HSC: Platz drei am Ende – beste Heimmannschaft – ein zufriedener „Kutte“ Öztürk




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – FC Brünninghausen 4:1 (2:1). Platz drei im Endklassement, heimstärkstes Team und zum Abschluss ein überzeugendes, aber viel zu niedriges 4:1 gegen einen erschreckend harmlosen Gast aus Dortmund. So lautet die Bilanz des Holzwickeder SC nach dem 30. und letzten Spieltag. In der abschließenden Pressekonferenz, an der FCB-Trainer Mounir Bazzani nicht mehr teilnahm, schwärmte HSC-Chefcoach Kurtulus Öztürk von der „richtig guten Entwicklung seines Teams besonders in der starken Rückserie“ und freute sich „riesig darauf, die überaus positive Entwicklung in der kommenden Saison 25/26 fortzusetzen“. Träumen ist in der Emscherquellgemeinde also erlaubt.

Mit Abstand bestes Heimteam und mit „Festung Montanhydraulik-Stadion – auswärts als Siebter schwächer

Den HSC zeichnete in der Saison 24/25 die Heimstärke aus. Elf Siege, drei Remis und nur eine Niederlage (gegen Aufsteiger Sprockhövel) bei 41 : 10 Toren zeugen von der „Festung Montanhydraulik-Stadion“. Gearbeitet werden muss allerdings an den Auswärts-Auftitten, wie Kurtulus Öztürk auch in der Abschluss-Pressekonferenz zugab. 19 Zähler (fünf Siege, vier Remis, sechs Pleiten) und 28 : 20 Tore sind eine Bilanz, die zu Verbesserungen einlädt.

Kurz durfte der FCB an der Sensation schnuppern

Ein paar Minuten durften die durch Spielerstreiks und -abgänge und folgerichtig heftigen Niederlagen gebeutelten Gäste an der Sensation im Montanhydraulik-Stadion schnuppern. Denn die durch Ehrungen, Verabschiedungen vor dem Spiel und der wohl defensivsten Viererkette aller Zeiten, da man vielen Abgängen noch einen Auftritt gegönnt hatte, nicht ganz bei der Sache wirkenden Holzwickeder mussten ein frühes 0 : 1 schlucken. Dabei kam auch so einiges an Pech für den HSC dazu. Philipp Gödde knickte unglücklich um und musste ganz früh den Rasen verlassen (11.). Ersetzt wurde er durch Seydi Keskin, was sich später im Nachhinein als „Glück im Unglück“ erweisen sollte. Die folgende leichte Unordnung nutzte der FCB erst einmal zu einem blitzsauberen Angriff und einem Traumtor durch Ilyas Khattari (12.) unhaltbar in den „Knick“.

501 Minuten ohne Gegentor endeten durch Khattari-Treffer – Orlando Stockhecke bleibt bei 489 ohne Gegentor

Damit endete die Rekordzahl ohne Gegentor für den HSC nach insgesamt 501 Minuten (!). Einsamer Ligarekord – ein Wert fast für die Ewigkeit. Felix Hacker, der von Beginn an im Tor stand, hatte keine Chance. Es gab, trotz des Gegentores, zwei Rekorde zu feiern: Zum einen 489 Minuten ohne Gegentor mit Ersatzkeeper Orlando Stockhecke in der „Kiste“ und für den HSC 501 Minuten in Gänze.

Bildzeile: Nach seiner Einwechslung für Philipp Gödde bereits in der 11. Minute zeigte Seydi Keskin ein überragendes Spiel. Er erzielte beim 4:1 gegen Brünninghausen drei Tore.

Dann kam „Doppelpacker“ Seydi Keskin – und Keeper Leon Broda schied mit Gesichtsverletzung aus

Der HSC schüttelte sich, musste sich neu strukturieren. Was gelang, denn Brünninghausen wurde fortan zurückgedrängt. Seydi Keskin, für Philipp Gödde ins Spiel gekommen, avancierte zum Spielverderber für eine Sensation, die beim Tippspiel vor dem Spiel niemand auf der Rechnung gehabt hatte und die eher im Bereich 6:0 bis 8:1 tendierte. Seydi Keskin wirbelte im die Abwehr des FCB durcheinander und stellte mit zwei Toren in der 31. und 39 Minute auf 2 : 1 und drehte das Spiel damit komplett. Der gute Schiri Lucas Kampf vom FC Hövelriege hätte zur Pause auch abpfeifen können, denn die Dortmunder Gäste würden nicht mehr zurück ins Spiel kommen. Vor allem, da Torhüter Leon Broda sich bei den Gegentoren im Gesicht verletzt hatte und zur Pause ausgewechselt werden musste.

Seydi Keskin wurde vom „Doppelpacker“ zum „Dreifachpacker“ – Tim Kortenbusch verballert Elfer     

Die zweite Hälfte war dann das, was man mit Sommer-Kick treffend bezeichnet. Die Dortmunder waren am Ende mit ihrem Latein. Die Holzwickeder schossen zwar noch das 3:1 in der 51. Minute erneut durch Seydi Keskin und dann das 4 : 1 durch Maurice Majewski (61.), verballerten allerdings beste Chancen. Tim Kortenbusch verschoss einen Elfmeter (71.). Es hätte ein Abschiedsgeschenk für den nach Kirchhörde wechselnden Stürmer sein können, denn Maurice Majewski hatte ihm die Ausführung überlassen. So blieb es am Ende beim 4 : 1 und einem Sieger im Tippspiel, Maik Wege, der als einziger so getippt hatte und sich damit gegen alle Tor-Optimisten durchgesetzt hatte.

