„Nullinger“ dübeln sich auf Platz zwei fest – große Sorgen um Anton Ruso  




Fußball, Westfalenliga 2: DJK TuS Hordel – Holzwickeder SC 0:0. Innerhalb einer Woche kassierte der HSC gegen die Top-Teams Hordel und Horsthausen kein Gegentor, erzielte allerdings auch keinen Treffer und überstand folglich die beiden ganz schwierigen Auswärtsspiele mit zwei von möglichen sechs Punkten. Nach dem 0:0 in Hordel fehlt bei 22 Zählern ein Pünktchen auf den Platz an der Sonne, den weiter die Bochumer inne haben. Allerdings ist die Spitze enger zusammengerückt. Dritter ist nun Wanne-Eickel mit 21, Vierter Erndtebrück mit 20, Fünfter Iserlohn mit 19, Sechster Horsthausen mit 19 und Siebter Schüren mit 18 Punkten.

Das 0:0 in Hordel kann allerdings teuer für Holzwickede werden. In der 26. Minute blieb der 19-jährige Anton Ruso nach einem Zweikampf mit Hordels Top-Torjäger Justin Sarpong liegen. Große Schmerzen am Knie, an dem er bereits einen Kreuzbandriss erlitten hatte, lassen Schlimmes befürchten. „Wir müssen jetzt mal die ärztlichen Untersuchungen abwarten“, hofft HSC-Chefcoach Kurtulus Öztürk auf einen guten Ausgang.

„Nullinger“ im positiven Sinne – Sarpong, Agbado und Co fanden keinen Weg an Felix Hacker vorbei

„Nullinger“ klingt negativ, zeugt aber auch von Moral, Dagegenhalten und bärenstarker Defensivarbeit – und die beginnt nun mal in den ganz vorderen Reihen. Die DJK TuS Hordel wurde von Co-Trainer Markus Deutsch, der seinen im Süden urlaubenden Chef Mirko Talaga vertrat, gecoacht und der hatte seiner Elf ein hohes Pressing und faires, aber aggressives Zweikampfverhalten verordnet. In der ersten Viertelstunde klappte das auch ganz gut – allerdings bestanden die Abschlüsse aus optimistischen Schüssen aus der Distanz. In der 16. Minute war es der im ganzen sehr auffällige Philip Agbado der an HSC-Keeper Felix Hacker scheiterte. Top-Torjäger Justin Sarpong fand in Hacker ebenfalls seinen Meister (24.). In der 31 Minute meldete sich der HSC nachdrücklich an, als Maurice Modrzik Hordels Keeper Kota Ichijo nicht überwinden konnte. In der 33. Minute kam der endgültige Wachmacher für den HSC, als Paul Jona Kalkoff nach Vorlage von Philip Agbado nur den Pfosten traf. In der 41. Minute war es der erneut an diesem Tag glücklose Maurice Modrzik, der mit der wohl besten Holzwickeder Chance in den ersten 45 Minuten um Zentimeter vorbeischoss. Auch Seydi Keskin war erneut an vielen Offensivaktionen des HSC beteiligt, hatte aber keine echte „Hundertprozentige“. Es war eine gute, muntere erste Hälfte, nur das Salz in der Suppe, die Tore fehlten.

Bildzeile: Seydi Keskin (vorne) und auch Nazaril Kovalenko hatten beim 0 : 0 in Hordel auch in der Offensive einen schweren Stand.

Auch in Hälfte Spiel mit offenem Visier und hohem Niveau

In der 47. Minute setzte Hordel nach. Hayate Nishimura ballerte komplett freistehend über den Kasten. In der 63. Minute war es wieder mal Torjäger Justin Sarpong, der aber zum x-ten Mal seinen Meister in Felix Hacker fand. Mit einem Doppelwechsel wollte die DJK TuS Hordel frischen Wind in das Spiel bringen. Hordels Trainer Markus Deutsch schickte Ledion Shefketi und Maurice Post für Fynn Albers und den Ex-Holzwickeder Robin Schultze auf den Platz (68.). HSC-Torjäger Maurice Modrzik war dann in der 70. Minute an der Reihe, doch er musste anerkennen, dass DJK-Keeper Kota Ichijo an diesem Sonntag trotz gelegentlicher Schwächen beim Herauslaufen und bei Ecken nicht zu bezwingen war. Es waren nahezu immer die gleichen Akteure, die kein Zielwasser getrunken hatten: Justin Sarpong setzte Patrick Rudolph ein, der auch nicht das erlösende Tor erzielen konnte. Man kann es erraten: Philip Agbado konnte Felix Hacker mal wieder nicht überwinden (80.) – und auch Maurice Modrzik hatte das Glück nicht gepachtet (89.). Es blieb beim 0:0 im Top-Spiel – ein Ergebnis, das am Ende in Ordnung geht.

