Handball: Das hat es noch nie gegeben: Am letzten Spieltag der Saison kämpfen noch immer fünf Mannschaften der 2. Handball-Bundesliga akut gegen den Abstieg. Im Fernduell, das am Samstag ab 18 Uhr parallel ausgetragen wird, entscheidet sich zwischen dem ASV Hamm-Westfalen, dem TuS Nettelstedt-Lübbecke, dem VfL Lübeck-Schwartau, den Eulen Ludwigshafen und dem TSV Bayer Dormagen, wer neben der HSG Konstanz absteigen muss.
Auch im Aufstiegsrennen ist die Entscheidung noch nicht gefallen: Der TV Hüttenberg kann sich mit einem Sieg gegen den punktgleichen Verfolger GWD Minden durchsetzen – selbst wenn Minden ebenfalls doppelt punktet. Aufgrund des aktuellen Torverhältnisses, das Hüttenberg mit 17 Treffern Vorsprung führt, ist dieser Rückstand für Minden kaum noch aufzuholen.
ASV könnte den Klassenerhalt sichern, wenn…
Zumindest für den ASV ist die Ausgangslage im Abstiegskampf klar: Verliert eines der Teams aus Ludwigshafen, Lübeck-Schwartau oder Nettelstedt-Lübbecke, genügt dem ASV bereits ein Punktgewinn im Heimspiel gegen Essen, um dank des besseren Torverhältnisses den Klassenerhalt zu sichern. Auch für Essen geht es noch um etwas: Die Mannschaft kämpft um die Qualifikation für den DHB-Pokalwettbewerb, an dem in der kommenden Saison zehn Zweitligisten teilnehmen werden.
Gewinnt der ASV sein Spiel, könnten die genannten drei Mannschaften jeweils sogar einen Punkt holen – der ASV wäre dennoch gerettet. Und sollte der TSV Bayer Dormagen verlieren, könnte selbst dieser noch von den Westfalen eingeholt werden – vorausgesetzt, dem ASV gelingt es, die aktuell um neun Treffer bessere Tordifferenz aufzuholen.
„Geschenke wird es nicht geben“, betonte ASV-Interimstrainer Jörn-Uwe Lommel im Vorfeld des Heimfinales gegen Essen. Schon am Donnerstagmorgen waren weniger als 50 Stehplatzkarten verfügbar. „Sitzplätze gibt es bereits seit Wochenbeginn keine mehr. Vermutlich wird es auch keine Abendkasse geben. Ein tolles Zeichen unserer Fans“, freute sich ASV-Geschäftsführer Markus Fuchs über den großen Rückhalt.
Auf diesen wird es am Samstag auch ankommen, wenn das Heimfinale erfolgreich gestaltet und der Klassenerhalt gefeiert werden soll. „Das ist das Ziel. Und das ist das, was wir selbst beeinflussen können“, so Fuchs weiter.
Fast in den Hintergrund tritt dabei, dass sich am Samstag neben dem Essener Dennis Szczesny auch ASV-Torwart Felix Hertlein aus dem Profihandball verabschieden wird. Die Dramaturgie ist jedenfalls angerichtet – es könnte ein unvergesslicher Abend werden. Ein Klassenerhalt erst am letzten Spieltag: Das hat es beim ASV, der seit 2005 ununterbrochen in der 1. und 2. Bundesliga spielt, noch nie gegeben.
Aus der WESTPRESS arena übertragen DYN und Radio Lippewelle Hamm live.
Bildzeile: ASV-Torwart Felix Hertlein verabschiedet sich amSamstag aus dem Profihandball /Foto Wegener
