HSC mischt im Titelrennen weiter mit: „Mister Neheim“ Andreas Spais sichert knappsten aller Siege




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – SC Neheim 1:0 (0:0). 64 Minuten war von HSC-Stürmer Andreas Spais herzlich wenig zu sehen. Doch dann schlug der Goalgetter gegen seinen Lieblingsgegner in Sachen erfolgreichem Toreschießen, den SC Neheim, gnadenlos zu. Connor McLeod schnappte sich das Leder, sah Andreas Spais, der mit einem herrlichen Heber den viel zu weit vor seinem Tor postierten Neheimer Keeper Claudio Osterhoff überlistete (65.). „So ist das halt. Wenn Du oben stehst, gewinnst Du solche Spiele. Wenn Du unten stehst, verlierst Du“, philosophierte der scheidende SC-Trainer Alexander Bruchhage auf der anschließenden Pressekonferenz.

Vor 17 Jahren hatte Bruchhage gemeinsam mit HSC-Coach Benjamin Hartlieb gemeinsam die Trainerlizenz erworben. Zwölf Jahre war er Coach der Sauerländer. Nun wird sich der sympathische Übungsleiter künftig mehr um ein neugeborenes Enkelkind und den nächsten „Neuzugang“, den Haushund, kümmern können. In sechs Spielen hat er nun Zeit, den sechs-Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz wettzumachen. Der HSC als neuer Tabellenzweiter muss drei Punkte auf Spitzenreiter Concordia Wiemelhausen aufholen. Überhaupt wurde aufgrund der Resultate aus dem Fünf- ein Vierkampf. Wiemelhausen (4:3 in Soest), Holzwickede, Wacker Obercastrop (1:1 gegen Iserlohn) und Soest haben allerbeste Karten. Der Lüner SV (0:1 gegen Lennestadt) dürfte sich aus dem Titelrennen verabschiedet haben. Vor allem, da nach dem aktuellen Tabellenständen in der Dritten Liga sowie der Regional- und Oberliga wahrscheinlich keine Relegation der Tabellenzweiten geben wird.

Bildzeile: Dylan “Düse” Pires wird in dieser Szene vom HSC Neuzugang für die Spielzeit 24/25, Tom Wonneberger, gestoppt.

Doch zum höhepunktarmen Spiel am Sonntag in Holzwickede. Nur drei Szenen waren in einem wenig unterhaltsamen Match wirklich erwähnenswert. Eduardo Hiller verpasste aus kurzer Distanz eine Top-Chance (12.). Maurice Majewski zog zentral aus der Distanz ab – Neheim-Torhüter Claudio Osterhoff parierte mit einer tollen Flugeinlage prächtig. Die dickste Chance des wohl gesamten Spiels hatte der Sportfreund auf der Gegenseite, Noah Tolle. Wie er es schaffte, einen Pass von Patrick Nettesheimer komplett freistehend sprichwörtlich vorbeihoppeln zu lassen und nicht einmal zum Abschluss zu kommen, hatte schon Slapstick-Qualität (37.). Das war Riesenglück für einen HSC, der nach guter Anfangsphase hin zur Halbzeit immer mehr den Faden verloren hatte.

Ein „Schmankerl“ für Fußballfreunde wurde es auch in den zweiten 45 Minuten nicht. Noah Tolle versuchte mit einem Schuss, seine ausgelassene Riesenchance vergessen zu lassen, scheiterte aber am erneut sehr guten und aufmerksamen HSC-Keeper Felix Hacker. Dann fiel das bereits erwähnte 1:0 für den HSC in der 65. Minute – und den Holzwickedern ganz viel Last von den Schultern. Anschließend passierte nur noch wenig Erwähnenswertes.

Ein Wort zum HSC-Neuzugang für die kommende Spielzeit, Tom Wonneberger. Für das 24-jährige Stürmertalent begann der Auftritt in seiner neuen Wirkungsstätte nicht gerade ideal. Beim Aufwärmen innerhalb seines Neheimer Teams holte sich die „Nummer 24“ gleich mal eine blutige Nase und musste kurz vor dem Auflaufen noch mal in die Kabine. Im Spiel selber blieb er unauffällig, hatte keine Torchance und sparte sich wohl seine offensiven Situationen für seinen neuen Arbeitgeber HSC auf.

Dranbleiben: sku informiert über mögliche Spielverlegung am kommenden Wochenende in Sodingen

Das nächste Meisterschaftsspiel bestreitet der HSC nach Spielplan am kommenden Sonntag, 21. April, um 15 Uhr beim SV Sodingen. Beide Mannschaften besprechen aktuell eine Vorverlegung auf Samstag, 20. April: Der Grund: Viele Spieler und Fans möchten gerne das Spiel des neuen Deutschen Meisters, Bayer Leverkusen, am Sonntag bei Borussia Dortmund in aller Ruhe besuchen. Eine Entscheidung fällt in Kürze.

Borussia Dortmund am 8. Juli in Holzwickede

Wie von sku bereits berichtet, wird Bundesligist Borussia Dortmund das erste Testspiel der neuen Spielzeit 24/25 am Montag, 8. Juli, im Holzwickeder Montanhydraulik-Stadion stattfinden. Der BVB trifft auf eine vom Dortmunder Energieversorgers DEW21 zusammengestellte Auswahl im Rahmen der Aktion „Traumspiel“. Der HSC bestätigte am Sonntag entsprechende Vorab-Berichte von sku. In Kürze wird über Anstoßzeiten und Vorverkauf informiert.

Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Wir haben heute sicherlich nicht unser bestes Spiel angeboten. Nach einer guten Anfangsphase haben wir den Faden verloren. Normalerweise hebe ich einzelne Spieler nicht hervor. Das möchte ich heute ändern. Damjan Ilic hat sich heute ein Extra-Lob verdient. Auch Tim Kortenbusch hat nach seiner Einwechslung heute sehr gut gearbeitet.
Alexander Bruchhage (Neheim): Wenn Du oben stehst, gewinnst Du solche Spiele, Stehst Du unten, verlierst Du sie. Wir haben heute einen Fehler gemacht. Der wurde bestraft und wir haben das Spiel verloren. Ich kann meiner Mannschaft über die gesamten 90 Minuten gesehen keinen Vorwurf machen. Wir werden alles versuchen, in den letzten sechs Spielen auf einen Nichtabstiegsplatz zu kommen.

HSC: Felix Hacker, Moritz Müller, Til Busemann, Andreas Spais (74. Tim Kortenbusch), Philipp Gödde, Serhat Uzun (82. Joao Felipe da Silva Macedo) , Eduardo Hiller (65. Dylan Pires), Maurice Majewski (90.+1 Maximilian Wolff), Dean Müsse, Damjan Ilic, Connor McLeod (87. Muhammed Cakir).
Neheim: Claudio Osterhoff, Lukas Wulf (78. Lukas Hülsmann), Noah Tolle (82. Merlin Zweimann), Jonas Janetzki, Felix Fleck, Finn Schubert, Patrick Nettesheim, Alwin Weber (46. Johannes Thiemann), Jan Apolinarski, Julian Kellermann, Tom Wonneberger.
Tore: 1:0 Spais (65.)
Zuschauer: 234
Schiedsrichter: Lucas Kamp (FC Hövelriege).

Bildzeile: “Männer, nehmt den Kopf hoch”, forderte HSC-Kapitän Moritz Müller lautstark beim Halbzeitpfiff. Er ging dann, wie hier im Zweikampf, mitgutem Vorbild voran. Im Hintergrund Andreas Spais, der später das Siegtor erzielen sollte.