Zweite Saisonniederlage für den HSC – auffällige Angriffs- und Auswärtsschwäche




Fußball, Westfalenliga 2: SV Vestia Disteln – Holzwickeder Sport Club 2:0 (0:0). Nach zehn Spielen ohne Niederlage hat es zum Abschluss der Hinrunde den Holzwickeder SC noch mal erwischt. Mit einer 0:2-Niederlage musste die Öztürk-Elf die Heimreise aus Herten-Disteln antreten. Nach dem 1:4 in Erndtebrück war es die zweite Saisonpleite. Damit steht zur Halbzeit der Saison 25/26 in der Westfalenliga 2 der dritte Platz mit 29 Punkten zu Buche.

Insgesamt kam der HSC auf acht Siege, fünf Remis und zwei Niederlagen bei 24:12 Toren. Spitzenreiter DJK TuS Hordel Hordel hat 32 Zähler, dahinter folgt als Zweiter der DSC Wanne-Eickel mit 30 Punkten. Nach dem HSC als Dritten folgt Erndtebrück als Vierter mit 29, die SpVgg Horsthausen mit 27 und der BSV Schüren als Sechster mit 25 Punkten. Diese sechs Mannschaften werden die Meisterschaft unter sich ausmachen. Der HSC muss sich über seine wie auch in Disteln gezeigte Abschlussschwäche Gedanken machen – und um die Bilanz in der Ferne. In der Auswärtstabelle langen die erzielten acht Pünktchen gerade zum neunten Rang – eine zu bescheidene Bilanz für einen Aufstiegskandidaten, auch wenn man bei vier Gegnern (Hordel, Erndtebrück, Horsthausen und Schüren) gespielt hat und nur noch bei Wanne-Eickel antreten muss.

Spiel auf hohem Westfalenliga-Niveau – Maurice Majewski mit bester Chance in Hälfte eins

Doch zum Spiel in Disteln, in dem der HSC durchaus hätte noch Herbstmeister werden können: Schon nach zwei Zeigerumdrehungen war klar, dass „Vestia“ da gewaltig etwas dagegen hatte. Tom Röttger fand die Defensive des HSC komplett unaufgeräumt und vergab komplett freistehend eine hundertprozentige Chance. Dabei musste Disteln kurzfristig auf den kränkelnden Justin Gruber, mit sechs Treffern bester Torschütze, verzichten. Maurice Majewski fand als Erster vom HSC den Weg vor das Distelner Tor und zwang den hervorragenden Vestia-Keeper Jonas Weeke zu einer Parade. Kevin-Marc Kenzlers auf der anderen Seite traf nur den Pfosten des Holzwickeder Kastens (11.). Beide Teams spielten fortan mit offenem Visier, pressten früh, neutralisierten sich dadurch aber auch immer wieder und immer länger. Echte Torchancen gab es daher in Hälfte zwei nur wenige, außer die in der Anfangsphase.

Bildzeile: Maurice Majewski rieb sich bei der 0:2-Niderlage in Disteln in unzähligen Zweikämpfen auf. Allerdings galt auch für ihn wie für viele seiner Offensivkollegen: Mal lieber ein Schlenker weniger und eher zum Abschluss kommen..

Ein Sonntagsschuss entschied das Spiel – HSC bei Angriffsbemühungen oft zu kompliziert

Irgendwie war klar, dass ein Team nur mit einem Geistesblitz oder einem Sonntagsschuss in Führung gehen konnte. Das war dann in der 47. Minute so weit, aber sehr zum Leidwesen des HSC und seiner Fans „in die falsche Richtung“. Max Michalak sorgte mit einem Sonntagsschuss für das vielumjubelte 1:0 vor 200 Zuschauern. Der Rückstand schockte den Holzwickeder SC keineswegs. Die Spielanteile wurden größer und größer. Doch in die gefährlichen Zonen kam das Leder am Ende viel zu wenig. Statt Abschlüsse zu suchen, wurden Offensivaktionen abgebrochen, oder es gab noch den einen oder anderen Schlenker, Pässe zu ungünstiger positionierten Mitspielern oder gleich ins Niemandsland. Maurice Modrzik und Luis Weiß hatten Top-Chancen, doch entweder trafen sie das Tor nicht oder Jonas Weeke im Distelner Tor war einfach nicht zu bezwingen. So beendete der in der 88. Minute eingewechselte Philipp Müller, übrigens die einzige Auswechslung von Vestia Disteln an diesem Tag, alle HSC-Hoffnungen auf zumindest einen Punktgewinn. Einen blitzsauberen Konter schloss er zum 2:0 ab (90.+4) – und der Drops war gelutscht.

Erst am 30. November geht es für den HSC bei der SpVgg Hagen weiter

Gesehen auf die gesamten 94 Minuten inklusive Nachspielzeit war es ein gutklassiges Westfalenliga-Spiel. Warum Disteln „nur“ Siebter ist, bleibt die Frage. Spielerisch stark, körperlich sehr präsent, unangenehm zu bespielen und mit einem Top-Türhüter Jonas Weeke wird Disteln noch viele Punkte einfahren.
Aufgrund des Totensonntags wird am kommenden Wochenende nicht gespielt. Die Zeit kommt dem HSC gelegen, denn die Niederlage muss, auch mit Vier-Augen-Gesprächen aufgearbeitet werden. Zudem können verletzte oder erkrankte Spieler wieder zurückkommen. Weiter geht es am Sonntag, 30. November, um 15 Uhr mit dem ersten Spiel der Rückrunde bei der SpVgg Hagen. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz der Bezirkssportanlage Haßleier Straße 55 in Hagen. Dort herrschen ähnliche Bedingungen wie in Disteln, wo es räumlich sehr eng zugeht. Nach dem Hagen-Spiel am 30. November geht es für den HSC in die Winterpause. Hallenauftritte wird es nicht geben.

Trainerstimme
Kurtulus Öztürk (HSC): Ich glaube schon, dass ein Remis das gerechtere Ergebnis gewesen wäre. Wir hatten mehr Spielanteile. Wir müssen allerdings auch mehr Abschlüsse suchen, mehr schießen. Das wurde in vielen Offensivszenen am Ende viel zu kompliziert, auch durch unnötige Kurvereien. Darüber werden wir unter anderem auch in der Zeit vor dem nächsten Spiel reden.

Disteln: Jonas Weeke, Mohamedi Assattouti, Tom Röttger, Kevin Marc Kenzlers, Sven Hahnenkamp, Dennis Ben Kurtoglu, Max Michalek, Aaron Kloth, Fabian Lohmeyer (88. Philipp Müller), Louis Pogrzeba, Kevin Gola.
HSC: Felix Hacker, Nils Bartk, Michael Vrljic, Lokman Erdogan, Luis Weiß (74. Efe Kadir Bozaci), Nazaril Kovalenko, Kerem Keskin (80. Samy Smajlovic), Seydi Keskin (88. Leo Mayka), Maurice Majewski, Michael Kuhfeld, Maurice Modrzik.
Tore: 1:0 Michalak (47.), 2:0 Müller (90.+4).
Zuschauer: 200.
Schiedsrichter: Patrick Lepperhoff (FSV Gevelsberg).

Bildzeile: Die Keskin Brüder bei der Arbeit in Disteln: Seydi (22) und Kerem  (Nr. 18) im Hintergrund konnten bei der 0:2-Niederlage wie die gesamte Mannschaft nicht verhindern, dass die Serie von zehn ungeschlagenen Spielen beendet ist.