Heimrennen für Laura Nolte am Wochenende in Winterberg




Bobsport: Der Countdown zu den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina d*Ampezzo Mitte Februar läuft. Wer die weltbesten Bobsportler vorher noch einmal sehen will, der muss gar nicht einmal weit anreisen. Im sauerländischen Winterberg rasen die Athleten auf der 1,6 Kilometer lange Bobbahn mit ihren 15 steilen Kurven und einer Steigung von bis zu 15 Prozent ins Tal. Die Favoritin im Mono- wie im Zweierbob-Wettbewerb kommt aus heimischen Gefilden: die gebürtige Unnaerin Laura Nolte, die für den BSC Winterberg startet.
Der Monobob-Weltcup in Winterberg beginnt am Samstag, 3. Januar, um 11.30 Uhr. Gemeinsam mit Anschieberin Deborah Levi nimmt Laura Nolte dann am Sonntag, 4. Januar, ab 11 Uhr die Jagd um hundertstel und tausendstel Sekunden im Zweierbob auf. Die Bobbahn in Winterberg gilt als eine der schnellsten Kunsteisbahnen der Welt.
Für Nolte-Fans gilt: Stimme ölen, sowie Rasseln und Banner bereitlegen
Ohne Wenn und Aber: Der Sieg in Winterberg im Mono- wie im Zweierbob führt nur über Steuerfrau Laura Nolte. Mit der beim letzten Weltcup in Sigulda geschonten Anschieberin Deborah Levi (Dillenburg) wird es für die anderen Teams, insbesondere aber den deutschen Kontrahentinnen Lisa Buckwitz und Kim Kalicki enorm schwer, ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Vor allem, da ja noch der „Fanclub“ anreist und Laura Nolte auch vom Heimatverein Winterberg lautstark angefeuert werden wird.
Laura Nolte mit Respekt vor Kurve „0“
Bei der Pressekonferenz am Dienstag strahlte Laura Nolte Optimismus pur aus. Allerdings ist sie keine Freundin der gleich ersten Kurve, der „Kurve 0“. „Acht Podestplätze in dieser Saison sind eine mehr als gute Grundlage für Winterberg, besonders aber für Cortina“, so Nolte. Besonders im Athletikbereich habe sie hart gearbeitet. „Beim Start bin ich beim Monobob nahe dran. Im Zweierbob wollen wir uns in Winterberg nicht schlagen lassen“, so die Unnaer Top-Athletin. „Es läuft also“, meint Laura Nolte – und es gilt nun, diese Top-Form zu konservieren.
Bundestrainer René Spies: Nur keine Verletzungen – und keine Schwächen zeigen!
Für Bundestrainer René Spies gilt der Fokus ganz auf die Olympischen Spiele. „Nur keine Verletzungen“, hofft der Coach. Und er sagte in Winterberg auch ganz klar: „Wir dürfen keine Schwächen zeigen, Sind wir mal nicht gut dabei, mit Fahrfehlern oder beim Anschub, stehen die Gegner sofort da. Klar sind wir die Favoriten – aber gerade bei den Olympischen Spielen gibt es oft eigene Regeln.“ Die endgültigen Nominierungen wird er übrigens nach dem Weltcup in Altenburg vornehmen. Für Laura Nolte und Deborah Levi aber wird alles klar sein – wenn keine Verletzungen kommen.
Bildzeile: So sah es am Dienstag im Bereich des Zieleinlaufs in Winterberg aus.
Der Weg nach Cortina – EM in St. Moritz und Generalprobe beim Weltcup in Altenberg
Nach den Rennen am 3. und 4. Januar in Winterberg geht es für Laura Nolte und Debora Levi gleich weiter in die Schweiz. In St. Moritz geht es am 10. und 11. Januar im Mono- und Zweierbob um die Europameisterschaft. Am 17. und 18. Januar erfolgt dann beim Weltcup in Altenberg die Generalprobe. Die „Mission Gold“ und Titelverteidigung im Zweierbob-Wettkampf steht dann mit jeweils vier Läufen am 15./16. Februar und im Zweierbob am 20./21. Februar auf der Wettbewerbsliste.
Ein bisschen Druck ist bei der Titelflut schon da – zwei Medaillen bei den Olympischen Spielen Ziel für Laura Nolte
Bereits jetzt ist Laura Nolte eine der erfolgreichsten Athletinnen, wenn nicht „die“ erfolgreichste Sportlerin im deutschen und weltweiten Bobsport. Zahlreiche Weltcupsiege, Weltcup-Gesamtsiege und -Platzierungen, WM-Bronze 2021, WM-Silber 2024 und WM-Golf 2025 und natürlich der Olympiasieg 2022 in China sind Triumphe, die außergewöhnlich sind. Und dabei ist Laura Nolte gerade erst 27. Da ist noch so einiges zu erwarten. Ihr Ziel für die Olympischen Spiele: Zwei Medaillen – also eine im Mono- und einmal Edelmetall im Zweierbob.
Das Eis stimmt
Mehrere tausend Zuschauer erwartet Stefan Pieper, Geschäftsführung Sportzentrum Winterberg, am Wochenende, exakt 3.000 bis 5.000. Eismeister Ingo Götze und sein Team haben das Eis, auch dank GEA-Kühltechnik-Technologie im Maschinenraum unweit des Zieleinlaufs, bestens präpariert. „Die ganze Saison ist das Eis schon sehr schnell. Ob es Bahnrekorde gibt, werden die Auswirkungen angesagter Schneefälle zeigen, sagt Pieper. Dennoch werden die Bedingungen auf der Bahn bestens sein.“

Der Ausflug nach Winterberg lohnt sich – Sport und „Action“ im Verbund
Mit natürlichem Schnee war Winterberg zwar bislang nichts gerade gesegnet. Macht nichts, denn die Ski- und Rodelpisten sind gut präpariert. Alle Hotels sind ausgebucht. Wer früh anreist, wird allerdings noch einen Parkplatz unweit der Bobbahn und Pisten ergattern. Um 7.41 Uhr und 8.41 Uhr fahren zudem Züge vom Dortmunder Hauptbahnhof direkt nach Winterberg.

Auf einen Blick: Die Startzeiten am 3. und 4. Januar in Winterberg:
Freitag, 2. Januar, 9 Uhr: 1. und 2. Lauf Skeleton Herren
Freitag, 2. Januar, 13 Uhr: 1. und 2. Lauf Skeleton Damen
Freitag, 2. Januar, 18 Uhr: Skeleton Mixed-Teams-Wettbewerb
Samstag, 3. Januar, 11.30 Uhr: 1. und 2. Lauf Weltcup- Monobob (mit Laura Nolte)
Samstag, 3. Januar, 15.30 Uhr: 1. und 2. Lauf Zweierbob Herren
Sonntag, 4. Januar, 11 Uhr: 1. und 2. Lauf Weltcup Zweierbob Damen (mit Laura Nolte und Deborah Levi)
Sonntag, 4. Januar, 15 Uhr: 1. und 2. Lauf Weltcup- Viererbob Herren
15 Euro Eintritt – Dauerkarte 35 Euro
Der Tageseintritt beträgt 15 Euro. Kinder bis zehn Jahre sind frei.  Das Dauerticket für alle drei Tage beträgt 35 Euro.
Bildzeile: Laura Nolte, Anschieberin Deborah Levi und Bundestrainer René Spies (v.li.) bei der Pressekonferenz am Dienstag in Winterberg.