Handball, 2. Bundesliga: ASV Hamm-Westfalen – TV Großwallstadt (Sa. 18 Uhr WESTPRESS arena): Die Vorfreude auf das Heimfinale 2024 ist bei den westfälischen Fans seit Tagen spürbar. Für das Spiel gegen den TV Großwallstadt am frühen Samstagabend in der WESTPRESS arena (Anwurf 18 Uhr) waren zu Wochenmitte bereits knapp 2.100 Tickets abgesetzt. Sportlich geht es für beide Teams darum, vor der WM-Spielpause in positives Fahrwasser zu kommen.
Offenbar bemüht darum, den Druck auf die eigene Mannschaft nicht noch größer werden zu lassen, schiebt André Lohrbach, Trainer des TV Großwallstadt, dabei die Favoritenrolle angesichts eigener Ausfälle dem gastgebenden ASV Hamm-Westfalen zu. „Hamm ist immer noch top besetzt und geht als klarer Favorit ins Spiel“, sieht er keine Vergleichbarkeit in der jeweiligen Personalsituation.
Zuletzt acht fehlende Stammspieler beim ASV
Hinsichtlich der zuletzt acht fehlenden Stammspieler beim ASV – darunter vier der fünf Nationalspieler – dürfte dies dagegen bei den Westfalen kaum jemand so einschätzen. Doch die Hoffnungen, dass gegen den TVG, der in der Vorwoche mit dem unter Dopingverdacht stehenden Niels Kretschmer seinen Toptorschützen möglicherweise dauerhaft verlor, wieder ein Sieg gelingt, sind groß. „Das Thema der Verletzungen blenden wir komplett aus. Wir haben in den zurückliegenden Partien gezeigt, dass wir auch mit dem Kader, den wir ins Rennen schicken, immer für Punkte in Frage kommen. Diesmal wollen wir uns für den großen Einsatz auch belohnen“, betonte Trainer Michael Hegemann.
Wieder zahlreiche Akteure aus der Regionalligamannschaft im Aufgebot der Profis
Mit welchem Personal dieses Vorhaben angegangen wird, wird bei den Fans der Westfalen aktuell eifrig diskutiert, war nach dem Training am Mittwochnachmittag aber noch unklar. Die Liste der Ausfälle war zum Spiel beim TuS Nettelstedt-Lübbecke noch lang: Marcos Colodeti (Scheinbeinfraktur), Tom Jansen (Außenbandriss), Jakub Sterba (Sehnenentzündung), Mark Artmeier (Gehirnerschütterung), Yonatan Dayan (Knieprobleme), Jann-Keno Jakobs (Handfraktur) und Philip Jungemann (Reha nach Knie-OP). Wie zuletzt stehen also wieder zahlreiche Akteure aus der Regionalligamannschaft im Aufgebot der Profis. Eine Situation, wie er „in 26 Jahren Profihandball als Spieler und Trainer noch nie erlebt“ habe, stellt Hegemann heraus. Die aber, so betont des Ex-Weltmeister auch, von den Spielern beispielhaft angenommen und gelöst wird. Als Team sei man in diesen Wochen unglaublich gut zusammengewachsen.
„Das wird auf jeden Fall ein stimmungsvoller Jahresabschluss“
Auch der Rückhalt im Umfeld ist ungebrochen, die das große Engagement trotz der immer wieder neuen Rückschläge honorieren. Zählen dürfen die Westfalen so am Samstag auf jeden Fall auf die Fans im Rücken. So lief der Vorverkauf für das letzte Spiel bereits hervorragend. „Das wird auf jeden Fall ein stimmungsvoller Jahresabschluss“, freut sich ASV-Manager Markus Fuchs, der zum 1. Januar 2025 die Geschäftsführung des ASV von Franz Dressel übernehmen wird, auf das Heimspiel. Es könnte einen neuen Saisonrekord geben. Eine Tageskasse wird es am Samstag aber noch geben, die Arena öffnet dann um 16:30 Uhr ihre Türen. Übertragen wird die Partie zudem wie gewohnt von DYN, kommentieren werden Simon Kottmann und Micky Reiners. Übertragungsbeginn ist um 17:45 Uhr.
Bildzeile: Alexander Coßmann (re.) will mit seinen Teamkollegen am Samstagabend einen positiven Jahresabschluss im Heimspiel gegen TV Großwallstadt hinlegen / Foto ASV.