ASV erkämpft sich wichtigen Punkt




Handball: Nach einem hochintensiven Spiel haben sich der ASV Hamm-Westfalen und der TuS Nettelstedt-Lübbecke am Mittwochabend beim 32:32 (13:16) die Punkte geteilt. Von Beginn an lieferten sich die Teams den erwarteten Kampf um die wichtigen Zähler für den Klassenerhalt. In den letzten fünf Minuten brachten die Gäste gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber eine Drei-Tore-Führung nicht über die Zeit und nutzten auch beim Stand von 32:32 den letzten Angriff nicht, um doch noch als Sieger vom Feld zu gehen.

So fühlte sich für den ASV Hamm-Westfalen und den überwiegenden Teil der 2.202 Zuschauer in der WESTPRESS arena die Teilung als gewonnener Zähler an. „Es war wie erwartet ein kampfbetontes Spiel, die Tabelle spricht Bände. Wir wollten den Gegner von Anfang an unter Druck setzen, das ist uns gelungen“, meinte TuS-Trainer Piotr Przybecki. Bis zur zehnten Minute erspielten sich die Gäste eine 6:3-Führung. Jörn-Uwe Lommel sah sich bereits nach weniger als zwölf Minuten zu einer frühen Auszeit gezwungen. Die sollten wirken: Ian Hüter, Jakub Sterba und Andreas Bornemann trafen in Serie zum 6:6. Der Führungstreffer gelang dem ASV allerdings wieder einmal nicht. Auch nach dem 12:12 in der 26. Minute durch Bornemann gelang es den Gastgeber nicht, im Gegenteil: Der TuS legte bis zur Pause erneut auf drei Treffer vor.

Und an dieser Führung sollte sich bis zum 27:23 (48.) durch Lukas Süsser nichts ändern. Erst jetzt gelang es den Westfalen, wieder Tor um Tor zu verkürzen. In der 49. Minute traf Florian Drosten zum 27:28. Nach der zweiten Verwarnung gegen die ASV-Bank kassierte der Trainer eine Zwei-Minuten-Strafe – die Gäste nutzten dies zur erneuten 31:28-Führung. Aber wieder gaben die Hausherren, die herausragend von den Rängen unterstützt wurden, nicht auf. Lommel nahm eine Auszeit – in den abschließenden fünf Minuten sicherten sich der ASV durch zwei sehenswerte Bornemann-Kracher nach 30:32 doch noch den Punkt.

„Wir waren teilweise auf der Siegerstraße, treffen am Ende ein paar falsche Entscheidungen“, war es für den TuS-Coach definitiv ein verlorener Punkt. „Der Kampf geht weiter“, meinte Przybecki, der Jörn-Uwe Lommel zum Comeback als Trainer gratulierte. „Letzten Endes hat Lübbecke etwas kälter agiert und vielleicht auch etwas erfahrener. Auch diese Mannschaft hat meines Erachtens nichts mit der Tabellensituation zu tun“, meinte Jörn-Uwe Lommel direkt nach der Partie. „Ich bin froh, dass wir es halbwegs gut hinbekommen haben. Erst recht, wenn bedenkt, dass wir nur zwei Tage Zeit hatten. Wir haben in kurzer Zeit recht viele positive Dinge entwickelt. Ich bin stolz darauf, dass wir bei uns geblieben sind“, betonte Lommel, „auch als wir vier Tore hinten gelegen haben“.

Andreas Bornemann zeigt seine bisher beste Saisonleistung

Ein besonderer Abend war es auch für einen der Hauptakteure auf dem Feld: Rückraum Andreas Bornemann zeigte seine bisher beste Saisonleistung und erzielte insgesamt zwölf Treffer. „Ich freue mich natürlich, dass unser Trainer mir das Vertrauen geschenkt hat und das so geklappt hat“, meinte Bornemann. „Bei so einem Wechsel ist es wichtig, die Reset-Taste zu drücken und nur nach vorne zu schauen“, so der Linkshänder weiter. Etwas, was ganz offensichtlich hervorragend für den Rückraumspieler geklappt hat.

Für den ASV geht es nun erst in eineinhalb Wochen weiter, dann reisen die Westfalen zum direkten Konkurrenten TV Großwallstadt. „Was wir bisher gemacht haben, war ja im Grunde nur Theorie. Jetzt können wir richtig anfangen zu arbeiten“, freut sich Jörn-Uwe Lommel auf die mögliche Vorbereitung auf die nächste Aufgabe. Was der Punktgewinn aus der aktuellen Aufgabe wert ist, das wird sich nach den weiteren Partien des 31. Spieltages in der 2. Handball-Bundesliga zeigen. Zumindest bis zum Wochenende hat der ASV mit den besser platzierten Teams aus Dormagen und Lübeck gleichgezogen und die Eulen Ludwigshafen einen Punkt hinter sich gelassen.

ASV Hamm-Westfalen – TuS Nettelstedt-Lübbecke 32:32 (13:16)

ASV: Hertlein (6 Paraden, 22 %), Colodeti (3 P., 21 %) – Huesmann (0/1 7m), Jansen, Meyer-Siebert (3), Böttcher (2), Machner, Hüter (4), Drosten (6, 3/3), Sterba (1), Jungemann, Haunold (1), Bornemann (12), Stüber (3), Jacobs.
TuS: Grabenstein (8 P., 21 %), Katsigiannis – Genz (7), Heiny (1), Ebner, Petreikis (6), Schulze (1), Sverec, Dräger (2, Rote Karte 39.), Kontrec (1), Kolodzej, Wesseling (4), Skroblien (1), Kloor, Süsser (3), Wieling (6, 3/3).
Zeitstrafen: ASV 6 Min, TuS 12 Min; Rote Karte Dräger wg. dritter Zeitstrafe
Schiedsrichter: Hartmann/Hennekes
Zuschauer: 2.202.

Bildzeile: Andreas Bornemann konnte kaum gestoppt werden, erzielte ein Dutzend Tore  / Foto Wegener.