„Furchtbares Gegurke“: Anti-Fußball von Wiemelhausen und HSC endete torlos




Fußball, Westfalenliga 2: Concordia Wiemelhausen – Holzwickeder SC 0:0. Ein anderes Ergebnis als 0:0 hätte dieses Spiel auch nicht verdient gehabt. Was die exakt 155 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz an der Glücksburger Straße geboten bekamen, hätte analog der parallel stattfinden Kommunalwahlen einzig für eine Abwahl beider Teams gereicht. Ging aber nicht – und so mussten sich die Unentwegten mit weitgehend ereignislosen 90 Minuten zufriedengeben und die Heimreise antreten.

Wiedersehen mit Eduardo Hiller und Sebastian Schmerbeck

Der HSC musste auf Wesley Ambrose (Umzug nach Leipzig und damit endgültiger HSC-Abschied), Jan Nielinger (Erkrankung), Til Busemann (erkrankt) und Tom Wonneberger (Ulaub), Erdogan Lokman (steigt erst diese Woche wieder ins Training ein) sowie die Langzeitverletzten Dennis Czarnecki und Philipp Gödde verzichten. Alles keine Ausrede für das Duell mit dem Oberliga-Absteiger Wiemelhausen und den Ex-Holzwickedern Eduardo Hiller und Sebastian Schmerbeck.

Gegner ohne Selbstvertrauen wurde vom HSC aufgebaut

Der HSC hätte sich mit einem Erfolg gegen die Concordia, die mit dem Paket von drei Niederlagen in Folge aufgelaufen waren, endgültig ganz oben festsetzen können. Diese weisen Worte von Vorstand und Trainerteam aber gingen auf dem Weg von Mund zu Ohren und weiter ins Hinterstübchen irgendwie verloren. Caleb Godswill Danso hieß der Kicker, der den ganz in Blau angetretenen Holzwickedern ihre Grenzen aufzeigte, setzte das Leder in der 12. Minute Zentimeter am HSC-Kasten vorbei. In der 18. Minute musste HSC-Abwehrchef Dean Müsse auf der Linie klären. In der 43. Minute war es erneut Godswill Danso, der freistehend an Felix Hacker scheiterte. Um Gotteswillen, was für eine desolate erste Hälfte! In der 45. Minute zeigte sich mal der Holzwickeder Modrzic mit einem Schuss, der vom weitgehend arbeitslosen Concordia-Schlussmann Thorben Schmidt abgewehrt wurde.

Besserung in Hälfte zwei? Von wegen…

Besserung in Hälfte zwei? Von wegen. Erneut war es Godswill Danso, der in der 56. Minute in Felix Hacker seinen Meister fand. In der erste Minute der Nachspielzeit hätte Wiemelhausen in Führung gehen müssen, doch nach einer Ecke verpassten Freund und Feind. Was für ein schwaches Spiel, was für eine desolate Leistung von Holzwickede. Kein ernsthaftes Pressing, Einwechslungen, die keine Verstärkungen waren, keine Einsatzbereitschaft, rein gar nichts – das war nicht nur die aus der letzten Saison bekannten Auswärtsschwäche, das war die Nicht-Bereitschaft, sich zu quälen, sich anzustrengen oder mal das eigene Können auszuspielen.

Bildzeile: Es wurde richtig Tacheles geredet im Kreis nach dem torlosen 0:0 in Wiemelhausen. Den an diesem Tag „Spätsommerfußballern“ wurde mal so richtig die Meinung von HSC.Cheftrainer Kurtulus „Kutte“ Öztürk gegeigt. Zurecht, denn die Leistung des HSC beim 0:0 war in weiten Teilen des Spiels unterirdisch.

„Wird eine interessante Woche werden“ – Freitagabend gegen Obercastrop ist Wille gefragt

Noch steht das Team mit nur vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Hordel auf Platz vier. Klingt gut, ist es aber nicht. „Das wird eine interessante Woche“, kündigte HSC-Cheftrainer Kurtulus Öztürk in der anschließenden Pressekonferenz an. Wie von sku berichtet, hat der HSC sein nächstes Meisterschaftsspiel gegen Wacker Obercastrop mit Kevin Großkreutz auf Freitagabend, 19. September, 19.30 Uhr vorgezogen. Wer dann spielt, wer in der Trainingswoche Leistung zu zeigen bereit ist, der hat Hoffnung auf einen Start-Einsatz. Aber dafür müssen sich fast alle, außer dem überragenden Keeper Felix Hacker, alle ernsthaft bemühen.

Trainerstimmen
Kurtulus Öztürk (HSC): Mir fehlte die Bereitschaft im gesamten Spiel sich zu bemühen, wie zum Beispiel in Pressing-Situationen. Wenn vorne angelaufen wird, müssen auch die hinteren Reihen mitmachen. Es fehlte heute an allem. Felix Hacker im Tor war unser bester Mann und hat uns in vielen Szenen im Spiel gelassen. Es war ein ganz schwacher Auftritt von uns. Ich erwarte nun gegen Obercastrop eine klare Leistungssteigerung.
Marvin Rehder (Wiemelhausen): Ich muss es so sagen: Wir haben im Vorfeld Holzwickede viel stärker gesehen und eingeschätzt, wie sie es heute waren. Wir sind mit dem Punkt zufrieden. Wir haben in den letzten Wochen und Tagen viel gearbeitet und wollen uns aus dem Keller herausarbeiten.

Wiemelhausen: Thorben Schmidt, Burak Yerli, Marc-André Gotzeina, Nikolas Wiebel (57. Patrick Sacher), Dennis Gumpert, Sebastian Schmerbeck, Caleb Goodswill Danso (77. Nicolas Hoffmann), Yannik Kellner, Eduardo Hiller, Collin Weihmann (85. Leon Franke), Ben Brekau (85. Daniel Boakye Ansah).
HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Maximilian Wolff, Leo Mayka (58. Efe Kadir Bozci), Samy Smajlovic (72. Luis Weiß), Nazaril Kovalenko (46. Michael Vrljic), Kerem Keskin, Maurice Majewski (81. Seydi Keskin), Dean Müsse, Michael Kuhfeld, Maurice Modrzik.
Tore: Fehlanzeige.
Zuschauer: 155.
Schiedsrichter: Martin Pier (Iserlohn).

Bildzeile: Maurice Modrzic steckt in einer Torekrise. Gegen Wiemelhausen konnte er erneut keine Großchance kreieren – und auch kein Tor erzielen. Dem Torjäger der letzten Saison fehlt das Erfolgserlebnis.