Franziska Koch wird wieder Deutsche Meisterin – Nachwuchsfahrer schlagen sich gut bei der Straßen-DM




Radsport: Am vergangenen Wochenende fand mit der Deutschen Meisterschaft auf der Straße das Highlight der Radsport-Saison statt. Im rheinland-pfälzischen Linden, in der Nähe von Kaiserslautern, fand sich noch kurzfristig ein neuer Ausrichter für die ursprünglich in Kaiserslautern geplante DM.

Diese Strecke war bereits in früheren Jahren Austragungsort für Deutsche Meisterschaften und hatte es in sich. Bereits 100m nach dem Start fährt man in einen fast 2km langen Anstieg mit bis zu 12 Prozent Steigung rein. Nach einer rasanten Serpentinenabfahrt mit über 80 km/h muss man abermals aus dem Tal hochfahren, um schlussendlich noch über eine Kuppe zu klettern, damit man bergab Richtung Start und Ziel gelangt. Diese 20km-Runde musste je nach Altersklasse mehrmals durchfahren werden.

Den Beginn machten am Samstag die U17-Jugendfahrerinnen Mathilde Adden, Nuria Müller und Josefine Wendel. Nach einem neutralisierten Start wurde oben am Berg direkt angegriffen und nach einer Runde hatte sich das Feld schon dezimiert. Adden, Müller und Wendel konnten sich weiterhin in der Spitzengruppe halten. Dann setzten sich zwei Fahrerinnen entscheidend ab und es ging nur noch um den letzten verbleibenden Podiumsplatz. Wendel, angeschlagen durch einen Infekt, musste reißen lassen, aber Adden und Müller kämpften verbissen um den dritten Platz. Kurz vor Schluss konnten auch sie dem hohen Tempo nicht mehr folgen, belegten aber hervorragende Plätze mit Rang fünf für Adden und Rang sechs für Müller. Wendel kam auf Platz elf ins Ziel. Damit unterstrichen sie einmal mehr als deutlich, dass sie zu den besten Jungjahrgängen gehören.

Marie Wember verpasste in der Juniorinnenklasse ganz knapp einen Platz in den Top Ten und kam auf Platz 13. Sie kam in einer Verfolgergruppe ins Ziel und konnte im Zielsprint noch entscheidende Plätze gut machen. Wember durfte im gleichen Rennen mit den Elite Frauen starten, die zwei Minuten vor ihr starteten.

Bei den Elite Frauen war mit Franziska Koch eine ehemalige Nachwuchsfahrerin des Vereins und die amtierende Deutsche Meisterin am Start. Mittlerweile unter Vertrag bei einem Profiteam zeigte Koch hier ihre ganze Klasse. Stetig attackierend konnte sie am letzten Berg ihre einzig verbliebenden Kontrahentin abhängen und einen weiteren Meistertitel in ihrer Sammlung einfügen. Sichtlich ergriffen wurde die Nationalhymne für sie gespielt.

Am Sonntag ging es weiter mit den Juniorenfahrern, die insgesamt 120km und 2000 Höhenmeter absolvierten. Bei fast tropischen Temperaturen mussten Emil Harneke, Konrad Kottmann, Jonathan Müller, Jonah Thielemeier und Tom Wendel an den Start gehen. Bei mehr als 120 Startern erreichten weniger als die Hälfte das Ziel, da es nur fünf Minuten Karenzzeit auf die Spitze gab. Einen starke Leistung zeigte Harneke und holte mit Platz 30 das beste Ergebnis der RSV-Fahrer.

Bildzeile: (v.li.) Mathilde Adden, Nuria Müller und (2.v.re.) Josefine Wendel unterstrichen einmal mehr deutlich, dass sie zu den besten Jungjahrgängen gehören.