Punkt in Soest kann für den HSC am Ende Gold wert sein – auch Spitzenreiter Wiemelhausen lässt Federn




Fußball, Westfalenliga 2: Spielverein Westfalia Soest – Holzwickeder SC 0:0. Wie hart es in dieser ausgeglichenen Westfalenliga 2 ist, Punkte zu erkämpfen, mussten die beiden Spitzenteams der Liga, der aktuelle Primus Concordia Wiemelhausen (1:1 in Wanne-Eickel) und der alte und neue Zweite, der Holzwickeder SC spüren. Der HSC hatte bei eigenen Top-Chancen viel Pech. Mit Fortuna war man aber auch im Bunde, als Soest in der 94. Minute (!) die Querlatte des Holzwickeder Kastens einem Qualitäts-Check unterzog oder bei Situationen, bei denen die Westfalia-Kicker beste Gelegenheiten ausließen.

Wacker Obercastrop nun wieder ganz dick im Geschäft

Sieger des Spieltags ist damit der Großkreutz-Club Wacker Obercastrop, der erwartungsgemäß Meinerzhagen mit 3:1 zurück ins Sauerland schickte. Dahinter lauert der Top-Favorit Obercastrop zwei Punkte hinter dem HSC. Und am kommenden Spieltag kommt es zum „Kracher“ zwischen Concordia Wiemelhausen und Wacker Obercastrop. Was wiederum eine deutliche Ansage an den Holzwickeder SC ist. Die eigene Hausaufgabe muss am kommenden Sonntag, 5. Mai, mit einem Heimsieg gegen das auswärtsstärkste Team der Liga, die Spvvg Horsthausen, unbedingt gewonnen werden.

Philipp Gödde vergibt nach wenigen Minuten Riesenchance

Vor 150 Fans gönnten sich beide Teams kaum Ruhepausen. In der 10. Minute startete Philipp Gödde nach einem katastrophalen Fehlpass der Soester durch und scheiterte freistehend am Soester Keeper Felix Kasparek. In der 14. Minute passte Maurice Majewski auf Eduardo Hiller, doch dessen Schuss wurde in letzter Sekunde abgeblockt. Der Ball kam zu Moritz Müller, der neben das Tor schoss. Dann übernahmen die Bördestädter das Heft des Handelns. Luke Neitzner jagte das Leder über die Latte (17.). Christoph Rüther zog um Zentimeter vorbei (19.). Moritz Müller klärte auf der Linie (31.). Teil eins der ersten Hälfte ging also an den HSC, Teil zwei an Soest. Konsequenz: Remis (0:0) zur Pause.

Bildzeile: HSC-Kapitän Moritz Müller (Mitte) rettete in der 31. Minute auf der Linie. Er zeigte eine ordentliche Partie, leistete sich aber einige Fehlpässe.

Nach der Pause musste der HSC erst zittern – Soest mit vielen Top-Chancen

Die Soester machten nach Wiederanpfiff gleich wieder ernst. Christoph Rüther schoss komplett freistehend daneben (48.). Mario Jurss scheiterte am erneut sehr guten Holzwickeder Torhüter Felix Hacker (52.). Der HSC musste schnell wieder ins Spiel kommen, denn zu diesem Zeitpunkt führte Wiemelhausen noch mit 1:0 – und es drohte bei HSC-Punktverlusten eine Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen.

Connor McLeod und Eduardo Hiller mit viel Pech bei Torabschlüssen

Connor McLeod musste das 1:0 für seine Holzwickeder Farben erzielen, doch seinen Schuss aus kurzer Distanz parierte Felix Kasparek mit letzten Kräften. Der eingewechselte Dylan Pires spielte auf Eduardo Hiller, der zog auch gleich ab, doch sein Schuss wurde abgefälscht und prallte an den Pfosten des Soester Tores. Das war enormes Pech.

