Clara Bruning landet bei der EM in Budapest zwei Mal auf dem Treppchen




Tennis: Die Kamener Tennisspielerin Clara Bruning ist Vize-Europameisterin im Einzel der Altersklasse 30. In Budapest unterlag sie im Finale der Russin Ekaterina Komarova.

Morgens stand sie noch für die Verbandsliga-Damen des TC Methler auf der Asche, nachmittags war sie bereits im Flugzeug nach Budapest: Clara Bruning hat in der vergangenen Woche die European Masters Championships gespielt, die offiziellen Europameisterschaften der Senioren. Neben dem Einzelwettbewerb war sie auch im Mixed vertreten. In beiden Konkurrenzen landete sie auf dem Treppchen.

Die diesjährige Europameisterschaft fand für alle Altersklassen in Budapest statt. Das Feld der Damen 30 sah Vorrundenspiele sowie ein darauffolgendes Endspiel vor. Clara Bruning war aufgrund ihrer aktuellen Weltranglistenposition sechs an Position zwei gesetzt, wodurch sie in der Vorrunde der vermeintlich stärksten Gegnerin entging. Die ersten zwei Gruppenspiele meisterte sie mit Bravour: Gegen Sena Kubin aus der Türkei und Natalia Belova aus Russland gelangen der 30-Jährigen zwei ungefährdete Siege in Höhe von 6:0 6:1 und 6:0 6:0. Im letzten Gruppenspiel, welches aufgrund des bisherigen Turnierverlaufs als Halbfinale gewertet werden konnte, traf sie auf die Portugiesin Djessika Eller. Eller hatte ebenfalls ihre beiden ersten Spiele hoch gewonnen, sodass dem Spiel mit Spannung entgegengeblickt wurde.

Umkämpftes Halbfinale

Und das Match sollte dem gerecht werden: Bei 30 Grad gelang Bruning ein frühes Break, sodass sie mit 3:0 in Führung ging. Diese hatte jedoch keinen Bestand. Eller holte auf, drehte den Satz zum 4:6 und startete ihrerseits mit einem 2:0 in den zweiten Satz. Es blieb ein umkämpftes Spiel, sodass Bruning die wichtigen Punkte gegen Ende des Satzes gewinnen konnte und ein 6:4 zum Satzausgleich gelang. Der dritte Satz ging über die volle Distanz. Erst nach 3,5 Stunden stand ein 4:6 6:4 7:6 (8) auf der Anzeigetafel. Finaleinzug für Bruning.

„Im Einzel der größte Erfolg“

Im Endspiel traf Bruning auf Ekaterina Komarova. Die Russin war mit Vorschusslorbeeren nach Ungarn gereist: Bei der Weltmeisterschaft in der Türkei gewann sie im Einzel, Doppel und Mixed jeweils die Silbermedaille. Im EM-Finale gegen Bruning wurde sie ihrer Favoritenrolle auch zunächst mehr als gerecht: Nach 30 Minuten ging der erste Satz mit 6:1 an Ekaterina Komarova. Dann jedoch wendete sich das Blatt; Komarova unterlief der ein oder andere untypische Fehler und Bruning spielte sicherer, sodass die Deutsche beim Stand von 5:3 zwei Satzbälle zum Satzausgleich hatte. Komarova wehrte diese jedoch ab, spielte noch einmal groß auf und konnte somit auch den zweiten Satz für sich verbuchen: 6:1 7:5.

„Am Ende nicht nervenstark genug“

„Wenn man so nah dran ist tut das Ergebnis schon sehr weh. Ich war leider am Ende nicht nervenstark genug. Wenn man unsicher spielt, ist Ekaterina einfach zu erfahren“, sagt Bruning über ihre vormals WTA-platzierte Gegnerin. Dennoch: „Das ist mit Sicherheit der größte Erfolg in meinem Tennisleben – zumindest im Einzel.“ Im Doppel wurde Bruning 2024 an der Seite der Dortmunderin Katharina Lüke Deutsche Meisterin und zusammen mit Julia Sauer aus Aschaffenburg Vize-Weltmeisterin.

Bronze im Mixed

Im gemischten Doppel trat Bruning zusammen mit Nicolai Fäßler aus Sonthofen an. Die an Position 1 gesetzte Paarung ist bereits seit einigen Monaten ein eingespieltes Team, das unter anderem den Titel beim MT700 in Düsseldorf abräumte. In der ersten Runde in Budapest gelang ein Kampfsieg gegen Simona Demont aus der Schweiz und Daniel Walch aus Österreich, der im zweiten Satz beim Stand von 1:4 kurz auf der Kippe stand. Am Ende gab es ein 6:4 6:4.

Bildzeile: Im Mixed belegte Clara Bruning (2.v.re. oben) mit Nicolai Fäßler aus Sonthofen den Bronzerang.

Im Halbfinale wartete das umgesetzte Doppel Ekaterina Komarova/Vladimir Geller, dessen Punkte für die Vizeweltmeisterschaft im März nicht für eine Setzung reichte. Unter Flutlicht spielten Bruning und Fäßler zunächst groß auf und konnten den ersten Satz mit 7:6 für sich verbuchen. Daraufhin jedoch wurden die Russen deutlich dominanter und sicherer, was trotz enger Spiele ein 1:6 im zweiten Satz bedeutete. Im Matchtiebreak unterlief dem gegnerischen Team kaum ein Fehler, sodass auch dieser verloren ging. „Wir sind nicht unzufrieden mit der Bronze-Medaille, auch wenn wir uns vor dem Turnier mehr erhofft haben“, sagt Bruning. „Unsere Gegner waren heute sehr, sehr stark. Sie haben unter dem Strich verdient gewonnen. Das Positive an der Sache ist, dass Nico mit den Punkten aus diesem Turnier seine Weltrangliste 1 im Mixed verteidigen konnte“, sagt Bruning. Als nächstes folgt für das Team im August die Mission Titelverteidigung in Düsseldorf beim 700er Mastersturnier.

Bildzeile: Die Kamener Tennisspielerin Clara Bruning wurde in Budapest Vize-Europameisterin im Einzel der Altersklasse 30.