HSC: Acht Mal in Folge unbesiegt und Tabellenführung verteidigt – 0:0 gegen Iserlohn aber glücklich




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – FC Iserlohn 0:0. Süße Schokolade gab’s für die Einlaufkinder. Die beiden Teams boten auf dem huckligen Rasenplatz bestenfalls deftige Hausmannskost. Und für die exakt 226 Zuschauer war über 90 Minuten Fastenzeit pur angesagt. Es passierte wenig während der 90 Minuten im Montanhydraulik-Stadion. Am Ende musste der Gastgeber HSC mit dem torlosen Remis noch glücklich sein, denn die wenigen ganz klaren Chancen hatten die Gäste aus dem Sauerland.

Erste Halbzeit bietet viel Langeweile – Joao Filipe da Silva Macedo weckt das Publikum in der 28. Minute

Die erste Hälfte versank mit jeder Minute mehr in Richtung Langeweile. Ein Erbarmen hatte einzig Pjer Radojcic mit einem schönen Sololauf über die rechte Seite und einem schönen Pass in die Mitte auf Joao Filipe da Silva Macedo. Doch der schoss um wenige Zentimeter vorbei (28.). Das war’s schon mit den ersten, höchst ereignislosen 45 Minuten.

Holzwickede gerät in Negativstrudel – der „Weltraumflug“ des Balles, der zur besten HSC-Chance wird

Zielstrebigkeit und Entschlossenheit fehlten dem HSC auch in der zweiten Hälfte. Es wurde sogar noch schlimmer: Mit fortschreitender Spieldauer geriet das Hartlieb-Team in einen wahren Negativstrudel. Da wurde gegen einen gewiss nicht übermächtigen FC Iserlohn, der im Jahr 2024 noch ohne Sieg ist und war, am Ende nur noch mit Mann und Maus verteidigt. Angriffe nach vorne gab es trotz Einwechslungen von Dylan Pires und Andreas Spais in hömopathischen Dosen. Eine davon war allerdings durch die Kombination von Slapstick und beinahe doch Torerfolg sehenswert. Dylan Pires war es, der in der 64. Minute im Strafraum angespielt wurde und den Ball komplett „versemmelte“. Es entstand eine Flugkurve, die das Leder in den Holzwickeder Luftraum beförderte und eigentlich ein Fall für den Flughafentower war. Als dann die (nicht schneebedeckte) Kugel wieder in die Strafraumatmosphäre eintauchte, wäre sie fast über FCI-Keeper Dreesen ins Tor eingeschlagen. Doch der erfahrene Torhüter lenkte den „Weltraumschrott“ noch irgendwie über die Latte. Das war sie – die einzige und größte HSC-Chance in der zweiten Halbzeit.

Iserlohn als „Lattentester“ – Felix Hacker hält 0:0 fest

Und was war mit dem FC Iserlohn? Trainer Maximilian Borchmann hatte in der Pause einige personelle und systemische Änderungen vorgenommen. Damit gelang es, den immer mehr schwächelnden HSC nicht mehr in gefährliche Zonen eindringen zu lassen. Zweimal wurde es richtig gefährlich. Julian Hunecke prüfte die Latten-Beschaffenheit des HSC-Tores (52.). In der 74. Minute zog Ahmed Azirar ab und zwang HSC-.Keeper Felix Hacker zu einer großartigen Parade. Das war’s – und damit hatte das 0 : 0 Bestand.

HSC hat als Tabellenführer zwei Punkte Vorsprung vor Westfalia Soest

Der Holzwickeder SC führt das Feld der Westfalenliga Herren Staffel 2 mit nun 38 Punkten und damit zwei Zählern vor Westfalia Soest an. Die Hintermannschaft ist das Prunkstück der Gastgeber. Insgesamt erst 19-mal gelang es dem Gegner, die Elf von Trainer Benjamin Hartlieb zu überlisten. Der Holzwickeder Sport Club verbuchte insgesamt zwölf Siege, zwei Remis und sechs Niederlagen. Acht Spiele währt bereits die Serie, in der der Holzwickeder Sport Club ungeschlagen ist.

Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): In der ersten Hälfte fehlten und Zielstrebigkeit und Entschlossenheit. In der zweiten Halbzeit waren wir dann „ganz raus“. Wir sind da in einen Negativstrudel hineingekommen, der angesichts der tabellarischen Situation und unserer Gesamtpunktzahl nicht erklärbar ist. Dennoch mache ich meiner Mannschaft heute keinen Vorwurf. Auch wenn wie das, was wir heute gespielt und geboten habe, niemand von uns gewohnt ist
Maximilian Borchmann (Iserlohn): Die erste Halbzeit war ausgeglichen und ereignisarm. Es war schwierig auf diesem Rasenplatz zu spielen. Wir sind das ja auch nicht mehr gewohnt, weil wir ja nur noch auf Kunstrasen trainieren und spielen. So lief dann vieles über lange und zweite Bälle. In den zweiten 45 Minuten habe ich Änderungen in unserem System und der Taktik vorgenommen. Loben möchte ich die große Arbeitsrate der Mannschaft. Der Punktgewinn ist verdient – es war sogar mehr möglich.

HSC: Felix Hacker, Moritz Müller (77. Branko Vasic), Til Busemann, Maximilian Wolff, Pjer Radojcic (90. Finn Jona Heinings), Serhat Uzun (66. Andreas Spais), Jan Nielinger, Joao Filipe da Silva Macedo (59. Dylan Pires), Maurice Majewski, Damjan Ilic, Connor McLeod.
Iserlohn: Daniel Dreesen, Anil Pirincoglu, Abdelaziz Slimi, Joel Westheide, Jonas Hollmann, Julian Hunecke, Justin Mitrovic, Ahmed Azirar, Edin Grosonja, Moritz Weinrich, Yillnor Tahiri (61. Bircan Calic)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 226
Schiedsrichter: Nico Thielbach (Siegener SC)

 Änderungen der Anstoßzeiten der nächsten beiden HSC-Spiele

Das Auswärtsspiel am kommenden Sonntag beim Tabellenletzten Hombrucher SV wird zeitlich vorverlegt. Gespielt wird nun am Sonntag, 17. März, bereits um 14 Uhr. Der Grund: Nur wenige Kilometer entfernt wird um 17.30 Uhr das Bundesligaspiel zwischen dem BVB und Eintracht Frankfurt angepfiffen. Si kann jeder Fan beide Spiele besuchen.

Vorverlegt wird das Heimspiel des HSC gegen den RSV Meinerzhagen. Der Anstoß erfolgt nun bereits am Samstag, 23. März, um 15 Uhr.

Trainerkarussell dreht sich munter weiter

Der Lüner SV hat einen Nachfolger für Trainer Axel Schmeing gefunden. Ab Sommer 2024 wird Hayretin Celik neuer Chef-Übungsleiter beim Staffel-Konkurrenten des Holzwickeder SC. Celik war insgesamt zwölf Jahre in Funktionen wie Athletiktrainer, Co-Trainer und bis November 2023 bei Westfalia Herne. Im November trennten sich die Wege zwischen Herne und Celik, da Christian Knappmann den Verein übernahm – da stand die Westfalia auf dem zweiten Rang in der Landesliga 3. Celik war auch vier Jahre bei RW Oberhausen tätig.

Neues Trainer-Duo beim FC Brünninghausen

Mit sofortiger Wirkung haben Trainer Rafik Halim und Co-Trainer Florian Gondrum ihr Engagement beim Oberligisten FC Brünninghausen beendet. Beide wollten das erst zum Saisonende tun. Doch nach insgesamt 14 Punkten aus 21 Spielen war die Bilanz einfach nicht gut genug. Nun wollten Halim und Gondrum dem stark abstiegsgefährdeten Club noch einmal einen positiven Impuls durch neue Coaches geben. Das werden ab sofort Sportchef Reza Hassani und Kevin Brümmer sein. Florian Gondrum wird ab Sommer Trainer beim Bezirksligisten Westfalia Huckarde.

Bildzeile:Holzwickede wie auch der FC Iserlohn hatten viele Standards – doch Gefahr strahlten beide Mannschaften in der Disziplin “Standards”wirklich nicht aus. Hier versuchen es Connor McLeod (vorne) und Damjan Ilic (Hintergrund)