
Triathlon: Schwitzen wo andere Urlaub machen, unter diesem Motto gingen am vergangenen Wochenende tausende Triathletinnen und Triathleten beim Ironman Italy in Cervia an den Start. Mit Marit Lindemann vom TVG Kaiserau zählte eine heimische Athletin bei dem prestigeträchtigen Event zum Favoritenkreis.
Im Morgengrauen stürzten sich die Sportlerinnen und Sportler an der Adria-Küste in die Fluten. Bereits nach 1:07 Stunden hatte Lindemann wieder festen Boden unter den Füßen. Die schnelle und flache Radstrecke führte das Starterfeld durch die wunderschöne Region der Emilia Romagna. Hier spielte Lindemann ihre Radstärke voll aus und schlug von Beginn an ein hohes Tempo an. Mit 39 km/h setzte Sie sich schnell an die Spitze und baute ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Nach 178km und 4:35 Stunden im Sattel stellte Lindemann ihr Zeitfahrrad in der Wechselzone ab und schnürte die Laufschuhe für den abschließenden Marathon auf der entlang der Küste in Cervia.
Mit einem Vorsprung von 5:38 Minuten ging es auf die ersten Kilometer, durch die zahlreichen Zuschauer und die Anfeuerungsrufe von Ehemann Marius und Hund Zazu war der Halbmarathon schnell absolviert. Trotz heißer Temperaturen hielt Lindemann das Tempo hoch, denn neben dem Gesamtsieg war es vor allem die Aussicht auf eine Zielzeit unter der magischen neun Stundenmarke, die sie antrieb. Auf den letzten Kilometern musste auch die Spitzensportlerin an ihre Grenzen gehen, doch bei einem Vorsprung von 21 Minuten auf Rang zwei und einer Marathonzeit von 2:55 Stunden durfte sich Lindemann gebührend auf der Zielgeraden feiern lassen und das Zielbanner in die Höhe reißen.
Mit 8:48 Stunden dominierte Lindemann nicht nur die Damenkonkurrenz, sie stellte mit dieser Fabelzeit gar einen neuen Amateur-Weltrekord auf. Noch nie war eine weibliche Amateurin schneller bei einem Ironman-Rennen. Nach dem erneuten Gesamtsieg könnte man meinen, dass nun Zeit für Entspannung sei, doch Lindemann hat andere Pläne. Im Oktober geht es zusammen mit Ehemann Marius zur Langdistanz nach Portugal, ehe Anfang November in Spanien die Weltmeisterschaft über die Halbdistanz ansteht. Falls es Lindemann schafft, ihre Form zu konservieren, wird sie auch bei diesen Rennen nur schwer zu schlagen sein.
Bildzeile: Marit Lindemann ließ sich nach ihrem Sieg beim Ironman Italy in Cervia im Zielbereich gebührend feiern.
