HSC: Das „Kribbeln“ in positive Energie umwandeln – Wesley Ambrose verlässt HSC gen Leipzig




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – SpVg Hagen 1911 (Sonntag, 10. August, 15 Uhr, Montanhydraulik-Stadion Holzwickede, Jahnstraße 7, Holzwickede). Es gibt leichtere Aufgaben, als einen motivierten und ambitionierten Aufsteiger gleich am ersten Spieltag zu Gast zu haben. Mit der SpVg Hagen 1911 gastiert ein spielstarkes Team, dass sich in der abgelaufenen Saison zwei Spieltage vor Schluss die Landesliga-Meisterschaft sicherte. Dazu kommt, dass sich der HSC schon in früheren Zeiten immer sehr schwer gegen die Hagener getan hat.

HSC will starke Heimbilanz fortführen

Doch der HSC, den in einer Trainerumfrage in der Westfalenliga viele mit Obercastrop und Horsthausen zu den Aufstiegsanwärtern zählen, steht ohne Frage in der Favoritenrolle – vor allem, da die Öztürk-Mannen in der Saison 24/25 mit Abstand das heimstärkste Team war und nur ein Match in der heimischen Arena gegen den späteren Aufsteiger TSG Sprockhövel verloren hatte. „Man merkt im Training, dass es ernst wird. Es kribbelt bei allen, alle wollen endlich in die neue Spielzeit starten.“

„Fokussieren uns auf das, was wir selber beeinflussen können“

Jetzt also zählt es – Resultate in der Vorbereitung und im Pokal sind analysiert, aber jetzt zählt es“, sagt HSC-Cheftrainer Kurtulus Öztürk. Wie sehr er Hagen ernst nimmt, zeigt auch die Tatsache, dass er sich den Gegner höchstpersönlich angeschaut hat. Klar sei, dass ein Aufsteiger wie Hagen viel Euphorie aus der Aufstiegssaison gerade in den ersten Spielen in der neuen -Umgehung mitnehmen wird. „Wir werden uns auf das fokussieren, was wir selbst beeinflussen können. Und das sind Elemente wie frühes Pressen, Anlaufen und kluges Passspiel“, so Öztürk.

Entwarnung bei Leo Mayka – Personalsituation bereitet „Kutte“ Kopfschmerzen – aber Kopfschmerzen nicht der negativen Art

Am Sonntag wird Kurtulus Öztürk „basteln“ müssen. „Die personelle Situation bereitet mir schon Kopfschmerzen – aber eher der positiven Art“, schmunzelt Öztürk. So gibt es zwar mit Philipp Gödde (Kreuzband), Denis Czernecki (Mittelfuß), Nick Adamski (Schulter) wichtige Spieler, die noch lange Zeit fehlen werden. Entwarnung gibt es bei Leo Mayka, dessen Knöchelprellung im Pokalspiel gegen Romania Unna sich als nicht so fatal herausgestellt hat. Er befindet sich seit Mittwoch wieder im Teamtraining. Fehlen werden der nach der Roten Karte in der letzten Saison in Disteln nach wie vor gesperrte Nils Bartke – was gegen Hagen allerdings schon schwerer wiegt. Samy Smajlovic (Kniescheibe) sowie Delvion Da Cruz Mufama und Michael Kuhfeld fallen definitiv aus – wobei Mufuma und Kuhfeld in Kürze wieder zum Kader gehören können und Samy Smajlovic wieder erste Runden dreht. Auch der Neuzugang vom ASC 09 Dortmund, Luis Weis, ist wieder im Training nach seiner Muskelverletzung noch aus Aplerbecker Zeiten – er wird in Kürze wohl wieder zum Kader gehören.

„Haben drei hervorragende Torhüter“

Bei der Torhüterposition geht es eng und sportlich fair zu. Aktuell scheint Felix Hacker die etwas besseren Karten zu haben und wird wohl gegen Hagen im Kasten stehen. Orlando Stockhecke hat sich allerdings in den letzten Monaten von bester Seite gezeigt. Nicht zuletzt auch, weil er als Hacker-Ersatz über 500 Minuten ohne Gegentor geblieben war. „Ich bin froh, dass wir drei wirklich ausgezeichnete Keeper haben“, so Öztürk.

