HSC gleich da, wo es endete: Platz drei und starken Gegner mit 4:1 geschockt




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – SpVg Hagen 4:1 (1:0). Ein starkes Ausrufezeichen hat der HSC gesetzt. Gleich im Auftaktspiel gegen den ambitionierten Aufsteiger SpVg Hagen 1911 setzten sich die von vielen Trainern der Westfalenliga 2 favorisierte Öztürk-Truppe mit 4:1 aufgrund einer ganz starken Schlussviertelstunde gegen den Aufsteiger durch. Damit ordnete sich die Öztürk-Elf gleich zu Beginn auf dem dritten Platz hinter Aufsteiger DJK TuS Hordel und dem SC Obersprockhövel ein – dem letztjährigen Tabellenplatz des HSC am Ende der 30 Spieltage.

Hagen nahm Aufstiegs-Euphorie mit

Die Schwarz-Weißen aus Hagen nahmen die Euphorie aus der Aufstiegssaison mit und setzten das erste Ausrufezeichen: Gianluca Banno zwang HSC-Keeper Felix Hacker zu einer Parade (7.). In der 13. Minute meldeten sich Torjäger Maurice Modrzik und der ganze HSC mit einem Pfostentreffer ins Spiel an. Das Spiel blieb zunächst ausgeglichen. Eine Flanke von Lokman Erdogan lenkte Jan Nielinger hauchzart am Pfosten vorbei (37.). In der 43. Minute fiel das 1:0 für den Favoriten dann doch. In einer insgesamt fairen Partie mit nur einer gelben Karte (gegen Hagen) war es Max-Frederik Endt-Knauer, der Maurice Majewski in der 43. Minute im Strafraum zu Fall brachte. Lokman Erdogan verwandelte den Elfmeter humorlos zum 1:0. In der zweiminütigen Nachspielzeit wurde dann der durchgebrochene Leo Mayka von den Beinen geholt – auch hier wäre ein Elfer fällig gewesen, doch die Pfeife von Björn Stempel (TuS Hattingen) blieb unerklärlich stumm. Eine mehr als diskutable Entscheidung, doch wollte der Unparteiische offenbar keinen Elfer in wenigen Minuten und damit die Vorentscheidung. 1:0 zur Pause: eine insgesamt verdiente HSC-Führung, wenn auch der Aufsteiger ordentlich mitmischte.

Zwischenzeitlicher Schock durch Jacoby zum 1:1 – dann war Jan Nielinger mit dem Kopf da

In der zweiten Halbzeit sorgte dann nach ausgeglichenen ersten 15 Minuten Jan-Niklas Jacoby für einen HSC-Schockmoment: Einen der ganz wenigen ordentlichen Angriffen über die linke Seite netzte er zum Ausgleich ein (61.). Fortan war es ein ausgeglichenes Spiel. Hagens Coach Leonard Gashi setzte auf Auswechslungen – doch der Mut zahlte sich nicht aus. „Wir wussten, dass der HSC bei Standards bärenstark ist. Mit dem 1:2 gegen uns sind wir dann bestraft worden“, sagte Hagens Coach Gashi nach Abpfiff bei der Pressekonferenz. Maurice Modrzik erzwang eine Ecke. Hier war dann Jan Nielinger mit dem Kopf zur Stelle (77.). Es war die Vorentscheidung, denn die 11er aus Hagen hatten einen echten Wirkungstreffer hinnehmen müssen und bekamen dann noch von Maurice Modrzik (90.+1) und Efe Kadir Bozaci (90.+3) noch das hohe 4:1 „aufgedrückt“. Vielleicht war der Sieg das eine oder andere Törchen zu hoch – doch es war Lehrgeld, das der insgesamt nicht schlechte Neuling an diesem Tag zahlen musste.

Bildzeile: In dieser Szene erzielt Jan Nielinger mit dem Kopf nach einer Ecke das 2:1 für den HSC gegen Hagen. Endstand: 4:1 für den HSC gegen Hagen.

Sorgen um Lokman Erdogan

In der 81. Minute musste der Elfmeter-Torschütze zum 1:0, Lokman Erdogan, gegen Nazaril Kovalenko ausgewechselt werden. „Wir müssen mal schauen, um welche Verletzung es sich genau handelt. Ein weiterer Ausfall wäre wirklich schlecht. Hoffen wir das Beste“, so HSC-Cheftrainer „Kutte“ Öztürk.

Nächsten Sonntag ins „rasierte“ Stadion Schloss Strünkede 

Am kommenden Sonntag, 17. August, geht es nun zum alten Rivalen Westfalia Herne (15.30 Uhr). Die Revierstädter unterlagen trotz Führung beim Liga-Mitfavoriten SpVg Horsthausen mit 1:3. In der letzten Spielzeit gab es dort ein 6:0 und dem sofortigen Rücktritt nach Abpfiff von Trainer Christian Knappmann. Weder den hohen Sieg noch einen Trainerrücktritt wird es dieses Jahr geben – es wird ein knappes und enges Spiel werden. Daher ruft der HSC zu einem Besuch an altehrwürdiger Stätte (Schloss Strünkede), die inzwischen ohne abgerissene Haupttribüne auskommen muss und entsprechend „rasiert“ ist, auf.

Trainerstimmen
Kurtulus Öztürk (HSC): Es war ein hartes Stück Arbeit am heutigen Tag. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit dem Platz nicht einverstanden war. Viel zu hoch. Vielleicht war der Erfolg heute auch ein oder zwei Tore zu hoch. Wir hätten uns auch nicht beschweren können, wenn Hagen ein Remis mitgenommen hätte. Nein, wir müssen hart weiterarbeiten.
Leonard Gashi (Hagen 1911)): Der Sieg heute für den HSC ist zu hoch ausgefallen. Das 1:1 nach rund einer Stunde für uns war nicht unverdient. Wir wussten um die Stärke des HSC bei Standards. Dass dann aus einer solchen das 2:1 gegen uns fällt, war nicht gut. Schade – doch wir werden weitermachen und aus den Fehlern lernen.

HSC: Felix Hacker, Michael Vrljic, Til Busemann, Leo Mayka (65. Efe Kadir Bozaci), Lokman Erdogan (81. Nazaril Kovalenko), Jan Nielinger, Kerem Keskin (65. Wesley Mambrose), Seydi Keskin (62. Tom Wonneberger), Maurice Majewski (90.+2 Maximilian Wolff), Dean Müsse, Maurice Modrzik.
SpVg Hagen 1911: Tim Helmdach, Jan Niklas Jacoby (77. Tim Bodenröder), Mert Muzak, Lucas Schneider (77. Joshua-Troy Klöckner). Mats-Frederik End Knauer, Joelle Cavit Tomczak, Simon Warkotsch, Kevin Leitfels (49. Fabio Hengesbach), Daris Smajic, Gianluca Banno, Cagatay Demirtas (74. Rodi Mohammad).
Tore: 1:0 Erdogan (43.) Strafstoß, 1:1 Jacoby (61.), 2:1 Nielinger (77.), 3:1 Modrzik (90.+1), 4:1 Bozaci (90.+3).
Zuschauer: 182.
Schiedsrichter: Björn Stempel (TuS Hattingen).

Bildzeile: Michael Vrljic war beim 4:1 gegen Hagen ein echter Aktivposten im HSC-Team.