Wacker geschlagen: HSC setzt sich oben fest




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – SV Wacker Obercastrop 3:1 (2:0). Auch nach dem sechsten Spieltag steht der HSC auf dem vierten Tabellenplatz der Westfalenliga 2 – und der SV Wacker Obercastrop auf dem letzten Rang. Im Duell der vor der Saison von vielen als Aufstiegsfavoriten gehandelten Teams wurde einzig der Gastgeber aus Holzwickede den Vorschusslorbeeren gerecht – wenn auch nicht gerade souverän. Die Großkreutz-Elf geht indes ganz schweren Zeiten entgegen.

Frühe HSC-Führung durch Maurice Modrzic

Vor der trotz klangvoller Namen der Gegner-Elf, unter anderem mit Weltmeister Kevin Großkreutz und besten äußerem Bedingungen mit spätsommerlichem Wetter fanden nur 150 Zuschauer den Weg ins Montanhydraulik-Stadion. Spielertrainer Kevin Großkreutz kam nicht zum Einsatz und verfolgte im Trainergespann mit Jimmy Thimm in Badelatschen die Darbietungen auf dem Rasen. Beide sahen nach gerade drei Zeigerumdrehungen die Führung für den HSC. Maurice Modrzic ging auf der rechten Seite auf und davon. Seine Flanke wurde lang und länger und hatte bereits die Torlinie überschritten, als Maurice Majewski zur Sicherheit noch mal einstocherte. Schiri Antonio Ljubas rechnete das Tor Modrzic zu – und lag damit genau richtig. Damit waren frühzeitig die Weichen auf Sieg gestellt. Obercastrop war bemüht – mehr aber auch nicht. Was dann geschah, war nicht das erste Mal nach einer Führung der Holzwickeder. Unachtsamkeiten – auch und gerade auf Schlüsselpositionen – ließen den Gegner ins Spiel kommen. Klare Chancen blieben zwar aus, dafür aber gab es fast ein halbes Dutzend Ecken, die naturgemäß für Gefahr sorgten. Was her musste, war ein Geniestreich – und für den sorgte Seydi Keskin. Sein Schuss in der ersten Minute der Nachspielzeit schlug unhaltbar ins obere linke Eck zur 2:0 Halbzeitführung ein.

Großkreutz’ Badelatschen blieben an – und der HSC schloss sich dem „Sommergefühl“ bis kurz vor Schluss an   

Kevin Großkreutz kam auch in Hälfte zwei in Badeschlappen zurück – aber hatte seiner Elf offensichtlich die richtigen Worte mitgegeben. In der 54. Minute zeigte die Kabinenansprache Früchte. Leonardo Onofaro verkürzte auf 1:2 auf Sicht des Gastes. Adrian Wasilewski hatte mit einem sensationellen Diagonalpass den Treffer eingeleitet. „Was wir dann geboten haben, war einfach zu wenig“, bemängelte HSC-Cheftrainer Kurtulus Öztürk nach dem Spiel. Das Match drohte zu kippen, auch wenn es die „ganz dicken Dinger“ nicht gab. Stattdessen war es dann der eingewechselte Samy Smajlovic, der in der 88. Minute mit dem 3:1 für den Gastgeber alles klar machte.

Bildzeile: Kein guter Abend für das Wacker-Trainergespann mit Jimmy Thimm (Hintergrund) und Kevin Großkreutz (vorne). Das 1:3 in Holzwickede verstärkt die Krise beim einstigen Favoriten auf den Oberligaaufstieg. Es wird beim letzten Tabellenplatz nach dem sechsten Spieltag bleiben.

Leistung gegen Obercastrop wird am kommenden Sonntag beim Top-Spiel in Schüren kaum reichen

Am Ende war es ein verdienter Sieg. Dennoch steht auch eines fest: Für das Top-Spiel der Liga am kommenden Sonntag, 28. September, um 15 Uhr beim BSV Schüren muss erneut eine deutliche Steigerung her.

Trainerstimmen
Kurtulus Öztürk (HSC): Die 1:0-Führung kannst Du nicht besser ausspielen. Dann haben wir den Gegner durch Unachtsamkeiten wieder ins Spiel gebracht. In der zweiten Halbzeit ist Obercastrop gefährlicher geworden. Von uns war es zu wenig. Ich muss es klar sagen. Ich erwarte von einigen Spielern, und gerade auf Schlüsselpositionen, mehr.
Jimmy Thimm (Obercastrop): Das Gegentor zum 0:1 aus unserer Sicht fiel viel zu früh. Wir haben rund zehn bis 15 Minuten gebraucht, bis wir uns geschüttelt haben. In der Halbzeitpause haben wir uns vorgenommen, dass wir die zweiten 45 Minuten gewinnen. Der Anschlusstreffer kam zur richtigen Zeit. Insgesamt kam dann aber wieder zu wenig. Die Niederlage für uns geht insgesamt in Ordnung.

HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Michael Vrljic, Luis Weiß (63. Leo Majka), Nazaril Kovalenko (90. Maximilian Wolff), Kerem Keskin, Seydi Keskin, Maurice Majewski (66. Samy Smajlovic), Anton Ruso (45. Michael Kuhfeld), Dean Müsse, Maurice Modrzik (84. Tom Wonneberger).
Obercastrop: Cedric Conner Dolbig, Lance Karl Demski (66. Emirhan Akinci), Leonard Onofaro, Mick Nabrotzki (66. Luca Erdelkamp), Kamil Nugajev (81. Nangle Axel Coptie), Lukas Steinrötter, Kevin Meckel (66. Ouadie Barini), Adrian Wasilewski, Maxim Wentland, Bekem Saglam, Efecan Akin.
Tore: 1:0 Modrzik, 2:0 S. Keskin (45.+1), 2:1 Onofaro (54.), 3:1 Smajlovic (88.).
Schiedsrichter: Antonia Ljubas (RW Kirchlengern)

Bildzeile: Nicht nur Lob gab es nach dem 3:1 gegen Obercastrop im „Kreis“. „Ich erwarte von einigen Spielern in Schlüsselpositionen einfach mehr“, monierte HSC-Cheftrainer Kurtulus Öztürk – auch bei der anschließenden Pressekonferenz.