Tabellenführung futsch und fatale Langzeitausfälle: Rückschläge für den HSC




Fußball, Westfalenliga 2: SSV Buer 07/28 – Holzwickeder SC 0:0. Nach dem torlosen Remis beim Drittletzten, dem SSV Buer, ist der HSC nach nur einem Spieltag seine Tabellenführung wieder los und fällt auf den dritten Platz hinter dem neuen Spitzenreiter Wanne-Eickel und Hordel zurück. Zwei weitere Hiobsbotschaften für den Verein und zwei Spieler kommen nach den entsprechenden Diagnosen seit dem Wochenende dazu.

Lange Pausen für Anton Ruso und Jan Nielinger – und auch Dean Müsse mit Achillessehnenproblemen

Ganz schlimm erwischte es Anton Ruso. Der zu Saisonbeginn aus der U19 des SC Paderborn verpflichtete Ukrainer hatte sich im Spiel vor 14 Tagen in Hordel das Knie verdreht. Jetzt steht fest: Kreuzbandriss, Meniskusschaden – vermutlich erst in einem Jahr wird das gerade in Top-Form gekommene Talent wieder mit Wettkampf-Fußball beginnen können. Ein weiterer ausgesprochener Pechvogel reiht sich in die Langzeitverletztenliste ein. Jan Nielinger erlitt im Training unter der Woche einen Syndesmoseriss. Er ist bereits operiert worden und steht vor einer mindestens dreimonatigen Pause. Der Defensivspieler Jan Nielinger, mit drei Treffern bislang einer besten Torschützen des HSC, kam aus einer langen Schulterverletzung, war wieder „mittendrin“ – und muss sich nun wieder selber um seine Gesundheit seine Gedanken machen. Zu allen Übel erwischte es gegen Buer auch noch Abwehrchef Dean Müsse. „Dino“, wie er genannt wird, bekam wieder Probleme mit seiner Achillessehne und musste zur Halbzeit ausgewechselt werden. Auch hier werden Untersuchungen anstehen – und im schlimmsten Fall droht auch hier ein Ausfall.

Bildzeile: Dean Müsse musste gegen Buer zur Pause vom Platz mit Achillessehnenproblemen.

Seit 602 Minuten ohne Gegentreffer – aber vorne und in der Vorwärtsbewegung hapert es

Seit offiziell 602 Minuten ist der HSC nun in der Meisterschaft und Kreispokal ohne Gegentor. Das letzte Gegentor gab es in Schüren am 28. September – eine Ewigkeit in der so starken und ausgeglichenen Westfalenliga. So stehen auch nach dem 0:0 in Buer gerade neun Gegentreffer zubuche. Gegen Buer stellte der HSC aufgrund des angeschlagenen und zur Pause ausgewechselten Abwehrchef Dean Müsse früh von Dreier- auf Viererkette um. Vorweg: Die Defensive stand gewohnt sicher und ließ wenig zu – musste aber auch in der ersten Hälfte mehrfach zittern.

Felix Hacker und Michael Kuhfeld verhindern Rückstand

Der SSV Buer begann vor 110 Zuschauern stark. In der 3. Minute scheiterte Florian Weber mit einem Kopfball nach Ecke am guten HSC-Keeper Felix Hacker. In der 8. Minute gab es die gleiche Situation nach Ecke für den HSC: Doch Dean Müsse konnte das Leder ebenfalls nicht im Tor unterbringen. Viel Willen zeigte Michael Kuhfeld in der 16. Minute. Tarkan Yerek brach durch und Kuhfeld konnte mit einer Monstergrätsche den sicheren Einschlag in letzter Sekunde verhindern. Leo Mayka vergab freistehend an Buers Keeper Matthias Kuscha (19.). Kuscha parierte auch einen schönen Distanzschuss von Kerem Keskin (25.). In der 26. Minute dann die größte Chance ces HSC. Doch Luis Weiß ballerte das Leder ans Lattenkreuz. Es war eine gute, unterhaltsame erste Halbzeit mit guten Chancen hüben wie drüben. Allerdings gab es auch eine schlimme Szene für den betroffenen Spieler. Für den Buer-Spieler Louis Jozek war das Spiel nach elf Minuten vorbei. Mit einer Fußverletzung endete sein Arbeitstag im Rettungswagen und dann Krankenhaus zu weiteren Untersuchungen.

