
Triathlon: Alpe d’Huez: Ein Name, der Radsportfreunden das Leuchten in die Augen treibt. Man sieht sofort Bilder im Kopf von epischen Sportschlachten am Berg, wenn sich die Profis der Tour de France in den 21 Kehren den Berg hoch alles abverlangen und ein unglaubliches Leidensvermögen beweisen. Und diesen Berg mit dem Rad hoch? Nach einem anstrengenden Schwimmen und dem Wissen, dass man anschließend noch 6,4 km laufen muss? Marit Lindemann hat diese Herausforderung akzeptiert und gemeistert.
Die Triathletin des TVG Kaiserau stellte sich am 31. Juli 2025 der Mitteldistanz beim legendären Alpe d’Huez Triathlon in Frankreich. Was wie ein Start unter vielen wirkte, wurde zu einer kleinen Sensation: Als Amateursportlerin belegte sie den 2. Platz im Damenfeld – geschlagen nur von einer Profiathletin, und das mit einem hauchdünnen Rückstand von elf Sekunden.
Dabei war der Start in den französischen Alpen für Lindemann nur als Testeinsatz gedacht. „Der Fokus liegt auf der Vorbereitung für meine Langdistanz in sieben Wochen“, erklärt sie. Dennoch war schnell klar: Diese Reise in die Höhe sollte mehr als ein Trainingslager werden. Zwei Wochen verbrachte sie im alpinen Terrain, sammelte Höhenmeter, testete ihr Material auf technisch anspruchsvollen Strecken und stärkte ihre Form.
Die Eckdaten des Rennens sprechen für sich: 1.500 Meter Schwimmen in einem eiskalten Bergsee bei 15 Grad, gefolgt von 29 Kilometern Radfahren mit satten 1.200 Höhenmetern – inklusive der legendären Alpe d’Huez-Auffahrt mit durchschnittlich neun Prozent Steigung. Oben wartete noch ein anspruchsvoller Lauf über 6,4 Kilometer mit weiteren 120 Höhenmetern.
In einem hochkarätig besetzten Feld mit 1.200 Startern, darunter zahlreiche Profiathletinnen mit Blick auf Worldcup-Rennen oder Cross-Triathlon-Weltmeistersch
Gesamtzeit: 2:16 Stunden. Gesamtrang: 47. Platz unter allen Athleten inklusive Männern, Platz 2 Frauen Gesamt.
Eine besondere Erfahrung war die Begleitung durch das französische Fernsehen: „Ich wurde mit Motorrädern auf der Strecke begleitet und bin sogar in der Live-Übertragung gelandet – das war schon besonders“, so Lindemann.
Nun richtet Marit Lindemann den Blick nach vorn: Der Ironman 70.3 in Duisburg Anfang September und danach die Langdistanz in Emilia Romagna (Italien) stehen als nächste Herausforderungen im Kalender. Doch die Erinnerung an diesen Tag am Alpe d’Huez wird bleiben: Als eine Altersklassenathletin das Profifeld aufrollte – fast ganz bis nach ganz vorn.
Bildzeile: Marit Lindemann kletterte den Berg hoch nach Alpe d’Huez.
