Luis Weiß mit dem zweiten entscheidenden Treffer in einer Woche: HSC nun ganz nah an Hordel




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder Sport Club – FC Brünninghausen 1:0 (1:0). Drei Erfolge in sieben Tagen: Der HSC sammelt Punkte und Siege wie die derzeit in der Natur emsigen Eichhörnchen. 4:1 beim BSV Schüren,  2:0 im Kreispokal in Kaiserau und am Sonntag ein 1:0 gegen den FC Brünninghausen und dem Sprung auf Tabellenplatz zwei – dem Westfalenligisten Holzwickeder SC ist ein guter Start in den Herbst gelungen. Ob es ein goldener Herbst werden wird, entscheidet sich in den nun anstehenden harten Auswärtsaufgaben gegen die Spitzenteams und Aufstiegsaspiranten SpVgg Horsthausen und der DJK TuS Hordel und dann im Duell mit dem alten Rivalen FC Iserlohn im heimischen Montanhydraulik-Stadion.

Diskussion um möglichen Elfmeter für Ex-Holzwickeder Amin Azzofri

Brünninghausens Coach Carsten Droll forderte im Vorfeld des HSC-Spiels die bislang nur im Training gezeigte Qualität, Laufbereitschaft und Aggressivität – und bekam das auch von seinem Team serviert. In der 13. Minute ballerte der Ex-Holzwickeder Tomislav Ivancic das Leder um wenige Zentimeter über die Latte des von Felix Hacker gehüteten Holzwickeder Kastens. Der hatte übrigens am Freitag eine Sonder-Trainingseinheit absolviert, um für das Spiel fit zu sein. In Minute 16 dann eine umstrittene Situation. Der Ex-Holzwickeder Amin Azzofri kam im Strafraum zu Fall – und forderte vehement Elfmeter. Der gute Schiedsrichter Thorsten Kleiböhmer (SG Vorhalle) entschied auf Schwalbe und zeigte Azzofri die „Gelbe“. Kleiböhmer lag damit richtig, denn bestenfalls hätte ein erfolgter Zupfer an der Schulter ein Nachdenken über einen Strafstoß provoziert – aber das war zu wenig angesichts des spektakulären Sturzes des Ex-HSCer.

Kopfball von Luis Weiß entscheidet das Spiel – zweiter Weiß-Treffer nach viel diskutiertem Stürmerfoul aberkannt

In der 23. Minute war dann das alte Kräfteverhältnis wiederhergestellt. Luis Weiß, bereits am Donnerstag beim 2:0-Pokalsieg in Kaiserau entscheidender Torschütze zum 1:0, überwand mit einem Kopfball-Lupfer über den verdutzten Brünninghausener Keeper Kerim Senderovic zum „Tor des Tages“. In der 42. Minute scheiterte Maurice Modrzik an eben jenem Senderovic. In der 43. Minute war es erneut Luis Weiß, der zum vermeintlichen 2:0 einschoss. Doch auch hier entschied Referee Kleiböhmer sofort auf Stürmerfoul an Brünninghausens Hakan Safa Tüysüz. Auch diese Situation wurde im Nachgang noch größer diskutiert. Aber am Ende gab es zwei mögliche Elfmeter-Situationen – eine für jedes Team. Es gab keine Strafstöße – und somit eine konsequente Linie des Unparteiischen Kleiböhmer. Es blieb beim 1:0 für den Holzwickeder SC zur Halbzeit.

Daumendrücken für Tom Wonneberger: eingewechselt und kurz darauf verletzt ausgewechselt

In der zweiten Hälfte glänzten höchstens die goldenen Nummern und Zahlen auf den Brünninghausener Trikots – von beiden Teams aber kam nicht mehr viel. In der 55. Minute stellte Brünninghausens Coach Carsten Droll um und schickte in einem Doppelwechsel Hamza M Rabti und Yasin Akman für Ousman Diallo und Edin Dervisevic auf den Rasen. Mit Luis Weiß und Seydi Keskin nahm HSC-Chefcoach Kurtulus Öztürk in der 70. Minute gleich zwei Spieler aus der Startformation vom Feld. Ersetzt wurden sie von Lokman Erdogan und Tom Wonneberger. Für Wonneberger endete der Nachmittag tragisch. In der 87. Minute musste er den Platz wieder verlassen. Nach einem Zweikampf blieb er liegen und musste durch Mitspieler gestützt den Rasen verlassen. „Hoffentlich ist es nur eine Prellung“, meinte „Kutte“ Öztürk anschließend – es sah aber nicht gut aus. Dennoch humpelte Wonneberger sogar nach Abpfiff zum gemeinsamen Abschlusskreis – Einsatz und Mannschaftskollegialität pur. Sportlich gab es in den zweiten 45 Minuten wenig zu sehen. In der 68. Minute jubelte der eingewechselte Leo Mayka nach einem Kopfballtor. Doch die Fahne des Linienrichters ging hoch, abseits. Eine Zentimeter-Entscheidung, aber vertretbar. Tomislav Ivancic hatte in der 81. Minute die letzte Chance des Spiels und zum 1:1. Doch HSC-Keeper Felix Hacker war zur Stelle.

