KSC verpasst den direkten Aufstieg in die Bezirksliga – neuer Anlauf jetzt über die Relegation




Fußball, Entscheidungsspiel Aufstieg Kreisliga A zur Bezirksliga: SVF Herringen – Kamener SC 2:1 n. Verl. (1:1). Vor 883 zahlenden Zuschauern am Bönener Rehbusch hat es der Kamener SC erneut nicht geschafft, im ersten Anlauf den direkten Aufstieg in die Bezirksliga zu realisieren. Vor zwei Jahren war es der Ortsrivale VfL, am Samstag verwehrte der SVF Herringen den Sprung eine Liga höher. Nach 120 intensiven Minuten, 90 Minuten plus Verlängerung, gewann Herringen etwas glücklich das Aufstiegsspiel gegen den KSC und steigt in die Bezirksliga auf. Den Kamenern indes bleibt noch die Möglichkeit zum Aufstieg über die anschließende Relegation gegen den Dortmund Vertreter RW Barop, die am 6. und 11. Juni ausgetragen wird

Bildzeile: Mit einem großen Anhang war der Kamener SC in Bönen vertreten / Foto Thorsten Niemann.

In einem Spiel, in dem vor allem in der zweiten Halbzeit der KSC die größeren Spielanteile hatte, entschieden die Tore von Serkan Adas und Nemanja Stanojevic zum entscheidenden 2:1-Erfolg von Herringen. Kamen hatte durch Torjäger Moritz Denninghoff nur einen Treffer dagegen zu setzen. Der fiel bereits nach sechs Minuten, als sich Denninghoff nach einem langen Ball gegen zwei Herringer Gegenspieler durchsetzen konnte. Kurz zuvor hatte schon Jonas Hahn die Riesenmöglichkeit zum 1:0. Danach verflachte die Partie. Dann die 28. Minute: Herringens Marvin Krause konnte sich auf der rechten Außenbahn durchsetzen, flankte auf den langen Pfosten, dort stand ungedeckt Adas und köpfte ein.

Bei diesem 1:1 blieb es bis zum Ende der regulären Spielzeit, denn Torchancen auf beiden Seiten blieben auch in den zweiten 45 Minuten weitgehend aus. Nur drei Möglichkeiten konnten notiert werden: Der KSCer Ufuk Türrkkan verfehlte mit einem Volleyschuss knapp das Tor von Herringen. Dessen Nemanja Stanojevic scheiterte an KSC-Keeper Fabian Vollmer. In der 41. Minute fast ein Kamener Eigentor, als Nico Lenz auf das eigene Tor köpfte, Torhüter Vollmer jedoch noch mit der Schulter retten konnte.

Bildzeile: Kamens  Sitki Üstün gewinnt hierr den Zweikampf gegen seinen Herringer Gegenspieler /Foto Thorsten Niemann.

In der Verlängerung setzte Herringen zunächst mehr Akzente und kam durch Stanojevic zur 2:1-Führung. Die Entscheidung. Drei Minuten später jedoch Riesenglück für Herringen, als der Schuss von Maurice Hümmer an die Latte knallte. Und: In der zweiten Hälfte der Verlängerung zielte M. Denninghoff knapp am Herringer Tor vorbei. In der 112. Minute wurde der Kamener Enes Yavuz gefoult. Trotz starker Proteste zeigte Schiri Hendrik Maaz nicht “auf den Punkt”. Dann war Schluss und Riesenjubel im SVF-Lager. Der Aufstieg war perfekt.

Stimmen zum Spiel
Ahmet Kahya (KSC-Trainer): Erst einmal Glückwunsch an Herringen zum Aufstieg. Wir haben gut angefangen und sind durch Denninghoff 1:0 in Führung gegangen. Wir haben anschließend zu defensiv gestanden. Herringen war am Drücker, hatte mehr Ballbesitz.  und machte den Ausgleich. Nach der Halbzeit haben wir gewechselt, Can kam für Milder. Das hat gefruchtet. Wir haben die 2. Halbzeit auf ein Tor gespielt, Chancen gehabt. Diese 45 Minuten gehen klar an uns. In der ersten Hälfte der Verlängerung waren wir auch weiter am Drücker.  Wir fingen uns aber ein doofes Tor ein und danach war es vorbei. Die Spieler konnten auch nicht mehr. Dennoch: Die Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht, sich aber leider nicht belohnt. Wir müssen jetzt weitermachen.

Sven Pahnreck (Strainer SVF):
Den 1. Juni werde ich in meinem Leben nicht vergessen. Erst die Hochzeit (Anmerkung: er heiratete vormittags auf Schloss Nordkirchen) und dann der Aufstieg. Ich möchte mich bei meiner Frau bedanken,dass sie mir dieses Spiel heute ermöglicht hat. Wir haben kein so gutes Spiel gemacht, aber unsere Chancen genutzt. Kamen war in der letzten Viertelstunde überlegen, von daher Kompliment an die Jungs, wie sie noch mal Kräfte fanden, die Verlängerung so dominant angingen und wir dann auch das Tor machten. Das war nicht immer das Schönste, aber das war mit so viel Herz, so viel Wille und so viel Leidenschaft, dass es am Ende verdient ist. Das ist es, was uns ausmacht. Wenn man den Verein auf diese Art und Weise verlässt (Anmmerkung: Geht zum Werner SC), kann es schöner einfach nicht sein.

Michael Allery (Kreisvorsitzender): Das Spiel war nicht gut, aber absolut fair trotz der Wichtigkeit. Es war ein würdiger Rahmen, fast 1.000 Zuschauer. Es stand viel auf dem Spiel. Das hat man gemerkt. Letztlich hatte Herringen etwas mehr Glück. Am Ende ein großes Lob für die SpVg Bönen für die gute Ausrichtung.

Christian Ritter (Vorsitzender Kreis-Fußball-Ausschuss: Es war ein spannendes Spiel, hat von der Spannung gelebt, nicht jedoch von der Hochklassigkeit. Einer von beiden war am Ende der Glücklichere.

Heinz Piezocha (2. Vorsitzender SpVg Bönen): Im großen und ganzen sind wir zufrieden mit dem Ablauf des Spiels. Dafür haben wir viele Helferinnen und Helfer aufbieten können. Ein Dank an sie. Ein Dank geht auch an die Gemeinde Bönen, dass sie die Anlage so gut hergerichtet hat. Das Champions League-Finale hat uns allerdings einige Zuschauer gekostet. Herringen hat am Ende etwas glücklich gewonnen. Der Schiedsrichter hätte Kamen einen Elfmeter in der Schlussphase geben müssen.

SVF: Eul, Scholtysik, Neuhaus, Krause, Brömmelhaus, Wagner (87. Samadi, 116 Erkart), Stanojevic, Lorengel (66. Kücük), Adas (71. Robben), Feldhaus (106. Bay), Husarek.
KSC: Vollmer, Kunde, Milder (46. Can), Üstün, Lenz (109. Yavuz), Jacob, M. Denninghoff, P. Denninghoff, Lehmann, Türkkan (36. Aktas), Hahn (71. Hümmer).
Tore: 0:1 (6.) M. Denninghoff, 1:1 (28.) Adas, 2:1 (99.) Stanojevic.

Bildzeile: Kampfbetont ging es im Aufstiegsspiel am Bönener Rehbusch zu. Hier eine gefährliche Szene vor dem Herringer Tor / Foto Peter Thiemann.