
Handball: In seinem letzten Vorbereitungsspiel auf die in einer Woche beginnende Saison hat der ASV Hamm-Westfalen beim klassenhöheren TuS Nettelstedt-Lübbecke einen starken Eindruck hinterlassen. Am Ende erkämpfte sich der Gast Sekunden vor Schluss durch Spielmacher Pawel Krawczyk ein hochverdientes 30:30 (13:17) und sendete damit ein deutlich positives Signal vor dem Ligaauftakt gegen die Ahlener SG.
Von Beginn an präsentierten sich die Westfalen, bei denen Torwart Marcos Colodeti über die gesamten 60 Minuten zu den besten Akteuren zählte, gut aufgelegt. So lag der Drittligist, der kurzfristig ohne den infektgeschwächten Torhüter Ivan Budalic antreten musste, nach sieben Minuten sogar mit 5:3 in Führung. Zwar kassierte der ASV in Unterzahl drei Gegentreffer in Serie, dennoch blieb die Partie in der Anfangsviertelstunde ausgeglichen.
Erst danach gelang es dem favorisierten TuS, sich etwas abzusetzen. Nach einer vergebenen Torchance des ASV erhöhte der Zweitligist zunächst auf 13:10 und baute den Vorsprung fünf Minuten vor der Pause erstmals auf vier Treffer (14:10) aus. Der Unterschied zwischen beiden Mannschaften lag in dieser Phase vor allem in der Chancenverwertung, in der der TuS konsequenter agierte. Zwar verkürzte der ASV – sogar in Unterzahl – noch einmal auf 12:14, doch zur Pause stellte Nettelstedt den alten Abstand wieder her (17:13).
Deutliche Fortschritte erkennbar
Trotz des Rückstands waren bei den Westfalen deutliche Fortschritte im Vergleich zum letzten Test gegen den VfL Eintracht Hildesheim erkennbar. Und diese traten in der zweiten Halbzeit noch klarer hervor. Zehn Minuten blieb die Partie völlig offen, ehe der TuS beim 23:17 davonzog. Dann aber startete der ASV eine starke Aufholjagd. In seiner besten Phase war er die bessere Mannschaft: Die Abwehr arbeitete kompakt, Colodeti wehrte zahlreiche – auch freie – Würfe ab. Nach einem Steal von Jan Brosch verkürzte Kaspar Böttcher per Tempogegenstoß auf 21:23. Kurz darauf bot sich sogar die Chance zum 22:23. In der Offensive setzten die Neuzugänge Pawel Krawczyk und Benedikt Kühn mit viel Tempo neue Akzente.
Doch Nettelstedt konterte: Zweimal traf der ehemalige ASVer Alexander Schulze, und beim 25:21 schien der Zweitligist die Partie wieder im Griff zu haben. Doch die Mannschaft von Trainer Jörn-Uwe Lommel hatte längst ihren Rhythmus gefunden und kämpfte sich nach einer intensiven Trainingswoche wieder heran. Zwei erfolgreiche Tempogegenstöße und ein Durchbruch von Kühn brachten den Anschluss, ehe Colodeti in Überzahl sogar selbst ins leere TuS-Tor zum 26:26 traf – neun Minuten vor dem Ende.
Ersatzgeschwächte Westfalen beweisen Moral
Nun wurde es turbulent: Per Siebenmeter brachte Sven Wesseling den TuS erneut in Führung, doch Andreas Bornemann glich für den ASV aus. Colodeti parierte daraufhin erneut stark, die Chance zur Führung vergab allerdings Krawczyk, dessen Wurf über das Tor ging. Im Gegenzug traf Schulze doppelt – 30:28, fünf Minuten vor Schluss.
Doch die ersatzgeschwächten Westfalen, bei denen neben Budalic auch Gasper Horvart, Carl Gabrielsson, Ole Machner, Lukas Firnhaber und Niklas Mühlhauser fehlten, bewiesen Moral und stellten die Abwehr dicht. Während dem TuS kein Treffer mehr gelang, verkürzte zunächst Niklas Gautzsch per Siebenmeter, ehe Krawczyk im letzten Angriff wenige Sekunden vor der Schlusssirene zum verdienten 30:30-Ausgleich traf.
Ab Montag beginnt die Vorbereitung auf den Drittligaauftakt gegen die Ahlener SG
Da das ursprünglich für nächsten Dienstag geplante Testspiel nicht mehr stattfinden wird – Gegner Dormagen startet am nächsten Samstag im Pokal, der ASV am Sonntag (24.8., 17 Uhr) in der Liga – war der Test gegen den TuS nun die finale Probe für den ASV. Ab Montag beginnt die Vorbereitung auf den Drittligaauftakt gegen die Ahlener SG, für den der Vorverkauf bereits gut angelaufen ist (Ticketshop).
Bildzeile: Torwart Marcos Colodeti zählte über die gesamten 60 Minuten zu den besten ASV-Akteuren.
