KSV kann 2:0-Führung nicht halten – am Ende heißt es im Landesliga-Derby 2:2




Fußball, Landesliga 3: SuS Kaiserau – Königsborner SV 2:2 (0:1). Wieder kann der Königsborner SV nicht gegen den SuS Kaiserau gewinnen. Doch so nah wie am Sonntag war man in letzter Zeit nie dran, wenn man vom Elfmeterschießen im Juli im Urlaubguru absieht. 2:0 lag die Feiler-Truppe nach knapp einer Stunde vorne. Und wenn sie ihre Chancen besser genutzt hätte, dann wäre der Vorsprung wohl noch größer gewesen. Das war nicht der Fall. Das alte Dilemma: Nach dem Anschlusstreffer riss der Faden bei Königsborn, man ließ zwei Gegentore zu und konnte am Ende sogar froh sein, dass es bei der Punkteteilung blieb.

Königsborn kam als Tabellenführer an die Kaiserauer Jahnstraße – und spielte über weite Strecken auch so auf. Doch mit dem Toreschießen haperte es, wenngleich Chancen dazu vorhanden waren. Wenn es mit dem Fuß nicht geht, dann halt mit dem Kopf. Das sagte sich KSV-Angreifer Tarik Kurt. Eine weite Hereingabe von außen kommt in den Kaiserauer Fünfmeterraum, der Ex-Profi steigt hoch und  befördert die Lederkugel mit dem Kopf unhaltbar ins Netz. 1:0. Wo waren da die gastgebenden Abwehrspieler?

Bildzeile: Der Königsborner Christopher Simon versucht hier in den Kaiserauer 16Meter zu dribbeln. Das will sein Gegenspieler Luca Rebbert (li.) verhindern.

Königsborn blieb am Drücker, Kaiserau dagegen fand in der Offensive überhaupt nicht statt. Folgerichtig markierte Torjäger Vali Wettklo das 2:0. Das war wohl der Weckruf für die Schwarz-Gelben, sie zeigten Moral und fanden besser ins Spiel. Das drückte Marcel Friede mit dem Anschlusstreffer aus. Es kam noch besser, denn der 2:2-Ausgleich fiel. Der Treffer wurde Kaiserau-Kapitän Timo Milcarek zugeschrieben, doch Uli Steffen meinte nach dem Spiel, dass” der Ball noch meinen Kopf berührt hat und dann ins Tor gegangen ist”. Egal, Kaiserau hatte ausgeglichen und war bis zum Spielende einem dritten Treffer näher.

Eine unglückliche Szene: Leon Mayka verletzte sich in Minute 27 an der Schulter, musste mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden, wo eine Schultereckgelenksprengung diagnostiziert wurde. Gute Besserung wünscht sku.
Und: Kaiserau-Chefcoach Patrick Kulinski verabschiedete sich in der Halbzeit, musste dienstlich zum BVB – er ist dort seit 2013 in der BVB-Fußballakademie als Jugendtrainer angestellt. Für ihn coachte weiter Co-Trainer Paul Manthei.

Trainerstimmen
Paul Manthei (SuS): Königsborn war vor allem in der ersten Halbzeit überlegen und hätte noch mehr Tore schießen können. Das spricht dann aber auch für die Klasse einer Mannschaft, wenn man zur 2. Halbzeit so rauskommt und sich seine Möglichkeiten erspielt. Wir haben 2. Halbzeit brutal Moral bewiesen, haben uns zurück gekämpft und über jede Aktion wieder zurück ins Spiel gefunden. Wir haben nach dem 0:2 den Anschlusstreffer erzielt. Zu sehen war bei Königsborn, wie bei denen das Spiel kippte und wir immer besser wurden. Zur Belohnung fiel der Anschlusstreffer, dann haben wir weiter gemacht, sind ans Limit gegangen und den Ausgleich erzielt. Am Ende können wir mit dem Punkt noch zufrieden sein.
Andreas Feiler (KSV): Der Gegner lag Anfang der 2. Halbzeit tot am Boden. Da hätten wir uns aussuchen können, wie hoch wir gewinnen können und den Sack zumachen müssen.Wir waren extrem nachlässig. Wir haben als Mannschaft zum Teil funktioniert und sind dann auch als Mannschaft unter gegangen. So war das auch am Donnerstag in Herringen. Die Mannschaft hat daraus aber noch nicht gelernt. Von daher muss man mit dem einen Punkt leben. Wenn es ganz dumm läuft, dann verliert man hier auch noch.  Ein bitterer Punktgewinn und ärgerlich. Bei uns ist es weiterhin ein Lernschrittprozess. Ich möchte jetzt langsam mal Fortschritte sehen wollen. Wenn der erste Frust weg ist, dann werden wir alles in Ruhe aufarbeiten und hoffe, dass wir die richtigen Lehren daraus ziehen.

SuS: Trebing, Waschescio (82. Schubert), Steffen, Schuster, Lahr, N. Stender (60. Stöwe), Schulz, Tönnes (90. Weßelmann), Milcarek (82. Djalo), Friede, Rebbert (60. Seifert),
KSV: Mandusic, Anhari, Vali Wettklo, Kurt (86. Petreian), Simon, Dinyelu, (80. Sönmez) Kutscher, Castaldi (67. Boulakrhif, Armandeh (90. Müldur), Mayka (27. Hamdoun), Köhler.
Tore: 0:1 (39.) Kurt, 0:2 (55.) Wettklo, 1:2 (69.) Friede, 2:2 (76.) Milcarek.

Bildzeile: Kaiseraus Marcel Friede (vorne) kann sich in dieser Szene durchsetzen.