Trainerstimme
Kurtulus Öztürk (HSC): Ein letztes Spiel ist immer schwierig. Wir haben mit der wohl defensivsten Viererkette gespielt – geschuldet der Aufstellung mit vielen Abgängen und Akteuren, die wir aufgrund von Sperren oder Verletzungen nicht bringen konnten. Ich möchte auch gar nicht so viel über das Brünninghausen-Spiel reden, sondern viel mehr über die Saison. Es war am Anfang eher holprig mit einem neuen Trainer, neuen Spielern und einem anderen Training. Es hat dann aber eine richtig gute Entwicklung genommen, die besonders in der Rückrunde außerordentlich gut und positiv war. Ich freue mich riesig darauf, diese Entwicklung der Mannschaft weiter zu begleiten. Ich danke allen Spielern, dem Vorstand und auch den Fans. Gerade die Fans haben uns durch ihre Unterstützung gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Jetzt geht es erst mal in die verdiente Pause.

HSC: Felix Hacker, Til Busemann, Amin Azzofri (46. Kerem Keskin), Ojiodu-Ambrose Wesley Uche David, Philipp Gödde (11. Seydi Keskin), Efe Kadir Bozaci, Muhammed Doganalp Cakir (64. Maximilian Wolff), Maurice Majewski, Tim Kortenbusch (77. Michael Kuhfeld), Dean Müsse, Damjan Ilic (68. Nick Adamski).
FC Brünninghausen: Leon Borda (46. Tom Alter), Tomislav Ivancic, Joel Yaw Stiller, Ilyas Khattar (75. Oktay Ipek), Patrick Trawinski (73. Badr Boukhat), Koray Dag, Melih-Akay Celik, Marcel Valentin Dujic (64. Felix Boldin), Ousman Diallo, Marcel Pietryga, Sipan Uzun (64. Finlay Sube).
Tore: 0:1 Khattari (12.), 1:1 S. Keskin (31.), 2:1 S. Keskin (39.), 3:1 S. Keskin (51.), 4:1 Majewski (61.).
Besondere Vorkommnisse: Tim Kortenbusch verschießt Foulelfmeter (71.).
Zuschauer: 134.
Schiedsrichter: Lucas Kamp (FC Hövelriege)

Am 26. Juni Trainingsauftakt – bereits am 5. Juli Testspiel beim Oberligisten SV Lippstadt – dann Hecker-Cup

Eine große Abschlussparty oder eine Mannschaftsfahrt wird es beim HSC nicht geben. Zwar saß man noch lange nach dem Spiel gegen Brünninghausen im Abpfiff am und amim Ballhaus zusammen, doch dann trennten sich auch die Wege. Trainingsauftakt ist am Donnerstag, 26. Juni. Am Samstag, 5. Juli, findet bereits das erste Testspiel beim Oberligisten SV Lippstadt satt. Das Match war in der Wintervorbereitung aufgrund der Witterungsverhältnisse ausgefallen. Die Teilnahme am Hecker-Cup des ASC 09 Dortmund gegen Westfalia Dortmund (Kreisliga) am Samstag, 12. Juli um 19 Uhr und gegen den Königsborner SV (Landesliga)ging am Samstag, 19. Juli, 19 Uhr, stehen dann an. Geplant ist auch ein Testspiel gegen den Oberligisten Victoria Clarholz, Heimatverein vom Kapitän des FC Heidenheim, Patrick Mainka.  Den endgültigen Trainings- und Spielplan in der Sommerpause legt der HSC in Kürze vor.

HSC wird Antrag auf Eingruppierung in die Westfalenliga 2 stellen – wer sind die „Neuen“ und wer ist „weg vom Fenster“?

Der Holzwickeder SC möchte auch in der kommenden Spielzeit in der Westfalenliga 2 antreten. Mit drei Teams wird es kein Wiedersehen 25/26 geben: den Absteigern Lüner SV, SV Sodingen und Hohenlimburg. Vermutlich eingruppiert werden Oberliga-Absteiger Concordia Wiemelhausen (allerdings ohne die entlassenen beziehungsweise zurückgetretenen Benjamin Hartlieb (Sportlicher Leiter) und Trainer Hamza El Hamdi, der TuS Hordel, Hagen 1911 und möglicherweise ein Teilnehmer aus der Landesliga-Aufstiegsrunde.

Bildzeile: Niemals geht man so ganz: Der HSC verabschiedete vor dem Match gegen Brünninghausen Spieler, die ihr Glück bei anderen Vereinen suchen. Maurice Majewski wurde für 100 Spiele im HSC-Dress geehrt. Die Auszeichnungen nahm der HSC-Vorstand vor.

Verabschiedungen und Ehrungen beim Holzwickeder SC

Vor dem Spiel verabschiedete der HSC Spieler, die den Verein verlassen und einen Akteur, der stets durch Einsatz besticht und gegen Victoria Disteln am letzten Wochenende sein 100. Spiel im HSC-Dress absolvierte. Verabschiedet wurden Muhammed Doganalp Cakir (geht zu Eintracht Heessen), Moritz Keil (geht zum SV Westrich), Tim Kortenbusch (geht zum Kirchhörder SC), Damjan Ilic (geht zum BSV Schüren) und, ganz kurzfristig, Amin Azzofri (Brünninghausen) sowie Torwarttrainer Timo Bieniak (neuer Torwarttrainer beim Oberligisten SpVg Erkenschwick). Eine besondere Ehrung wurde Maurice Majewski zuteil. Er erhielt eine Auszeichnung für 100 Spiele im HSC-Dress.

Bildzeile: Efe Kadir Bozaci (re.)war gegen Brünninghausen erneut sehr engagiert – doch ihm fehlt einfach ein Tor.