Und dann hätte es beinahe doch noch beim HSC eingeschlagen – in der 94. Minute

Glück wiederum hatte der HSC in der vierten Minute der angezeigten fünfminütigen Nachspielzeit. Philipp Ratz zog aus gut 25 Metern mal ab und ließ den Querbalken des Holzwickeder Tores erbeben. Es blieb beim torlosen Remis – einem der besseren torlosen Unentschieden, weil beide Teams viele Chancen kreierten und das Spiel zu jedem Zeitpunkt hochspannend war.

Eine blutige Nase holte sich nur HSC-Keeper Felix Hacker – und Frotzeleien wegen des „BVB-Trikots“

Die einzige „blutige Nase“ an diesem Sonntagnachmittag holte sich ausgerechnet der beste Holzwickeder an diesem Tag: Keeper Felix Hacker, der bei einer seiner unzähligen Paraden „Kopf und Nase“ riskierte. Gebrochen ist zum Glück nichts – für Diskussionen um den Torhüter sorgten nach Abpfiff auch eher das knallgelbe Trikot und die schwarzen Handschuhe, also BVB-Stil. Doch das ist ein ganz anderes Thema – und der BVB kann vom zweiten Platz, den der HSC nun belegt, ohnehin nur träumen.

0:0 in Soest war erst das dritte HSC-Remis in der Saison

15 Siege, drei Remis und acht Niederlagen hat der Holzwickeder Sport Club derzeit auf dem Konto. Der HSC konnte damit die Miniserie von zwei Siegen nicht ausbauen – blieb aber erneut ungeschlagen und mit besten Chancen im Aufstiegsrennen.

Cheftrainer Benjamin Hartlieb und Andreas Spais krankheitsbedingt nicht dabei

Zwei Namen fehlten beim Spielberichtsbogen zum Spiel des HSC in Soest. Cheftrainer Benjamin Hartlieb ist erkrankt und fehlte bereits am vergangenen Sonntag beim 4:1-Erfolg in Sodingen. Ebenfalls krankheitsbedingt musste erneut Stürmer Andreas Spais passen.

Trainerstimmen
Damian Grauer (HSC): Das Spiel hätte auch 7:5 für Soest ausgehen können. Es war ein turbulentes, aber sehr gutes Westfalenliga-Spiel. Am Ende bin ich aber zufrieden mit dem Spiel und dem Punkt. Es ist hier in Soest nicht einfach zu spielen. Wir haben die Westfalia auf Abstand gehalten. Das war unser Mindestziel. Was der Punkt am Ende wert ist, müssen wir sehen. Eine Entscheidung in der Liga ist noch lange nicht gefallen. Das bleibt bis zum Ende der Spielzeit spannend.
Dustin Hamel (Soest): Wir hatten ein klares Chancenplus und mehr Spielanteile. Ich ziehe den Hut vor meinem Team für diese Leistung und auch in der gesamten Spielzeit. Wir haben heute gegen den HSC mit einer U23 gespielt – es gab einen Spieler, der 27 Jahre alt war. Alle anderen waren junge Spieler. Wir haben derzeit halt viele Ausfälle, die wir aber sehr gut kompensieren können. Wie sich diese Mannschaft gegen den Tabellenzweiten gehalten hat, war schon richtig gut.

Soest: Lukas Kasparek, Elias Rienermann (73. Marcelo Costa Rebelo), Philipp Ratz, Simon Kötter, Luke Neitzner (83. Steffen Top), Christoph Rüther, Mario Jurss, Kevin Mehlhorn, Joshua Becker, Nils Topp (89. Jonah Osterhof), Bennett Eickhoff.
HSC: Felix Hacker, Moritz Müller, Moritz Keil, Philipp Gödde, Jan Nielinger, Eduardo Hiller, Maurice Majewski (64. Dylan Pires), Tim Kortenbusch (70. Serhat Uzun), Dean Müsse, Damjan Ilic, Connor McLeod.
Tore: keine.
Zuschauer: 150.
Schiedsrichter: Jörn Schäfer (SF Sümmern): souveräne Leistung

Bildzeile: Philipp Gödde spielte beim 0:0 in Soest grundsolide. Nach zehn Minuten scheiterte er mit einer Riesenchance am Soester Keeper Felix Kasparek.