Aufbauen auf gute Leistungen gegen Oberligisten

Aufbauen will er auf die guten Leistungen in den Tests gegen die Oberligisten ASC 09 Aplerbeck, Türkspor Dortmund, SV Lippstadt und auch, trotz Niederlage in der vergangenen Woche, Victoria Clarholz. Wobei Öztürk auf den Hecker-Cup, bei dem der HSC guter Vierter wurde, hinweist: „Das war schon eine echte Belastung mit den Cupspielen und dann den Kreispokalspielen. Vielleicht etwas zu viel der Belastung“, so „Kutte“. Daher müsse man auch die Niederlage gegen Türkspor im Elfmeterschießen richtig einordnen.

SpVg Hagen 1911 spürte bereits raue Luft in der Westfalenliga 2:  Raus aus dem Westfalenpokal zuhause gegen Obersprockhövel

Die Generalprobe hat die SpVg Hagen 1911 vor dem Saisonauftakt beim Holzwickeder SC vergeigt. Am letzten Sonntag gab es in der ersten Runde des Westfalenpokals zuhause ein 1:3 gegen den Liga-Konkurrenten SC Obersprockhövel. Dabei fiel vor allem der Hagener Torschütze Joel Cavit Tomczak auf, nicht nur wegen seines Treffers. In den bisherigen Begegnungen erzielte Hagen ein 1:1 beim TuS Ennepetal, ein 0:0 gegen den SC Neheim, einen 2:1-Erfolg gegen BW Voerde, eine 0:2-Niederlage bei Hellas Makedonia Hagen und einen 3:2-Sieg gegen den VfL Kamen. Trotz der durchwachsenen Vorbereitung wird Hagens Coach Christoph Pajdzik sicher nicht kampflos die Punkte im Montanhydraulik-Stadion abgeben. Der 40-jährige Pajdzik ist seit über vier Jahren Trainer der SpVg, nun auch Meistertrainer und war zuvor Coach des VfB Westhofen. Gespielt hat er selber zum Schluss unter anderem bei Fortuna Hagen. Er kennt also seine Mannen, die Region und wird eine schlagkräftige Elf aufbieten, die den HSC gleich einem echten Härtetest unterziehen wird.

HSC in der Statistik gegen Hagen keinesfalls mit weißer Weste

Wie schwer das Spiel werden kann, zeigen Ergebnisse der letzten Jahre, als man sich in Tests „beschnupperte“. Am 2. Juli 2023 siegte der HSC in Hagen knapp mit 2:1. Am 9. Juli 2022 gab es für Holzwickede in Hagen eine 1:2-Niederlage. Am 16. Januar 2022 wiederum siegte der HSC deutlich mit 5:0 in Hagen.

Schiri wird dem Spiel „seinen Stempel“ aufdrücken – neues Stadionsprecher-Team

Björn Stempel vom SV Eintracht Grumme wird die Auftaktbegegnung des HSC leiten. Ihren Stempel aufdrücken, allerdings in Abstimmung mit der Mannschaft und den Fans, wollen auch die neuen Mitglieder des Stadionsprecher-Teams. Auch sie werden am Sonntag ihren ersten Saisonauftritt haben.

Wesley Ambrose wechselt nach Leipzig – zum Studieren

Wesley Ambrose wechselte in der letzten Saison in der Winterpause von der Hammer Spielvereinigung zum HSC. Nun endet seine Zeit dort wieder zum 1. Oktober: Ambrose wird in Leipzig studieren. „Das ist sehr schade, denn Ambrose war in der Mannschaft sehr beliebt, ist sozial sehr engagiert  und ein wirklich guter Junge“, bedauert Cheftrainer Öztürk den Abgang des 21-jährigen zentralen Mittelfeldspielers. Und auch Rolf Unnerstall hatte beim Hecker-Cup gegenüber sku berichtet, dass der junge Mann ein echtes Talent sei. Aber – Ausbildung, Studium und Beruf sollten gerade in der sechsten Liga immer vorgehen. Daher auch von sku: Viel Glück Wesley auf Deinem Weg ab Oktober. Bis dahin aber wird er seine Fußballschuhe für den Holzwickeder SC schnüren.

Bildzeile: Wesley Ambrose (li.), hier im Interview mit dem nun ehemaligen HSC-Stadionsprecher Harald Jelinek, verlässt den Holzwickeder SC zum 1. Oktober. Studienbedingt orientiert sich der Mittelfeldspieler nach Leipzig.