Gold und Silber für Kamener Indiaca-Teams bei der WM – das beste Ergebnis in der 25jährigen Geschichte der IIA




Indiaca: Vier Mal Gold und zwei Mal Silber – die deutschen Teams dominierten bei der Indiaca-WM in Tartu/Estland und haben das beste Ergebnis in der 25jährigen Geschichte der International Indiaca Association (IIA) erzielt. Mit dabei waren auch Aktive und Trainer des CVJM Kamen. Gold holten Maik Biernath und Christoph Vannahme mit der Mixed 40+, René Abele, Christian Kunze, Benny Mies und Danny Thiele mit den Herren 40+ sowie Mark Potthoff, Tom Zimmermann und Bundestrainer Daniel Marquardt mit der Mixed 19+.

Eine Silbermedaille gewannen die Damen 19+ mit Johanna Bejer, Nele Effern, Sina Kiszka, Stefanie Martin und Trainer René Abele. Das vierte Gold holten die deutschen Herren 19+ -in diesem Jahr erstmals ohne Kamener Nationalspieler. Hinzu kommt Silber bei den Damen40+.

Bereits in der Vorrunde, die am vergangenen Mittwoch und Donnerstag ausgetragen wurde, zeichnete sich die Dominanz der deutschen Teams ab. Alle sechs Mannschaften erreichten ohne Probleme die Halbfinalspiele, die am Freitag stattfanden. Dort zogen sämtliche Teams ohne Satzverlust in die Finalspiele am Samstag ein. Den Auftakt machte dort die Mixed 40+, die auf das Nationalteam aus Estland traf. Mit 25:21 und 25:21 siegte man ungefährdet und eröffnete den Goldreigen. Die Damen 40+ hatten anschließend gegen Estland keine Chance und verloren glatt in zwei Sätzen. Besser machte es dann wieder die Herren 40+. Gegen Luxemburg, das fast mit der kompletten Weltmeistermannschaft aus 2008 in der offenen Klasse antrat, setzten sie sich deutlich mit 25:18 und 25:12 durch.

In der offenen Klasse war zunächst Estland Gegner der deutschen Mixed-Nationalmannschaft. Zweifel am Sieg bestanden während des Spiels kaum und so siegte man ungefährdet mit 25:21 und 25:19.

Bildzeile: Die Damen mussten sich im Finale nach drei Sätzen Estland geschlagen geben und holten WM-Silber.

Dramatisch verlief dagegen das Finale der Damen. Mit 25:13 wurde das estnische Nationalteam im ersten Satz förmlich überrollt und alles sah nach einem weiteren Sieg aus. Doch bereits am Ende des Satzes hatten sich die Gastgeberinnen besser auf das deutsche Spiel eingestellt und setzten dies im zweiten Satz auch sofort um. Das deutsche Team blieb ständig im Rückstand und kam im gesamten Satz, der mit 20:25 verloren ging, zu keinem Zeitpunkt ernsthaft heran. Ähnlich begann der dritte Satz. Erst zum Ende des Satzes fanden die deutschen Damen wieder zu ihrem Spiel. Estland rettete die Führung aber mit 25:23 ins Ziel und wurde Weltmeister. Für die Kamener Spielerinnen war es nach der WM 2022 und dem Worldcup 2023 die dritte knappe Finalniederlage in Folge, sodass die Enttäuschung natürlich groß war. Zum Abschluss folgte bei den Herren die vierte Goldmedaille für Deutschland. Mit 25:20 und 25:15 ließ man Luxemburg keine Chance.

Weltmeisterlich war auch das Rahmenprogramm. Den Auftakt machte am Montag eine IIA-Party zum 25jährigen Bestehen des Verbands, die in den historischen Räumen des Püssirohukelder (Pulverkeller) in Tartu stattfand. Die Eröffnungsfeier am Dienstag mit dem fröhlichen Einmarsch der Nationen wurde vor dem Science Center durchgeführt und wurde umrahmt von Vorführungen einer estnischen Tanzgruppe. Alle Spiele wurden live gestreamt und insbesondere die Spiele der Deutschen (mit deutschem Kommentar) hatten eine hohe Zuschauerquote. Für die Finalspiele war die modernisierte Universitätssporthalle extra mit einem auf das Indiaca-Feld abgestimmten Boden belegt, den in der Mitte das IIA-Logo zierte. Die anschließenden Siegerehrungen fanden in einer lockeren Atmosphäre statt, die den vielen internationalen Freundschaften zwischen Aktiven, Funktionären und Zuschauern mehr als gerecht wurde.

Bildzeile: Maik Biernath, Christian Kunze und Danny Thiele wurden bei der 1. WM vor 25 Jahren, die ebenfalls in Tartu ausgetragen wurde, Weltmeister mit den Herren. Damals gehörte auch der bereits verstorbene Kamener Wolfram Faß zum deutschen Team. Zum Gedenken an den ehemaligen Mitspieler hatte der CVJM sein damaliges Trikot mit nach Tartu genommen. Die Präsentation auf dem Siegerpodest stellte einen besonders emotionalen Höhepunkt der WM-Woche dar.