
Handball: Einen bewundernswerten Kampf hat der ASV Hamm-Westfalen in der ausverkaufen Ems-Halle abgeliefert. Am Ende ging der Spitzenreiter TV Emsdetten knapp mit 34:32 (17:14) als Sieger vom Feld – und das unter dem Strich verdient, wie auch ASV-Coach Jamal Naji betonte: „Emsdetten hat über 60 Minuten dominiert und verdient gewonnen“. Aber alleine, dass die Westfalen die Gastgeber bis zur Schlussminute forderten, war nicht hoch genug zu bewerten.
Für den ASV war es von Beginn an kein leichter Auftritt beim verlustpunktfreien Tabellenführer. Nicht nur, dass sich etliche Spieler wie Niklas Gautzsch, Jan Brosch oder Carl Gabrielsson mit Infekt durch die Woche geplagt hatten und sichtbar nicht bei einhundert Prozent ins Spiel gehen konnten. Pawel Krawczyk war noch am Spieltag nicht fit, wollte aber unbedingt spielen. Dazu fehlten plangemäß Ole Machner, Lucas Firnhaber und Gasper Horvat, die zumindest von der Tribüne die Daumen drückten. Zusätzlich verlor der ASV im zweiten Abschnitt Jan Brosch wegen dreier Zeitstrafen und Fabian Huesmann wegen einer möglichen Wadenverletzung.
Zunächst erwischten die Gäste einen ordentlichen Start, gingen durch Andreas Bornemann in Führung. Danach schlichen sich allerdings einige technische Fehler ins ASV-Spiel. Die Gastgeber nutzten dies, um sich eine Führung zu erspielen und fortan das Spiel zu kontrollieren. Aber die Gäste, bei denen Marcos Colodeti wie auch TVE-Keeper Oliver Krechel bestens aufgelegt war, ließen sich nicht abschütteln – auch mehrere Zeitstrafen warfen die Gäste noch nicht entscheidend zurück, kosteten aber für das verbliebene Personal immer wieder viel Kraft.
Emsdetten mit starkem Tempospiel
Emsdetten dagegen konnte von vorneherein viel wechseln und tat dies auch. In die Pause ging es mit einem leistungsgerechten 17:14 für die Hausherren, die wie erwartet mit starkem Tempospiel auftrumpften. Mit etwas geringerer Fehlerquote im Offensivspiel und weniger Zeitstrafen wäre allerdings auch ein besseres Resultat für den ASV möglich gewesen.
Dieser Verlauf zog sich dann auch im zweiten Abschnitt so durch. Immer, wenn der ASV Möglichkeiten hatte, auf zwei oder gar ein Tor zu verkürzen, schlichen sich Kleinigkeiten ein – und die hatten Folgen. Wie beispielsweise, als der insgesamt starke Bornemann beim Tempogegenstoß dem ins leere Tor eilenden Krechel unglücklich an den Rücken warf. Statt auf ein Tor heranzukommen, zog Emsdetten wieder auf drei weg. Aber immer wieder schaffte es die Mannschaft von Trainer Jamal Naji, sich heranzukämpfen. Doch unter dem Strich gelang es trotz eines herausragenden Einsatzes nicht, die Partie doch noch einmal zu kippen. Jamal Naji: „Man muss neidlos anerkennen, wie ihr die Mannschaft entwickelt habt. Wir haben gegen eine Mannschaft verloren, die in der 2. Liga nicht absteigen würde. Respekt für die Stimmung, die in der Halle los war. Das war schon brutal. Das hat uns gerade zu Anfang verunsichert.“
Erwartungsgemäß zufrieden äußerste sich TVE-Trainer Lennart Lingener: „Ich hab es genossen, Trainer dieser Mannschaft zu sein, bei diesem Spiel. Ich bin stolz darauf, dass wir immer wieder aus den Negativphasen rausgekommen sind. Die Mannschaft hat sich ernorm entwickelt, auch unter Stress die Ruhe zu bewahren.“
TV Emsdetten – ASV Hamm-Westfalen 34:32 (17:14)
TVE: Krechel, Vukas – Meuser, Terhaer, Budelmann, Träger, Gorpshin, Klein, Hasenkamp, Jansen, Timm, Kluwe. Damböck, Széles, Riksten.
ASV: Colodeti, Budalic – Huesmann, Gabrielsson, Brosch, van de Vreede, Böttcher, Neumann, Kühn, Gudat, Mühlhauser, Gautzsch, Bornemann, Krawczyk, Jacobs, Coßmann.
Schiedsrichter: Schwarzmeier, Stewen.
Zuschauer: 2.200 (ausverkauft).
Strafen: TVE (8 Min), ASV (16 Min).
Bildzeile: ASV-Trainer Jamal Naji pusht seine Mannschaft in einer Auszeit / Foto.





