
Tennis: Diesen Schluck Bouvet-Champagner, den ihn Daniil Medvedev in den geöffneten Mund goss, hatte sich Alexander Bublik verdient. Der 28-jährige Kasache hat mit einem 6:3 und 7:6 (4) gegen Daniil Medvedev in einem hochklassigen Finale die 32. TERRA WORTMANN OPEN gewonnen.
Die gesamte Woche hatte der Sieger auch in kritischen Situationen die Ruhe bewahrt, sich wie ein Pokerspieler nicht in die Karten gucken lassen und auch in den Statements nach den Siegen nur die nötigsten Worte verloren.
Nachdem Bublik aber im Tiebreak des zweiten Satzes sechs Punkte in Serie geschlagen und seinen ersten Matchball verwandelt hatte, ließ er seinen Gefühlen freien Lauf. Während unter den 11.500 Fans auf dem ausverkauften Centre Court frenetischer Jubel ausbrach, sank der gefeierte Sieger überwältigt zu Boden und schämte sich seiner Tränen nicht.
„Es ist ein großes Comeback meiner Karriere“
„Von Wimbledon im vergangenen Jahr bis Madrid dieses Jahr hatte ich große Probleme. Ich bin im Ranking abgestürzt und wusste nicht warum“, verriet Bublik später. „Danach in Paris ins Viertelfinale zu kommen und in Halle den Titel zu gewinnen, ist mehr als ich mir in meinen wildesten Erwartungen vorgestellt habe. Es ist ein großes Comeback meiner Karriere.“
Der Sieger freute sich, dass seine Taktik aufgegangen war: „Ich war mental 100 Prozent fokussiert, ich habe keine Emotionen gezeigt, auch keine positiven. Ich wollte meinen Aufschlag halten und angreifen, schauen, wie es läuft. Und es lief großartig.“
Auch Medvedev freute sich über eine gelungene Woche, gratulierte dem Gewinner und fügte mit einem Lachen an: „Ich hoffe, du bist in Wimbledon im Draw von Carlos (Alcaraz, Anm. d. Red.) oder Jannik (Sinner).“
„Es ist ein großes Comeback meiner Karriere“
Der Sieger freute sich, dass seine Taktik aufgegangen war: „Ich war mental 100Prozent fokussiert, ich habe keine Emotionen gezeigt, auch keine positiven. Ichwollte meinen Aufschlag halten und angreifen, schauen, wie es läuft. Und es liefgroßartig.“Tennislegende Boris Becker, der am Sonntag die Übergabe des Siegerpokalsübernahm, hatte Bublik schon vor dem Halbfinale als „sehr gefährlichen Spieler“eingestuft – und der Experte sollte Recht behalten.
Der Weltranglisten-43. zeigte im Finale eine herausragende Leistung und musste über den gesamten Spielverlauf seinen Aufschlag kein einziges Mal abgeben. Dafür gelang ihm in einem zügigen ersten Satz selbst das entscheidende Break. Ein wuchtiger Rückhand-Schuss bedeutete das 5:3, Augenblicke später verwandelte er mit einem Ass durch die Mitte zur Satzführung.
In Durchgang zwei boten sich zwar viele unterhaltsame Ballwechsel, Möglichkeiten zum Break gab es für die Spieler aber kaum. Schließlich musste ein Tiebreak her, um über den Ausgang zu entscheiden. Medvedev ging nach einem Doppelfehler Bubliks mit 4:1 in Führung, konnte anschließend aber keinen Punkt mehr gewinnen.
Für Bublik ist es der zweite Titel in Halle nach 2023 und sein fünfter Karrieretitel. Schon 2023 hatte er in der OWL Arena jubeln dürfen, damals besiegte er Andrey Rublev in drei Sätzen. Für Daniil Medvedev bleibt es auch im zweiten Finale der TERRA WORTMANN OPEN bei der Silbermedaille. 2022 war er im Endspiel Hubert Hurkacz unterlegen.
Bildzeile: Boris Becker überreichte den Finalisten (li. Bublik) die Trophäen / Breakpoint Images.
