HSC muss beim 2:2 in Herne gewaltigen Widerstand brechen




Fußball, Westfalenliga 2: Westfalia Herne – Holzwickeder Sport Club 2:2 (1:1). Dass eine ganze Mannschaft fehlen würde, hatte HSC-Cheftrainer Kurtulus Öztürk bereits vor dem Match bei der Westfalia aus Herne angekündigt. Schlimmer geht immer: Am Sonntagmorgen meldete sich dann auch noch Cheftrainer „Kutte“ höchstpersönlich mit Verletzung ab. Co-Trainer Stefan Wustlich weilt im Urlaub. Philip Gödde (Kreuzband) war ebenfalls nicht in Herne dabei wie auch Betreuer Uwe Kasten (Urlaub) und Ersatzkeeper Orlando Stockhecke, der ebenfalls nicht im Kader stand.

HSC musste in vielen Bereichen improvisieren

Der HSC musste also bei der immens schwierigen Aufgabe in Herne mächtig improvisieren. Teammanager Louis Petersmann, der am 1. September 2025 seine B-Lizenz-Ausbildung beginnt, saß verantwortlich auf der Trainerbank. Nick Adamski, an der Schulter verletzter Abwehrspieler, ergänzte ihn. Christian und Philip Siegel ersetzten Betreuer Uwe Kasten. Und, wie schon in den letzten Wochen gehabt: Physio Pascal Börner war mal wieder Ersatzkeeper. Gut, dass der Kader noch eine große Breite und viel Qualität aufweist. Denn nach Ablauf der 90 Minuten muss gesagt werden: In optimaler Aufstellung wäre dieses Spiel bei einem der Ruhrpott-Teams mit ganz viel Tradition nie und nimmer mit einer Punkteteilung geendet, und der HSC hätte sich über drei Zähler freuen können. Doch von Beginn an.

Bildzeile: Maurice Modrzik (Mitte) blieb ohne Torerfolg beim 2:2 in Herne. Er benötigt dringend Tore – auch für das eigene Selbstbewusstsein.

HSC mit deutlich mehr Spielanteilen – doch die Führung erzielte die Westfalia aus Herne

Von Beginn hatte der HSC mehr Spielanteile, die teils bei über 80 Prozent lagen. Die Holzwickeder liefen gut an, pressten hoch und setzten die „Blauen“ gehörig unter Druck. Leo Mayka zwang Daniel Dudek im Herner Kasten zu einer Parade (9.). Was auffiel: Der HSC hatte optisch alles im Griff, war aber vor dem Tor nicht wirklich zwingend. Herne lauerte – und hatte Erfolg. Ein langer Schlag aus der Abwehr landete bei Florian Tonye, der zentral aufs Holzwickeder Tor stürmte, nicht konsequent angegriffen wurde und ins linke obere Eck zur überraschenden Herner Führung vollendete (24.). Der HSC wirkte geschockt, brachte auch nicht mehr viel auf die Reihe. Bis zur 44. Minute. Kerem Keskin zirkelte einen Eckball genau auf den Schädel von Jan Nielinger, der, wie schon beim Heimsieg gegen Hagen, erneut mit Köpfchen erfolgreich war – 1 : 1. Es war gleichzeitig auch der Halbzeitstand.

Kapitaler Patzer von HSC-Keeper Felix Hacker

In der zweiten Halbzeit änderte sich auf dem Feld wenig. Der HSC hatte deutlich mehr Spielanteile, konnte aber nach vorne wenig bewirken. Und so war es erneut die Herner, die zuschlugen. Ein Standard flog in den Strafraum – und HSC-Keeper Felix Hacker sauste am Leder vorbei. Christian Silaj sagte ob des Aussetzers von Hacker artig „danke“ und schoss aus kurzer Distanz zur erneuten Führung ein (65.). Nach dem Spiel verteidigte Trainer Louis Petersmann seinen „Schnapper“: Felix hat uns schon so oft den „Ar…“ gerettet, diese Aktion vergessen wir mal.“

Maurice Majewski erzielt wichtigen und verdienten 2 : 2-Ausgleich

Es sah nach der ersten Saisonniederlage für den HSC aus. Doch auf Maurice Majewski ist Verlass: In der 73. Minute war er zur Stelle und erzielte den Ausgleich. Was folgte, waren weitere Angriffsbemühungen der Holzwickeder, die aber allesamt verpufften. Es blieb beim 2:2. Fazit: Für den gebeutelten HSC war es ein ordentliches Ergebnis – es war aber viel mehr an diesem Nachmittag trotz Personalmisere drin. Und wenn die Bestbesetzung in allen Bereichen da gewesen wäre, wären die drei Zähler in die Emscherquellgemeinde gewandert.

Bildzeile: Ein ungewohntes Trainerteam beim HSC gab es beim 2:2 in Herne zu sehen: Louis Petersmann (r.) und Nick Adamski (l.)

Trainerstimmen
Louis Petersmann (HSC): Wir müssten heute gegen viele Widerstände kämpfen. Wir haben viel Moral gezeigt. Mit dem Punkt bin ich am Ende zufrieden. Bei den Gegentoren waren wir nicht wach.
Misel Cec (Herne): Ich bin neu im Team als Trainer und muss 20 neue Spieler zu einer Einheit formen. Das dauert seine Zeit, wir bekommen das aber mit den Abläufen bald hin. Den Punkt nehmen wir gerne mit. Wir wussten sehr genau, wie Holzwickede spielt und wie deren Abläufe sind. Wir selber haben viele Szenen nicht gut zu Ende gespielt und vor allem gute Gelegenheiten im letzten Drittel nicht optimal ausgespielt.

Herne: Daniel Dudek, Moritz Brüggemann, Matej Rajic (65. Veli Cetin), Christian Silaj, Hakan Gökdemir, Florian Tonye (70. Phil Knop), Inami Tsuzuki, Metehan Türkoglu (86. Feix Boldin), Jeron-Al Hazaimeh, Henrik Dier, Simeon Aleksandrov (78. Mahir Kaya).
HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Michael Vrljic, Til Busemann (61. Nazaril Kovalenko), Leo Mayka (53. Seydi Keskin), Jan Nielinger, Kerem Keskin, Maurice Modrzik, Dean Müsse, Maurice Majewski (81. Efe Kadir Bozaci), Wesley Ambrose.
Tore: 1:0 Tonye (24.), 1:1 Nielinger (44.), 2:1 Silaj (65.), 2:2 Majewski (73.).
Zuschauer: 110.
Schiedsrichter: Markus Cinar (Gütersloh).

Bildzeile: Leo Mayka (li.) war beim 2:2 in Herne erneut ein Aktivposten beim HSC. In der 9. Minute scheiterte er knapp am Herner Keeper.