Kooperation zwischen Westfalia Wethmar und BW Alstedde




Fußball: Es kommt mächtig Bewegung in den Lüner Fußball: Schon ab der kommenden Saison 2025/26 arbeiten die beiden Nordklubs BW Alstedde und TuS Westfalia Wethmar im Rahmen einer Kooperation eng zusammen – sportlich, aber auch infrastrukturell beim Bau eines neuen Kunstrasenplatzes.„Die Initiative ist auf Dauer ausgelegt. Wir wollen das Fundament vor allem für den Jugendfußball beider Vereine auf eine noch deutlich breitere Basis stellen und uns zukunftsfähig aufstellen. So möchten wir auch weiterhin allen interessierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit geben, im Lüner Norden Fußball zu spielen. Damit wollen wir den Breitensport stärken, perspektivisch aber auch den leistungsorientierten Bereich fördern“, sagt Stephan Polplatz, Vorsitzender von Westfalia Wethmar.

„Es waren in den zurückliegenden fünf Monaten intensive und vor allem sehr konstruktive Gespräche zwischen den Verantwortlichen beider Vereine. Wir freuen uns sehr auf den neuen Weg, den wir ab Sommer einschlagen werden. In den aktuell schwierigen Zeiten und vor allem angesichts der angespannten finanziellen Lage der Stadt, können wir nur noch richtig etwas bewegen, wenn wir in den kritischen Bereichen gemeinsam denken und handeln“, ergänzt Manfred Ungethüm, Vorsitzender von BW Alstedde.

Möglichst viele Kinder in den Fußballsport integrieren

Im Jugendbereich wird es in der nächsten Spielzeit in mehreren Altersklassen für einige Teams erstmals eine Jugendspielgemeinschaft (JSG) beider Vereine geben. „Ziel ist es, möglichst viele Kinder in den Fußballsport zu integrieren und die vorhandenen Spiel- und Trainingsmöglichkeiten von Alstedde und Wethmar optimal zu nutzen, denn der Andrang ist am Heikenberg und auch bei uns in der TWW-Aurubis-Arena am Cappenberger See ungebrochen groß. Mit der Zusammenarbeit wollen wir die Türen bei BW Alstedde und in Wethmar weiterhin für jedes Kind offen halten“, erklärt Sascha Dupke, Jugendleiter in Wethmar. Um den gemeinsamen Weg festzulegen, haben beide Vereinsspitzen mehrfach zusammengesessen. „Wir haben uns die Zahlen angeschaut, in welchen Bereichen eine JSG gleich zum Auftakt Sinn macht und starten jetzt zur nächsten Saison. In den nächsten Jahren wollen wir die Kooperation dann dort umsetzen, wo es für beide Vereine zielführend ist“, sagt Dupkes Alstedder Pendant Michael Otto. Trainieren und spielen werden die JSG-Teams auf beiden Sportanlagen, darüber hinaus sollen bei Bedarf auch einige der TWW- und BWA-Teams auf dem Platz des jeweils anderen Klubs ihre Einheiten durchführen.

„Damit holen wir aus den begrenzten Platzkapazitäten das Maximum heraus, werden so extrem flexibel und wollen für möglichst alle Mannschaften eine Verbesserung des Ist-Zustandes erreichen“, sagt Alsteddes Sportlicher Leiter Benedikt Kuhne. „Weil damit vor allem die Trainingsmöglichkeiten von einem optimalen Zustand aber weiter sehr weit entfernt sind, ist dies nur der erste Schritt“, ergänzt Andreas Hermes, bei der Westfalia für das Sportliche verantwortlich.

Auf dem maroden Naturrasenplatz des Altlüner Schulzentrums ein neuer Kunstrasenplatz mit LED-Trainingsbeleuchtung entstehen

So soll auf dem maroden Naturrasenplatz des Altlüner Schulzentrums ein neuer Kunstrasenplatz mit LED-Trainingsbeleuchtung entstehen, von dem nicht nur Alstedde und Wethmar, sondern massiv auch das Gymnasium und die Realschule profitieren sollen. „Deshalb wird die Anlage neben dem Fußball insbesondere auch die Möglichkeiten bieten, auf einer Tartanbahn Sprintstrecken sowie auf entsprechenden Anlagen die Wurf- und Sprungdisziplinen auszuüben“, sagt Stephan Polplatz. „Die beiden Schulen sitzen mit im Boot und unterstützen das Projekt voll. Auch hier haben wir Gespräche geführt. Schließlich kann es nicht sein, dass ein Schulzentrum einer Größenordnung mit rund 2000 Schülern über keine vernünftige Außen-Sportstätte verfügt“, so Manfred Ungethüm.

Dass die Lüner Stadtkasse ziemlich leer ist und sich die Kommune in der Haushaltsicherung befindet, wissen natürlich auch Alstedde und Wethmar. „Wir haben eine Planung für die neue Anlage mit einem renommierten Architekturbüro auf den Weg gebracht und Wege zur Finanzierung entwickelt, die es der Stadt ermöglichen, dieses Projekt auch in der jetzigen Lage umzusetzen“, sagt Ungethüm, der verrät: „Natürlich haben wir auch mit den wichtigen politischen Vertretern gesprochen und bekommen von dieser Seite viel Unterstützung für unseren neuen und gemeinsamen Weg.“

Westfalia-Vorsitzender Polplatz erinnert an die Worte, die Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns zum 75-jährigen Bestehen der Grün-Weißen bei der Jubiläumsfeier im Sommer 2023 am Cappenberger See an die vielen Gäste gerichtet hatte. „Da hieß es klipp und klar, dass die Vereine Synergien schaffen müssen, um bei der schwierigen Haushaltslage weitere Unterstützung der Stadt zu erhalten. Diesen Weg schlagen wir jetzt ein und erwarten dabei natürlich, dass sich die Stadtspitze dieser Worte besinnt.“

Um für die Übergangszeit, bis der neue Kunstrasen liegt, schon eine weitere Status-quo-Verbesserung herbeizuführen, wollen beide Vereine den Naturrasen am Schulzentrum mit fachlicher Expertise so weit ertüchtigen, um die Anlage zumindest im Sommerhalbjahr zu Trainingszwecken nutzen zu können. „Angebote dazu haben wir eingeholt und können die Sache in Abstimmung mit der Verwaltung zeitnah angehen“, sagt Polplatz. Kollege Ungethüm ergänzt abschließend: „Hier können wir uns vorstellen, einen finanziellen Beitrag zu leisten und ggf. in Vorleistung zu gehen. Dies alles machen wir, um unseren Mitgliedern bestmögliche Bedingungen zu bieten.“

Bildzeile: Mit der Kooperation soll laut Westfalia-Vorsitzenden Stephan Polplatz der Breitensport stärker, perspektivisch aber auch der leistungsorientierte Bereich gefördert werden.