Orlando fantastico: Wer soll den HSC-Keeper bezwingen? Torloses Remis in Disteln




Fußball, Westfalenliga 2: SV Vestia Disteln – Holzwickeder SC 0:0. 489 Tore, oder acht Stunden und 19 Minuten ohne Gegentor lautet seit Sonntagabend die tadellose Bilanz von HSC-Keeper Orlando Stockhecke. Folgerichtig ging das Top-Spiel der Westfalenliga 2 auf dem Kunstrasenplatz an der Fritz Erler-Straße zwischen dem Gastgeber Vestia Disteln und Holzwickede 0:0 aus – vor allem, da der HSC beste Chancen nicht verwerten konnte und Stockhecke über sich hinaus wuchs.

Vor dem letzten Spieltag am kommenden Sonntag, 1. Juni, 15 Uhr gegen den FC Brünninghausen sieht es nun wie folgt für den HSC aus. Aktuell rangiert Holzwickede auf dem vierten Platz. Sollte es einen eigenen Sieg gegen den kriselnden FC Brünninghausen geben und sollte Wacker Obercastrop und Vestia Disteln im direkten Duell nur remis spielen, würde es zur Vizemeisterschaft reichen. Im schlimmsten und sehr unwahrscheinlichen Fall würde es ein fünfter Platz im Endklassement werden.

Rot für Nils Bartke, fünfte „Gelbe“ für Jan Nielinger und vermutlich Muskelfaserriss bei Maurice Modrzik und Saisonaus

Neben Orlando Stockheckes Ausbau seiner Superbilanz musste keiner der 150 Zuschauer seinen oder ihren Besuch zu bereuen. Das Spiel ging 90 Minuten auf hohem Niveau hin und her – und für drei HSC-Spieler endete die Saison 24/25 frühzeitig. In der 37. Minute war Schluss für den besten HSC-Torschützen, Maurice Modrzik. Der griff sich nach einem Zweikampf an den rechten Oberschenkel – zu befürchten ist ein Muskelfaserrriss. Damit bleibt es bei seinen 19 Toren. In der 70. Minute war dann auch vor dem letzten Spiel Saison-Feierabend für Jan Nielinger. Der kassierte seine fünfte gelbe Karte und ist damit gegen Brünninghausen gesperrt. Saisonschluss dann auch in der zweiten Minute der Nachspielzeit für Nils Bartke. „Die Entdeckung“ der Spielzeit wurde gleich dreimal bei einem seiner Läufe von Distelns Spielertrainer Daniel Koseler gehalten bis Bartke dann endgültig zu Boden ging. Bartkes Fehler: Er schubste beim Aufstehen Koseler. Rudelbildung, HSC-Chefcoach Kurtulus Öztürk schützte seine Spieler, doch es war „Kartenzeit“ angesagt. Gelb für Koseler wegen Haltens und „Rot“ für Bartke wegen übertriebener Härte: Schiri Moritz Ludorf (SC Münster 08) entschied hart aber regelkonform.

Bezirkssportanlage mit einigen sehenswerten Besonderheiten

Zum Spiel selber: Distelns Spielertrainer Daniel Koseler schnürte selber aufgrund von Personalknappheit die Fußballschuhe. Gerade fünf Feldspieler fanden sich in der Aufstellung auf der Bank. Zum Vergleich: Der HSC reiste mit einer Ersatzbank von acht Feldspielern und Torhüter Felix Hacker an. Beide Teams waren hungrig auf den Dreier – und nicht nur, weil die Bratwurstbude nahezu direkt an der Eckfahne Hunger machte. Viele Fans aber bevorzugten auch den Platz im schönen Clubhaus bei kühlen Getränken mit feschen rot-weißen Diner-Möbeln mit direktem Blick auf das Spielfeld.

Bildzeile: Seit über acht Stunden musste HSC-Keeper Orlando Stockhecke nicht mehr hinter sich greifen. Beim 0:0 in Disteln (2.v.re.) hielt er erneut seinen Kasten sauber.

Zur Pause hätte es auch gut 2:2 stehen können – beste Unterhaltung

In der 8. Minute scheiterte Distelns Kapitän Sven Hahnenkamp am hervorragend haltenden HSC-Keeper Orlando Stockhecke. In der 20. Minute zielte Tom Wonneberger aufs Tor – und Distelns Keeper Jonas Weeke hätte die Kugel beinahe in den eigenen Kosten gefaustet. Justin Gruber, Distelns bester Schütze, knallte das Leder knapp drüber (23.). Maurice Modrzik fand in Torhüter Jonas Weeke seinen Meister (25.). Jan Nielinger versuchte es mit einem 30 Meter-Schuss: gehalten. Timo Schmidt von Vestia hatte die hundertprozentige Chance für seine Farben, doch sein Versuch ging an den HSC-Pfosten (31.). Es waren die besten Minuten des Gastgebers. Fabian Lohmeyer konnte Orlando Stockhecke nicht überwinden (33.).

Efe Kadir Bozaci mit dem „Lucky Punch“ auf dem Fuß

In der zweiten Halbzeit wurde von beiden Teams weiter engagiert um jeden Ball gekämpft. Die ganz großen Chancen aber blieben aus. Der eingewechselte Efe Kadir Bozaci hatte kurz vor Schluss noch einmal eine Top-Chance, doch sein Ball wurde zur Ecke abgewehrt. Der Spielertrainer von Disteln, Koseler, ballerte das Leder über die Latte (90.) – und dann war er, wie berichtet, selber am letzten Höhepunkt, der roten Karte gegen Bartke beteiligt. Es blieb beim am Ende leistungsgerechten 0:0 – nur die Tore fehlten.

Trainerstimme
Kurtulus Öztürk (HSC): Kompliment an meine Mannschaft. Mit dem Auftritt heute bei diesem starken Gegner bin ich zufrieden. Uns fehlten allerdings heute die richtig guten Ideen in den jeweiligen Situationen. Ankündigen kann ich heute bereits für den kommenden Sonntag Folgendes. Damjan Ilic, Miuhammed Doganalp Cakir und Tim Kortenbusch, die uns alle drei verlassen werden, bekommen von mir am kommenden Sonntag einen Startelf-Einsatz. Das haben sie sich wirklich verdient.

Disteln: Jonas Weeke, Tom Röttger, Sven Hahnenkamp, Justin Gruber, Timo Schmidt, Alexander Zuk, Maximilian Sellinat (85. Tom Gola), Linus Waldner, Fabian Lohmeyer (90. Felix Altehage), Daniel Koseler, Kevin Gola.
HSC: Orlando Stockhecke, Nils Bartke, Til Busemann, Wesley Uche David Oyodu Ambrose (61. Maximilian Wolff), Jan Nielinger, Muhammed Cakir (61. Kerem Keskin),  Tom Wonneberger, Seydi Keskin (61. Philipp Gödde), Maurice Majewski (90.+3 Michael Kuhfeld), Dean Müsse, Maurice Modrzik (37. Efe Kadir Bozaci).
Tore: Fehlanzeige.
Besondere Vorkommnisse: „Rot“ für Nils Bartke (HSC, 90.+2).
Schiedsrichter: Moritz Ludorf (SC Münster 08)

Bildzeile: Für einen der besten Spieler der Saison des HSC, Nils Bartke, ist die Saison nach einer roten Karte in der Nachspielzeit gegen Disteln (0 : 0) beendet. Hier ist er in einer hart umkämpften Szene im Spiel gegen Disteln zu sehen.