Hälfte zwei: Böses Foul an Leo Mayka – HSC nicht konsequent und wenig einfallsreich

In Hälfte zwei wurde es dann zäh. Erwartungsgemäß zog sich der SSV Buer tief zurück und lauerte nur auf Konter. Der HSC wiederum tat sich schwer, hatte zwar über 80 Prozent Ballbesitz, kam aber nicht entscheidend in die gefährliche Zone. Richtig gefährliche Szenen waren Mangelware – bis auf zwei echte Aufreger. In der 49. Minute wurde Leo Mayka ganz übel an der Seitenlinie weggegrätscht. Schiedsrichter Björn Stempel (SV Eintracht Grumme) entschied nach Rücksprache mit dem Linienrichter auf „seitliche Grätsche“ und damit „Gelb“ – eine Sichtweise, die der Unparteiische außer Buer-Verantwortlichen und Spieler sehr exklusiv hatte. Ob allerdings eine Überzahl aufgrund der sehr massiven Abwehr der Gelsenkirchener und der Einfallslosigkeit der Holzwickeder in vielen Szenen ein wirklicher Voteil gewesen wäre, steht auf einem anderen Blatt.

Was war das? Maurice Majewski vergibt sicheren Treffer gegen bereits geschlagenen Torhüter

In der 89. Minute hätte, ja musste der Holzwickeder SC das Siegtor erzielen. Eoin Spieler wird die Nacht auf Montag kaum schlafen: Was immer der eingewechselte Maurice Majewski sich da gedacht hatte, wird und muss sein Geheimnis bleiben. Komplett frei vor dem bereits sitzenden und damit geschlagenen Keeper Matthias Kuscha schoss er das Leder direkt in dessen Hände. So blieb es beim 0 : 0 – ein Ergebnis, was am Ende keinem Kontrahenten wichtig nutzte.

HSC mit toller Defensive – nun sieben Siege, fünf Remis und eine Niederlage

Trotz eines gewonnenen Punktes fiel der Holzwickeder Sport Club in der Tabelle auf Platz drei. Die Hintermannschaft ist das Prunkstück der Gäste. Insgesamt erst neunmal gelang es dem Gegner, das Team von Trainer Kurtulus Öztürk zu überlisten. Der Holzwickeder Sport Club weist in dieser Saison mittlerweile die stolze Bilanz von sieben Erfolgen, fünf Punkteteilungen und einer Niederlage vor.

Buer: Matthias Kuscha, Alper Özgen, Toygar Mutluer, Emre Gökkaya (77. Bartosz Piotr Odolinski), Florian Weber, Marius Heck, Maurice-Joel Weißbohn (89. Ali Seklawi), Max Fleer (68. Muhammed Ali Karkar), Louis Jozek, Kjetil Thorin Heinsen, Tarkan Yerek (11. Ediz Akcinar).
HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Michael Vrljic, Lokan Erdogan, Luis Weiß, Nazaril Kovalenko, Kerem Keskin, Seydi Keskin (82. Samy Smajlovic), Dean Müsse (46. Maurice Majewski), Michael Kuhfeld, Leo Mayka (56. Maurice Modrzik).
Tore: Fehlanzeige.
Zuschauer: 110.
Schiedsrichter: Björn Stempel (SV Eintracht Grumme)

Nur noch einmal in diesem Jahr die Chance zum Besuch eines HSC-Heimspiels

Nur noch einmal ist die Westfalenliga-Truppe des HSC, außer den Trainingseinheiten, in diesem Jahr noch im Montanhydraulik-Stadion zu sehen. Am kommenden Sonntag, 9. November, geht es um 15 Uhr gegen den SC Obersprockhövel. HSC-Vize Thomas Feldhaus appelliert: „Euer zahlreicher Besuch an diesem Tag wäre eine große Belohnung und Dank für das Team, das ein phantastisches Jahr insbesondere in der heimischen Arena gezeigt hat!“. Es folgen dann noch zwei Auswärtsspiele bei Vestia Disteln (Sonntag, 16. November, 15.15 Uhr) und bei der SpVgg Hagen (Sonntag, 30. November, 15 Uhr). Dann geht es endgültig in die Winterpause.

Bildzeile: Leo Mayka war beim 0:0 mit seinen Vorstößen immer brandgefährlich. Der mit vier Treffern beste HSC-Torschütze ist eine echte Verstärkung für den Westfalenligisten.