Keine Chefs am Spielfeldrand: der eine gesperrt – der andere Stadionsprecher in Bochum




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – SC Obersprockhövel (Sonntag, 27. April, 15 Uhr, Montanhydraulik-Stadion, Jahnstraße 7, Holzwickede). Ein Spiel Sperre bekam Cheftrainer Kurtulus Öztürk für sein „Gespräch“ mit Schiedsrichter Mathias Gerlach nach dem 0:1 in Meinerzhagen. Der Winterberger Unparteiische hatte vor zwei Wochen die Diskussion direkt nach Abpfiff mit „Rot“ geahndet (sku berichtete). „Kutte“ Öztürk wird nun am Sonntag auf der schmucken Tribüne des Montanhydraulik-Stadions Platz nehmen und im Match gegen den SC Obersprockhövel seinem Co-Trainer Stefan Wustlich den Trainerstuhl überlassen. Wustlich hat wenig zu verlieren: Der HSC wird in jedem Fall Fünfter bleiben, könnte aber mit einem Sieg punktemäßig näher an die Top Drei rücken.

Obersprockhövel schießt sich in der Osterpause mit 3 : 0 gegen Bezirksliga 10-Tabellenführer FC Altenbochum warm

Es wird ein Spiel der Verlierer des letzten Spieltages sein. Vor der Osterpause kassierte der Holzwickeder SC mit 0:1 beim RSV Meinerzhagen die siebte Saisonniederlage. Die Grün-Schwarzen aus Obersprockhövel zogen mit 1:4 den Kürzeren. Im Hinspiel hatten sich beide Mannschaften mit einer Punkteteilung (2:2) begnügt. Was zeigt, dass sich beide Teams gerne offensiv betätigen. In den bisherigen fünf Duelle fielen 25 Tore (!) – also im Schnitt fünf pro Match. Dreimal siegte der HSC. Es gab ein Remis und einen Sieg für den SCO. Das letzte Heimspiel des HSC im August 2023 endete mit einem 4:3-Erfolg der Holzwickeder. Das Toreschießen jedenfalls hat der Gast aus dem Bergischen Land in der spielfreien Zeit jedenfalls nicht verlernt. Gegen den Tabellenführer der Bezirksliga 10 gab es nach späten Toren von Patrick Adam Dytko (2) und Julius Phil Rabes, eigentlich in der „Zweiten“ beheimatet, ein 3:0.

HSC noch vier Punkte vor Obersprockhövel

Vier Punkte Vorsprung hat der HSC im Duell des Fünften gegen den Siebten. Der HSC kommt im bisherigen Saisonverlauf auf zwölf Siege, fünf Remis und sieben Niederlagen. Elf Siege und vier Remis stehen neun Pleiten in der Bilanz der SC Obersprockhövel gegenüber. Für den HSC bedeutet die bisherige Punkteausbeute sechs Zähler Rückstand auf den Tabellenzweiten SpVgg Horsthausen und elf auf den souveränen Spitzenreiter und fast sicheren Oberliga-Aufsteiger TSG Sprockhövel.

SCO-Coach Michael Wurst im Zwiespalt

Zum zweiten Mal in dieser Spielzeit würde SCO-Cheftrainer Michael Wurst, seit März in dieser Position, ins Montanhydraulik-Stadion kommen. Vor einigen Monaten war er mit Sodingen in Holzwickede, verlor – und beschwerte sich anschließend in den Medien über das „unfaire Verhalten einiger HSC-Fans“. Sei es drum, ist vergessen. Aber Wurst ist wohl am Sonntag verhindert, denn parallel spielt auch der VfL Bochum gegen Union Berlin – und da ist er als Stadionsprecher gefragt.

Besuch lohnt sich in jedem Fall

Es könnte ein spannendes und torreiches Match am Sonntag bei angesagten guten äußeren Bedingungen geben. Ein Besuch der zweitbesten Heimmannschaft der Liga (HSC) gegen die sechstbeste Auswärtsmannschaft (Obersprockhövel) könnte sich lohnen.

Schiri erstmals im Montanhydraulik-Stadion – den HSC hat er bereits gepfiffen 

Kevin Oschinski heißt der Unparteiische, der die Begegnung am Sonntagleitet. Der Industriekaufmann ist seit 2018 Schiedsrichter. Sein Lieblings-Referee in der Bundesliga iat Sven Jablonski. Oschinski spielte selber Fußball beim SC Verl II und pfeift auch für diesen Verein. Zwar war er noch nie als Schiri im Montanhydraulik-Stadion aktiv, doch ein Match des HSC hat er bereits geleitet: im April 2024 beim Remis beim heutigen Oberligisten Wiemelhausen.

Personalien

Ex-HSC-Stürmer Andreas Spais, lange verletzt und seit Monaten nicht mehr beim HSC unter Vertrag, ist wieder fit und hat einen neuen Verein. Er wechselt in die Kreisliga A Dortmund zum ambitionierten Verein Westfalia Dortmund. Die schafften es, von der C-Liga in die A-Liga durchzuspazieren. In diesem Jahr wird es aber mit dem erhofften Bezirksligaaufstieg schwer.
Der Ex-Holzwickeder Lennard Kleine wird nach Ende der Saison nicht mehr der Oberligamannschaft von Westfalia Rhynern, deren Kapitän er war, spielen. Er wird seine Karriere dort beenden – eventuell noch in der Reserve spielen.
Ebenfalls aufhören wird sein Bruder Jan Kleine. Einen neuen Verein hat auch der nach dem 0:6 gegen Holzwickede zurückgetretene nun Ex-Herne-Trainer Christian Knappmann. Er coacht in der neuen Spielzeit den SV Sodingen.

Bildzeile: Seydi Keskin (li.) scheitert hier beim 2:2  im Hinspiel in Obersprockhövel am gegnerischen Torhüter. Am Sonntag soll es im Rückspiel erneut gut laufen.