Hordel mit Top-Offensive – Holzwickede mit weitaus bester Abwehr 

Mit diesem Unentschieden verpasste der Holzwickeder Sport Club die Chance, an einem direkten Konkurrenten vorbeizuziehen. In der Tabelle steht der Holzwickeder Sport Club damit auch unverändert auf Rang zwei. Der Holzwickeder Sport Club weist in dieser Saison mittlerweile die stolze Bilanz von sechs Erfolgen, vier Punkteteilungen und einer Niederlage vor. Sieben Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen haben die Hordeler derzeit auf dem Konto. Mit beeindruckenden 29 Treffern stellen die Hordeler den besten Angriff der Westfalenliga 2, allerdings fand der Holzwickeder Sport Club diesmal geeignete Gegenmaßnahmen. Die DJK TuS Hordel erfüllte zuletzt die Erwartungen und verbuchte aus den jüngsten fünf Partien zehn Zähler. Die Hintermannschaft ist das Prunkstück des Holzwickeder Sport Club. Insgesamt erst neunmal gelang es dem Gegner, den Gast zu überlisten. Sechs Spiele währt nun für die Mannschaft von Coach Kurtulus Öztürk die Serie ohne Niederlage, jedoch gelang es nicht, den Lauf von drei Siegen hintereinander auszubauen.

Bildzeile: Wie haben die Mitbewerber gespielt? Teammanager Louis Petersmann und HSC-Cheftrainer Kurtulus Öztürk schauen gebannt auf die Schlussergebnisse der Westfalenliga 2. Nach dem elften Spieltag ist im oberen Drittel alles noch enger zusammengerückt.

Trainerstimmen:
Kurtulus Öztürk (HSC): Ich gehe heute als Trainer zufrieden nach Hause. Heute sind zwei Top-Teams der Liga aufeinandergetroffen, die das Momentum auf ihrer Seite haben – und das hat man auch im Spielverlauf gesehen. Es war sportlich sehr hitzing – aber im positiven Sinne. Allerdings war kein Team in der Lage, Fehler des Gegners wirklich kaltschnäuzig auszunutzen. Anton Ruso drücke ich ganz fest die Daumen, dass sich seine Verletzung nicht als so schwerwiegend erweisen wird.
Markus Deutsch (Hordel): Es war mein erstes Spiel als verantwortlicher Trainer, da ich ja meinen Chef Mirko Talaga vertreten musste. Alle haben mir sehr geholfen. Es war Feuer und Emotion in diesem Spiel drin. Es hätte auch 3:3 ausgehen können. Ich muss meiner Mannschaft zu diesem Spiel, aber auch zu den letzten Wochen und Monaten ein Kompliment machen. Das war sehr gut.

Hordel: Kota Ichijo, David Christian Gatawis, Fynn Albers (68. Ledion Shefketi), Philip Agbado (86. Adem Semih Ünal), Marcel Erdelt, David Schürmann, Robin Schultze (68. Maurice Post), Paul Jona Kalkoff, Patrick Rudolph, Hayate Nishimura (74. Dorian Joel Batbayli), Justin Sarpong.
HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Michael Vrljic, Luis Weiß (69. Samy Smajlovic), Nazaril Kovalenko, Kerem Keskin, Seydi Keskin (57. Lokman Erdogan), Maurice Majewski (76. Leo Mayka), Anton Ruso (26. Jan Nielinger), Dean Müsse, Maurice Modrzik.
Tore: Fehlanzeige.
Zuschauer: 200.
Schiedsrichter: Stefan Tendyck (VfB Kirchhellen)

Heimspiel gegen FC Iserlohn vorverlegt auf Freitag, 24. Oktober, 19 Uhr – Wiedersehen mit Simon Naujoks

Nach zwei Auswärtsbegegnungen in Folge bestreitet der Holzwickeder SC sein nächstes Heimspiel am kommenden Freitag, 24. Oktober. Das Spiel gegen den FC Iserlohn wird um 19 Uhr im Montanhydraulik-Stadion mit dem Pfiff von Schiri Marlon Neumann (VfB Kirchhellen) angestoßen. Kurios: Damit pfeift nach Stefan Tendyck das zweite Vereinsmitglied des VfB Kirchhellen ein HSC-Spiel in Folge. Ein Wiedersehen wird es mit dem Ex-Holzwickeder-Spieler Simon Naujoks geben. Der ist inzwischen Trainer des FCI.

Bildzeile: Maurice Modrzik zieht kraftvoll ab – und doch erzielte er auch gegen Hordel keinen Treffer.