Holzwickeder SC nun in Lauerstellung auf Spitzenreiter Hordel: Als Zweiter fehlt nur noch ein Pünktchen

Damit setzte sich der Holzwickeder SC im 15. Duell erneut durch und stellte die direkte Bilanz auf zehn Siege, drei Unentschieden und zwei Niederlagen. Der Holzwickeder Sport Club setzt sich mit dem sonntäglichen Dreier im oberen Tabellendrittel fest und steht nun mit einem Punkt Rückstand auf Spitzenreiter Hordel auf Platz zwei. Am HSC gibt es kaum ein Vorbeikommen, sodass die Hintermannschaft erst neunmal überwunden wurde – bis dato der Bestwert der Westfalenliga 2. Die bisherige Spielzeit des Holzwickeder Sport Club ist weiter von Erfolg gekrönt. Der Club verbuchte insgesamt sechs Siege und zwei Remis und musste erst eine Niederlage hinnehmen, eine ausgezeichnete Bilanz und gute Ausgangslage für die weitere Spielzeit.

Nur noch zwei Heimspiele in diesem Jahr – 88 Zuschauer gegen Brünninghausen Minusrekord 

Gerade mal 88 zahlende Zuschauer wollten das 1:0 des HSC gegen Brünninghausen sehen. Unverständlich, da es sich fast um ein Derby und zudem gegen einen alten Rivalen handelte. Das bescheidene Wetter, 1. und 2. Bundesliga oder was auch immer: Die Zahl der Fans ist schon sehr niedrig bis enttäuschend. Und das, obwohl der HSC aktuell das heimstärkste Team der Westfalenliga 2 ist. Zweimal können die Fans noch die Zuschauerzahlen nach oben treiben: am 26. Oktober gegen den FC Iserlohn und am 9. November gegen Obersprockhövel. Zunächst stehen nun zwei Auswärtsspiele an: am 12. Oktober bei der SpVgg Horsthausen und am 19. Oktober bei Spitzenreiter DJK TuS Hordel.

Trainerstimmen
Kurtulus Öztürk (HSC): Wir haben heute nicht gut gespielt, aber zumindest gut gekämpft. Wir hatten noch die Pokal-Minuten in den Knochen. Das wir danach zwei freie Tage gemacht haben, war im Nachhinein nicht die beste Lösung. Das, wie auch die darauf basierende heutige Leistung, nehme ich auf meine Kappe. Wir sind heute einfach nicht in unsere Intensität gekommen. Zu Tom Wonneberger: Hier hoffe ich, dass er „nur“ eine Prellung erlitten hat. Ich drücke da fest die Daumen.
Carsten Droll (Brünninghausen): Bis auf das Ergebnis bin ich zufrieden. Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel absolviert. In der zweiten Halbzeit habe ich sogar keinen ernsthaften Schuss auf unser Tor gesehen. Ein Remis wäre vielleicht am Ende sogar ein gerechtes Ergebnis gewesen. Wir werden hart weiterarbeiten, um unsere Ziele zu erarbeiten. Auf der heutigen Leistung können wir dabei sicherlich aufbauen.

Bildzeile: Beim Abschlusskreis nach dem 1 : 0-Erfolg gegen Brünninghausen lobte HSC-Chefcoach Kurtulus Öztürk die kämpferische Einstellung seiner Elf. Es war der dritte Erfolg in einer Woche.

HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Michael Vrljic, Luis Weiß (70. Lokman Erdogan), Nazaril Kovalenko, Kerem Keskin (90.+5 Jan Nielinger), Seydi Keskin (70. Tom Wonneberger, 87. Samy Smajlovic), Mauice Majewski (62. Leo Mayka), Anton Ruso, Dean Müsse, Maurice Modrzic.
Brünninghausen: Kerim Senderovic, Edin Dervisevic (55. Yasin Akman), Tomislav Ivancic, Amin Azzofri (75. Mounir Azzam), Melih-Akay Celik, Branko Vasic, Jongmin Park, Marc Radusch, Ousman Diallo (55. Hamza M Rabri), Karim Belhilali (86. Biyan El-Bader), Hakan Safa Tüysüz.
Tor: 1:0 Weiß (23.).
Zuschauer: 88.
Schiedsrichter: Thorsten Kleiböhmer (SG Vorhalle 09).

HSC trauert um Günter Gödecke

Der Holzwickeder Sport-Club ruft seine Mitglieder zur Teilnahme an der Beisetzung von Günter Gödecke auf, der im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Günter Gödecke begann seine fußballerische Laufbahn bei der damaligen Westfalia Holzwickede und war dort unter anderem als Jugendtrainer und Jugendleiter tätig. Bekannt wurde er vor allem durch seine Tätigkeit als Schiedsrichter – ein Amt, das er über 50 Jahre ausgeübt hat, zunächst für die Westfalia, nach deren Fusion mit dem SV Opherdicke für die SG Holzwickede und nach deren Zusammenschluss mit dem HSV auch für den HSC. Dessen Vorsitzender Karl Lösbrock, für den Gödecke selbst der erste Trainer war, würdigt den Verstorbenen: „Günter war über viele Jahrzehnte ein allseits geachteter Teil unseres Vereins und hat sich nicht nur, aber besonders als Schiedsrichter große Verdienste um seinen Heimatverein und das Schiriwesen im Kreis Unna und darüber hinaus erworben!“. Das Seelenamt für Günter Gödecke ist am Dienstag, 7. Oktober, um 11 Uhr in der Holzwickeder Liebfrauenkirche, anschließend wird die Urne auf dem Friedhof Holzwickede beigesetzt.

Bildzeile: Maurice Modrzik war auch beim 1:0 gegen Brünninghausen ein ständiger Unruheherd im und am Brünninghausener Strafraum.