkämpft, dann haben sie sich auch die Verlängerung verdient. Beide Mannschaften schleppten sich dann ins Elfmeterschießen. Das ist natürlich eine Lotterie. Glückwunsch an Wiescherhöfen, den Sieg haben sie sich am Ende erarbeitet. Jetzt hoffen wir, dass es im zweiten Anlauf klappt.
Tobias Wittwer (TuS): Was für eine Dramatik, dass wir in der letzten Minute den Ausgleich machten. Der Sieg ist meiner Meinung nach mehr als verdient. Schon in der 1. Halbzeit hätten wir schon 1:0 in Führung gehen können. Wir gerieten dagegen in Rückstand, machten aber relativ schnell den Ausgleich. Unter dem Strich Dramatik pur, im Elfmeterschießen zu siegen, das ist Glücksache. Ich bleibe nicht in Wiescherhöfen, ich gehe wieder nach Königsborn.
Friedhelm Wittwer (stellv. Kreisvorsitzender): Mir hat mal ein schlauer Mann gesagt, Fußball ist ein Fehlerspiel. Und Fehler haben heute auf beiden Seiten zu den Toren geführt. Optisch hat Wiescherhhöfen vielleicht mehr für das Spiel getan. Unna hat 3:1 geführt, musste auch nicht viel dafür tun. Dass kurz vor Schluss noch so ein Tor fällt zum 3:3, ist bitter. Das Elfmeterschießen war dann aber eindeutig.
Torsten Perschke (Vorsitzender Kreis-Schiedsrichter-Ausschuss): Ein spannendes Spiel. Unna schien in der 2. Halbzeit körperlich etwas Probleme zu haben, Spieler haben relativ oft auf dem Boden gelegen. So ein 3:3 zu kassieren, wo der Innenverteidiger den Ball verliert in der letzten Minute, das ist Pech. Zudem haben sie auch noch drei Elfmeter vergeben.
Mehmet Kara (Trainer VfL Kamen): Meiner Meinung nach war es ein gutes Relegationsspiel. Kein typisches A-Kreisliga-Spiel. Ich habe aber nur die 2. Halbzeit gesehen. Da war Wiescherhöfen einen Tacken besser als Unna und mit dem besseren Ende. Zum Schluss machte Unna den Riesenfehler zum 3:3, sonst wäre das Spiel wohl anders gelaufen.
Sascha Grasteit (Trainer SG Massen): Als neutraler Beobachter habe ich ein gutes Spiel gesehen. Mein Arbeitsklollege Pankauke im Tor von Wiescherhöfen hat mit zwei gehaltenen Elfern das Spiel letztlich entschieden. Elfmeterschießen ist immer Glück. Es war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Unna hat ja jetzt noch eine zweite Aufstiegschance. Ich wünsche ihnen viel Glück.
Bildzeile: So ausgelassen feierten die Spieler des TuS Wiescherhöfen den 3:1-Sieg gegen RWU und damit verbunden den Aufstieg in die Bezirksliga / Foto Torsten Niemann.
